Kapitel 14

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Ich schloss die Augen und hielt meine Hände schützend vor mein Gesicht.
Ein Schuss viel.
Wenige Sekunden danach öffnete ich meine Augen wieder und konnte nicht glauben das ich noch lebe! Ich schaute mich um wen es dann getroffen hat und erkannte den Hengst und den vor sich liegenden Tierarzt. ,,Was zur Hölle?!'', sagte der Tierarzt deutlich nervös und presste die Hände vor sein Gesicht. ,,Was bildest du dir eigentlich ein!", meldete sich die Rektorin zu Wort. ,,Alex.. Du hast hier gar nichts zu sagen! Hau ab!", schrie er. ,,Und ob! Erstens bin ich deine Arbeitgeberin und zweitens sind das meine Schüler!", schrie sie zurück. Ich sah wie der Tierarzt so unauffällig wie möglich nach seiner Waffe griff und schob sie ins Gebüsch. ,,Satz mit X, war wohl Nix!", grinste ich ihn dumm an.

Vio und Nico kamen auch endlich mal. Was brauchten die denn so lange? ,,Frau Rektorin?", fragten sie ganz außer Puste ,,Wir...wir haben Diamond gerade wieder auf der Wiese eingefangen, sie festgebunden und jetzt fehlt sie schon wieder.", erklärte Nico völlig außer Atem und stützte sich auf seinen Knien ab. Die Rektorin verdrehte die Augen, nahm zwei Finger in den Mund und pfiff laut. Keine Sekunde später kam die Stute schon angaloppiert. Nico und Vio schauten sich an und lachten laut los. Ich konnte mir das lachen auch nicht verkneifen und wurde unaufmerksam.

Der Tierarzt zog mir meine Beine weg und ich viel unsanft auf den Boden. Er hielt mir ein Messer an die Kehle welches er gerade aus dem Stiefel gezogen hatte. Mein Herzschlag beschleunigte sich so das ich schon angst hatte das ich deshalb gleich das Messer im Hals stecken hatte. ,,Lasst mich gehen oder sie wird sterben!", lachte er. Er rappelte sich mit mir auf und ich krallte meine Finger in seinen Arm. Die Rektorin kam einen Schritt näher und ich merkte die kalte Klinge an meinem Hals. ,,Das Mädchen kann doch nichts dafür! Lass sie gehen. Weißt du denn nicht das du dir da einbrockst?", sagte die Rektorin. ,,Klar kann sie was dafür! Die ganze Zeit rum spionieren! Soll sie sich raus halten! Kleines Miststück!", sagte der Tierarzt und rüttelte mich kurz bevor ich die klinge fester an meinem Hals spürte. ,,Dann geh, aber lass sie in Ruhe!", sagte die Rektorin. ,,Ich sags euch! Wenn ihr mir folgt ist sie tot!", drohte der Tierarzt und ging mit mir zu seinem Auto. ,,Die denken doch nicht im Ernst das ich dich freilassen werde! Das wäre ja zu einfach!", sagte der Tierarzt verbissen und zerrte mich weiter. ,,Rein mit dir!", er schob die Schiebetüre mit der Messerhand auf und ich sah meine letzte Möglichkeit und versetzte ihm einen Tritt an sein Schienbein. Er ließ das Messer fallen, fasste sich an sein Schienbein, doch hob mich immer noch am Arm. Da ich mich nicht rauswinden konnte gab ich Collor ein schnelles Zeichen um her zu kommen, denn wenn Collorado jemanden mehr hasst als ein Tierarzt dann kannten wir ihn noch nicht.

Er zwickte ihm in den Arm und so war ich endgültig frei. Noch einen letzten Tritt zwischen die Beine und schon lag er. ,,Leg dich nie mit einem Mädchen an!", sagte ich und nahm Collor am Zügel. Ich hörte Sirenen, und sah zwei Polizei Wagen her fahren.

Sie verhafteten Dr. Winter und verarzteten ihn. Vio kam auf mich zugerannt und umarmte mich. ,,Was ist mit deinem Hals!?", fragte sie. ,,Was soll sein?", ich fasste mir an den Hals und merkte ein stechendes brennen auf der linken Seite. Als ich meine Hand wegzog war ein kleiner Blutstreifen. Als ich das Messer genauer betrachtete war vorne an der klinge Blut ca. ein Zentimetern tief. Das war knapp an der Pulsschlagader. ,,Du hattest voll Glück! Und ich brauch dich doch!", sagte sie und umarmte mich ein zweites mal. Als unsere Direktorin kam umarmte diese mich auch. ,,Mädel ich bin froh das dir nichts passiert ist!", sagte sie. ,,Dein Hals! Wir müssen sofort ins Krankenhaus. Ist ja gleich im nächsten Ort.", wir setzten uns auf die Pferde und ritten Richtung Krankenhaus. ,,Ich heiße übrigens Alexandra.", sagte die Direktorin. ,,Haben sie eigentlich Kinder?", fragte ich. ,,Nein...leider nicht. Ich kann keine Kinder bekommen.", sagte sie und mir wurde klar das ich das lieber nicht gefragt hätte. ,,Tut mir leid.", entschuldigte ich mich. ,,Dafür kannst du ja nichts.", antwortete sie. ,,Ich hätte sie das nicht fragen sollen.", meinte ich wieder. ,,Das kannst du ja nicht wissen. Wollen wir ein bisschen Galoppieren, Diamond ist schon ganz hibelig.", sagte Alexandra und für einen kurzen Augenblick schien sie den Kummer zu vergessen haben. ,,Klar!", kam es von uns und wir trabten erst und gaben dann die Hilfe zum angaloppieren. Die Schnittwunde merkte ich kaum und so kamen wir nach guten zwanzig Minuten am Krankenhaus an. Als wir durch die Stadt ritten und in die Straße einbogen  wo sich das Krankenhaus befindet  waren wir die Hauptattraktion. Neben den Krankenhaus befand sich eine Kita und so veranstallteten Nico und Vio eine kleine runde Ponyreiten solange ich mit Alexandra ins Krankenhaus zur Untersuchung ging.

Nach zehn Minuten war dann alles geregelt, ich hatte nur eine kleine Schnittwunde. Zwar knapp an der Ader aber nicht weiter schlimm. Ich bekam eine Salbe und ein Pflaster und durfte dann wieder nach Hause. ,,Kann ich noch kurz zu Luan?", fragte ich die Rektorin. ,,Den Unterricht habt ihr ja jetzt eh versäumt also klar geh. Ich will euch ja noch ein Eis spendieren!", lachte die Rektorin und ich ging Richtung Intensivstation.

Ich klopfte zweimal und trat nach einem herein ein. Ich schloss die Türe hinter mir und sah Luan strahlendes Gesicht. Er war alleine und so konnte wir ungestört reden. ,,Wie geht es dir?", fragte ich. ,,Eindeutig besser.-", grinste er ,,Und dir?", er deutete auf meinen Hals. ,,Das muss dir natürlich gleich wieder auffallen. Nicht weiter schlimm. Nur ne Schnittwunde die mir das Leben hätte kosten können aber sonst eigentlich ganz gut.", sagte ich und musste lachen. ,,Ah oke...also nix spannendes passiert? ", fragte er und ich schüttelte den Kopf. Ich hatte mir in der zwischen Zeit einen Stuhl geholt und mich an sein Bett gesetzt. Die eine Hand auf der lehnen die andere auf seinen Bett. Für eine kurze Zeit war es still . Doch dann nahm Luan meinen Hand. ,,Layla...tut mir leid das ich nicht auf euch gehört hab und euch solche sorgen bereitet hatte..." ,,Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen!", sagte ich zu ihm und hielt ebenfalls seine Hand. ,,Doch, ich dich auch nicht verlieren", er hatte wohl gehört was ich zu ihm gesagt hattes dachte ich mir. Ich beugte mich nach vorne und Küsste ihn. Es war zwar kein langer aber schöner Kuss. Wir lächelte uns an und er drückte meine Hand fester.

,,Ich muss wieder gehen. Die Rektorin wartet unten auf mich.", meinte ich und verabschiedete mich schweren Herzens von ihm. ,,Jetzt schon?", fragte er. ,,Ja...leider.", sagte ich und gab ihm noch einen letzten Kuss auf die Wange.

Auf dem Flur begegnete ich wieder diesem Mädchen...wie war ihr Name noch gleich? Ach egal... ,,Hey.", sagte sie und nahm ihren Tropf. ,,Hallo.", grüßte ich. ,,Wie geht es dir? ", fragte ich. ,,Geht so und dir?", antwortet sie. ,,Ganz gut. Ich muss aber wieder gehen tut mir leid.", entschuldigte ich mich. ,,Oke..Tschüss!", sagte sie und ich ging. Shila! Jetzt fiel er mir wieder ein!

Auf dem Weg zurück zum Internat begriff ich erst was gerade im Krankenhaus vorgefallen war. Ich hatte ihn geküsst...WIR hatten uns geküsst! Ich fing an zu lächeln und als es Vio bemerkte lächelte sie ebenfalls fragte aber zum Glück nicht warum ich lachte.

Bald waren wir wieder im Internat und die anderen saßen schon auf dem Hof auf ihren Pferden. Als sie uns von oben bis unten verdreckt auf unseren ungesattelten Pferden mit der Direktorin sahen, schauten sie nicht schlecht. Wir warfen uns Blicke zu und fingen an zu grinsen.

Wir ritten an ihnen vorbei und bekamen von der Rektorin für heute Schulfrei. Eigentlich hätten wir ja Mittagschule. Erst eine Stunde reiten und dann zwei Stunden Theorie.

Wir gingen in unser Zimmer und duschen uns erst einmal gründlich. Ich schmierte meine Wunde ein und klebte wieder ein Pflaster darüber.

Wir setzten uns noch zusammen und ich erzählte ihr von Luan, dem Kuss und dem Mädchen.

So verlief der restliche Tag bis wir zum Abendessen gingen und irgendwann dann einschliefen.

Reitinternat SchlossbergWhere stories live. Discover now