Kapitel 38

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Ich schmiss meine Decke hecktisch zur Seite und sprintete aus dem Bett, verhädderte mich dabei aber trotzdem in der Decke und konnte mich gerade noch auffangen.

Ich rannte durch den Türrahmen hinaus aus dem Flur, schnappte mir davor aber noch schnell eine jacke und hüpfte in meine Schuhe welche ich nur halb anzog.

Ich schlitterte um die erste Kurfe und sprintete weiter. Als ich um die nächste Ecke abbog konnte ich die Siluette der Rektorin vor mir entdecken, zumindest dachte ich das sie es wäre. Ich sprintete weiter, doch konnte sie nicht erreichen bis wir am Eingang ankamen. Blitzschnell rannte sie zu ihrem Auto. Sie zog ihren Schlüssel aus ihrer Jacke heraus, lies ihn durch die hecktig jedoch fallen und hob ihn schnell wieder auf, dabei schlug sie sich den Kopf an der geschlossenen Autotüre an und fluchte leise vor sich hin.

Ich musste mir ein lachen unterdrücken und wartete zitternd an der Beifahrertüre. Schließlich hatte sie den Schlüssel aufgehoben, in das Schlüsselloch gesteckt und aufgeschlossen.
Sofort riss ich die Türe auf und sprang in das innere des Wagens.
Sie schlug sich den Kopf beim einsteigen erneut an ,,So ein verfi.. dummer mist..'', verbesserte sie sich. Ich lachte laut auf da ich durch das ganze adrenalin, welches sich gerade in mir aufbaute, mein grinsen und die angespanntheit nicht mehr unterdrücken konnte.

Sie drücke aus das Gaspedal und bretterte rückwärts aus dem Parkplatz hinaus. Mit einem Schlenker hatte sie das Auto gewendet, stellte den richtigen Gang ein und gab Gas.
Das Kies unter den Rädern gab nach so dass sie erst etwas durchdrehten, dann aber ihren halt fanden und das Auto in Bewegung setzten.

Ich konnte durch den Schein des Mondes erkennen, wie es hinter uns nur so zu stauben begann. Meine Gedanken begannen zu rasen und wirr durcheinander zu schweben. In mir stieg das Adrenalin auf und ich rutschte hibbelig auf dem grauen Stoffsitz hin und her. Ob sie ihn finden werden?

,,Woher wissen sie dad mit Coller?'', Alex bremste an einer Ampel ab und schaut zu mir herüber. ,,Die Polizei hat mich eben angerufen und gesagt das sie fünfzehn Pferde gefunden haben und drei der Mafia Anhänger verhaften konnten. Die Pferde sind aber in einer schlechten Verfassung und es ist auch nicht sicher das Collor dabei ist'', erklärte sie.

,,Kommt Lorenz auch? Also als Tierarzt meine ich'', fragte ich. Sie schüttelte traurig den Kopf und erklärte ,,Nein...Er ist in Behandlung. Der Tod seiner Frau war schon schwer genug für ihn, aber der seines Sohnes hat er nicht mehr verkraftet''. Sie schaute betrübt auf das Lenkrad und gab dann langsam Gas als die Ampel umschaltete.

,,Ich glaube er ist ein sehr starker Mann'', ich lächelte sie aufmunternd an. ,,Ich hoffe es..'', sie wischte sich eine kleine Träne von ihrer Wange ,,Jetzt müssen wir aber erst einmal schauen das wir wieder deinen Collor bekommen''. Ich lächelte sie an worauf sie zurück lächelte.

Die Fahrt dauert ca. noch eine weitere halbe Stunde. Ich lehne mit meinem Kopf an der Scheibe und betrachtete die im Mondlicht erhellten Siluetten wie sie vorbei zogen. Es verwundert mich immer wieder, wie der Mond so schön leuchten kann ohne zu blenden. Sein umwerfende Licht, dieses zarte grau'', Jap, ich war fasziniert.

Mein Kopf begann du dröhnen und das Adrenalin raubte mir für einen kurzen Moment das Augenlicht.
Ich fasste mir an meinen Kopf und kniff die Augen zusammen. ,,Alles okei?'', fragte mich die Rektorin.

,,Ja, geht schon wieder'', sagte ich, hielt die Hand aber immer noch an mein Kopf gedrückt. ,,Wirklich?'', fragte sie mich wieder, doch jedes einzelne Wort dröhnte in meinen Ohren. Ich nickte nur schwach. ,,Das sieht mir aber nicht danach aus. Wo tut es denn weh?'', ich konnte nicht antworten, hoffte nur das der Schmerz bald aufhören würde. Die Rektorin steig langsam auf die bremse und versuchte mich anzuschauen.

,,Hattest du schon einmal einen Migräne anfall?'', ich wollte mit einem Kopfschütteln antworten, als ich durch ein lautes Hupen aus meiner Starre heraus gerissen wurde und zusammen zuckte.

Die Rektorin riss ihren Kopf nach vorne und zog das Lenkrad scharf zur Seite. Um ein Haar wären wir mit dem Auto zusammen geknallt, doch der nächste Schock wartete auf mich als das Auto ins schwanken geriet und zu kippen drohte!

Ich klammerte mich mit der linken Hand am Sitz, und mit der rechten Hand an der Türe fest. Den Schmerz, der sich in meinem Kopf breit machte, für einem Moment vergessend hoffte ich, dass der Wagen im nächsten Moment wieder auf allen vier Rädern auf kommen würde.

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