Kapitel 12

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...Herrn Luan Adelfinger liegt jetzt im Koma. Er hat zuviel Blut verloren und wurde immer wieder bewusstlos. Sein Körper kann sich so besser erholen. Die Polizei kommt in etwas einer Stunde um sie zu befragen, die anderen beiden Jugendlichen wurden heute morgen schon befragt.", endete er und ich konnte es nicht fassen. ,,Koma?...Kann ich dann zu ihm?", fragte ich vorsichtig und leise. ,,Ja er ist in Zimmer 10b. Ich muss jetzt aber auch weiter.", er reichte mir noch einmal die Hand und verschwand dann auch wieder. Ich holte langsam mein Handy aus meiner Tasche und wählte Nicos Nummer.

,,Was ist mit ihm...", fragte Nico erneut. ,,Das hab ich dir doch schon gesagt.", meine ich ruhig. ,,Ich komm sofort! Also wenn ich darf.", meinte er. ,,Und ich auch!", hörte ich Vio im Hintergrund schreien. Ich legte auf und ging wie in Trance zu Luans Zimmer.

Als ich eintrat war es still, nur das piepsen der Geräte war zu hören. Ich nahm mir einen Stuhl und stellte ihn neben sein Bett. Erst jetzt merkte ich wie mir seine Stimme und seine Art fehlte.

Das piepsen der Maschine nervte langsam, das ständige regelmäßige piep....piep....piep.., doch als ich Luans Hand nahm wurde das Piepsen schneller.  ,,Luan? Ka...Kannst du mich hören.", frage ich und merkte wie sich sein Zeigefinger ein wenig bewegte. ,,Du darfst nicht gehen...du hast mir versprochen dass du mich nie verlässt. Ich brauch dich doch", und wieder kullerte mir eine Träne über meine Wange.

~Luans Sicht~

,,Layla mir geht es gut!'', schrie ich, doch sie konnte mich nicht hören. Ich konnte mich auch nicht bewegen und lag regungslos auf meinem Bett. Sie erzählte mir das sie nicht mehr ohne mich Leben konnte und ich ihr einfach zu wichtig geworden bin, nur in diesen paar Monaten.

Ich würde alles für sie tun damit ich wieder zu ihr zurück kommen würde. Mit aller Kraft schaffte ich es dann meinen Finger zu bewegen und sie schien es zu merken. Was konnte ich noch tun damit ich wieder zurück kommen kann? überlegte ich. Ich nahm nochmals meine Kraft zusammen und Kämpfte mich durch meinen Körper. Meine Augen konnte ich nicht öffnen und reden konnte ich auch nicht. Es war anstrengend doch ich tat es für Layla.

~Luans Sicht Ende~

Es war so schlimm ihn dort so regungslos liegen zu sehen. Es klopfte an der Türe und eine Schwester kam herein.  ,,Guten Tag.", begrüßte sie mich und ging zu Luans Bett. ,,Wie lange wird er im Koma bleiben?", fragte ich. ,,Das ist unterschiedlich. Ein oder zwei Tage? Vielleicht auch eine Woche. Das können wir nicht sagen. Wir müssen abwarten wie sich sein Blut wieder sammelt und je nach dem können wir ihn dann auch aus dem Koma holen.", antwortete die Schwester. ,,Also wird er nicht von alleine auf Wachen?"

,,Nein das ist eher unwahrscheinlich.", meine die Schwester und verließ wieder da Zimmer.

Kaum eine Minute später wurde die Türe aufgerissen und ein Mann und eine Frau stürmten herein. Ich vermute das es seine Eltern sind. Die Frau hatte braunes, langes Haar und genau die selben leuchtend grünen Augen wie Luan. Doch ihre Augen waren mit Tränen überfüllt.

,,Oh Luan!", weinte die Frau wieder los. Ihr Mann nahm sie von hinten in den Arm. ,,Oh Hallo. Wir sind Luans Eltern.", begrüßte der Mann mich und reichte mir die Hand. Ich stand auf und nahm sie entgegen. ,,Hallo ich bin Layla, eine Freundin von Luan.", antwortete ich. ,,Luan hatte recht, du bist eine sehr gute Freundin. Er hat öfters am Telefon von dir erzählt.", ein lächeln überspielte die Lippen der Mutter. ,,Das ist Ralf und ich bin Susanna.", sagte die Mutter wieder und deutete auf ihren Mann und sich. ,,Soll ich sie kurz alleine lassen?", fragte ich doch die Eltern lehnten ab. Doch ich fand es für angemessen und so meinte ich, kurz aufs Klo zu müssen und verließ den Raum. Meine Eltern waren nie für mich da... dachte ich und merkte wie mir die Tränen kamen. Ich ging zum Getränke Automaten und holte mir ein Wasser. Anschließend ging ich den Flur entlang und in einen großen Gruppenraum. Dort saß ein Mädchen alleine an einem Tisch und Puzzlte ein Puzzle. Sie war etwa in meinem Alter und so setzte ich mich zu ihr. Sie war dünn, sehr dünn und hatte fast schon zerbrechliche Finger. ,,Hallo ich bin Layla.", sagte ich zu ihr und lächelte. ,,Hallo, ich bin Shila.", sie lächelte mich an. ,,Bist du auch im Krankenhaus?", sie redete komisch. Immer in ein und der selben Tonlage. ,,Ne ich habe einen Freund hier.", antwortete ich.

,,Du hasts gut, ich bin hier nur drin weil ich angeblich Magersüchtig bin. Aber schau mich doch an! Ich hab 10 Kilo zu viel!", schrie sie mich fast hysterisch an. Okei? dachte ich mir nur und schaute an ihr herunter. Die Beine so dünn wie Stäbe und ihre Arme so dünn wie Äste. Man konnte sie mit einem Kleinen Baum vergleichen. Also eher 10 Kilo zu wenig. ,,Ist das dein Freund der hier im Krankenhaus ist?", fragte sie.
,,Nein'', ich schüttelte den Kopf ,,Nur ein guter Kumpel.", sagte ich und wir kamen irgendwann auf das Thema Pferde. Sie reitet auch und hat auch ein eigenes Pferd, ein schwarzer Hannoveraner Wallach Namens Lugano. Ein Spitzen Rennpferd. Für ihre Rennreiterei hat sie auch soviel abgenommen, doch dann ist sie Ohnmächtig geworden und nimmt jetzt für ihr Pferd wieder zu. Wir redeten noch ein bisschen und tauschten dann Nummern aus. Ich verabschiedete mich und traf vor Luans Zimmer Türe dann auf Julian, Nico und Vio. Alle drei hatten Tränen in den Augen und Vio fiel mir um den Hals und weinte los.

,,Was ist passiert?", fragte ich mit einem unguten Gefühl. Nico schluckte und begann ,,Her.. Herzstillstand" er machte eine kurze Pause ,,-gleich kamen Ärzte und Schwestern und schickten uns aus dem Zimmer. Keine Ahnung was jetzt ist, wir denken aufjedenfall nicht das er Tot ist sonst wären die Ärzte ja nicht mehr bei ihm." Was...Herz Stillstand. Ich sakte langsam zusammen, schlug meine Hände um meine Knie und begann zu weinen. Vio setzte sich neben mich und umarmte mich. Kann der Tag denn heute noch schlimmer werden? fragte ich mich. In dem selben Moment kam der Arzt und die Schwestern aus dem Zimmer. ,,Was ist? Können wir zu ihm?", fragte Julian und der Arzt nickte meinte aber wir sollen leise sein.

Als wir eintraten stand seine Mutter wieder mit Tränen in den Augen am Bett und hielt seine Hand. Als sie uns sah lächelte sich und verschwand auf dem Flur. Bevor sie die Türe schloss fragte ich sie was los war. ,,Sie haben ihn aus dem Koma geholt sonst wäre er verstorben. Er brauch viel Ruhe und Schlaf.", antwortet sie. ,,Und was hat zum Stillstand geführt?", fragt ich wieder. ,,Keine Ahnung. Überanstrengung vermuten sie.", sie versuchte zu lächelte und verschwand.

Nico und Julian brachte gerade jeweils zwei Stühle und wir setzten uns an sein Bett. Leise schlafend lag er da und schnarchte manchmal. Eine Weile lang saßen wir still an seinem Bett bis die Polizei auftauchte und mich nach draußen rief. ..

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