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Sicht Jisung

"Man Taeyong, das ist irre! Du bist irre!", schrie ich mein Gegenüber völlig aufgebracht an.

"Interessant, dass du das so siehst Kleiner, aber leider ist mir das herzlich egal", antwortete er im gleichen ruhigen Ton, wie eben auch schon.

"Mir ist es aber nicht egal!", gab ich lauthals zurück.

Keine Ahnung wo ich auf einmal mein Selbstvertrauen her hatte. Aber es war ja gut.

Das Ganze musste einfach mal raus.

"Interessiert mich trotzdem nicht"

Ehe ich mich versah, schlug er mir ins Gesicht und ich spürte, wie meine Lippe anfing zu bluten.

Aber auch das ließ ich mir nicht einfach so gefallen.
Ohne lange zu überlegen, schlug ich zurück.

Taeyong schien deutlich überrascht, da ich mich eigentlich nie wehrte. Bis zu einem bestimmten Punkt, versuchte ich immer um alles herum zu kommen. Aber irgendwann kam immer der Teil, wo ich doch einsah, dass ich keine Chance hatte und ihn dann letztendlich einfach machen ließ.

Aber dieses Mal war irgendwie alles anders. Nicht nur, weil ich gerade Felix geholfen hatte, obwohl ich ihn eigentlich nicht mal sonderlich mochte, sondern auch, weil ich mich plötzlich einigermaßen stark fühlte.
Nicht extrem, aber so, dass ich eine Chance hatte.

"Tu das nicht Jisung. Ich bin sowieso stärker als du", meinte er daraufhin gelassen.

"Das kannst du vergessen! ich gebe jetzt nicht auf! Ich will nicht immer so behandelt werden, als wäre ich Dreck! Man, ich bin immernoch dein Bruder!"

"Ja und? Ein Versager bist du trotzdem"

"Ich hasse dich Taeyong!"

"Glaub mir, ich dich auch", lachte er.

Nochmal schlug ich ihn. Ich wollte mir das einfach nicht mehr anhören müssen.

Er verzog kurz das Gesicht, schlug dann aber auch wieder zurück.

So ging es eine Weile weiter.
Ich schätze mal, dass man es durchaus als eine Prügelei bezeichnen konnte.

Irgendwann war ich sogar so weit gekommen, dass Taeyong auf dem Boden lag und ich auf ihm saß. Perfekte Schlagposition.

Er war zwar etwas geschwächt, aber nicht extrem. Abgesehen davon, war ich das ja auch.

Wenn ich wollte, konnte ich ihm jetzt so oft in sein Gesicht schlagen, bis er ohnmächtig war. Davon, ihm möglicherweise seine Nase zu brechen hielt ich auch etwas.
Wollte ich auch.

Ich holte gerade zum nächsten Schlag aus, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz an meinem Oberkörper spürte.

Weil ich geschockt von der Situation war, war es für Taeyong die perfekte Chance mich von sich zu schubsen, was er natürlich auch tat.

"Ich hab gesagt leg dich nicht mit mir an", hörte ich ihn sagen und sah aus dem Augenwinkel, wie er etwas in seine Tasche verschwinden ließ.
Mit Sicherheit hatte er mir wieder irgendwas gespritzt.

"Und ich hab dir auch gesagt, dass du jetzt leiden musst. Selbst schuld", war das letzte, was ich vernahm, bis alles schwarz wurde.

my fault - changlix, minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt