»Die Beziehung«

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Simon

"Das war sooooo toll!" schwärmte ich weiter während Jana und Mynoupa nur lachend auf der Couch saßen.

"Okay, das ist jetzt schon 3 Tage her und du redest immer noch davon." meinte Mynoupa.

"Aber es war so schön." entgegnete ich und setzte mich grinsend neben die beiden.

"Warum bist du denn nicht mit ihm zusammen wenn es 'sooooo toll' war?" meinte Jana jetzt etwas ernster.

Sie schaute mich an und auch Mynoupa wurde stiller.

"Naja...das wisst ihr doch. Ist halt blöd."

Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und wurde etwas verlegen.

"Glaubst du denn wirklich, dass das mit Rob genauso abläuft, wie damals mit Felix? Glaubst du nicht, Rob hat es verdient glücklich zu sein? Du kannst ihn nicht ewig auf die Folter spannen, dass du ihn liebst weiß er doch schon, jetzt hab gefälligst auch den Mut und geh die Beziehung ein."

Jana ließ mir kurz Zeit um zu antworten, da ich das nicht tat, sprach sie weiter.

"Du kennst Rob, geh zu ihm und sag was Sache ist." Mynoupa nickte zustimmend und beide sahen mich an.

Ich schüttelte den Kopf.

"Ihr versteht das nicht, Beziehungen enden! Diese wird auch enden! Alle Beziehungen enden irgendwann.
Wenn ich mit ihm zusammen bin, dann fühle ich mich ja wohl und ich bin dann auch überglücklich, aber etwas festes würde nicht funktionieren."

So war es immer.
Keine Beziehung hielt ewig, egal ob Freundschaft oder Liebe.

Deprimiert senkte ich meinen Blick. Kurze Zeit herrschte Stille bevor Mynoupa anfing zu sprechen.

"Weißt du, Fehler zu machen ist keine Schande, aber aus seinen Fehlern nichts zu lernen, ist eine. Also vergib dir dafür, dass du es damals einfach nicht besser wusstest. Jetzt weißt du es besser, also mach was aus deiner Erfahrung."

Mit offenem Mund starrte ich ihn an, auch Jana war fassungslos.

"Wann ist aus dir eigentlich ein Mann geworden?" fragte ich und nahm ihn lächelnd in den Arm.

Ich stand auf und ging Richtung Flur.

"Wo willst du hin?" fragte Jana.

"Meine Erfahrung nutzen!" sagte ich und rannte aus der Wohnung.

Gleich bin ich da, dachte ich.
Da es immer noch sehr kalt war und mittlerweile auch schneite, lief ich sehr schnell.
Es war quasi niemand draußen, der Schnee verschluckte die Geräusche, daher war es wirklich still.

Aber meine Gedanken waren laut.

Ich hatte Angst, war aber auch aufgeregt. Klar, er würde diese Beziehung nicht ablehnen, aber mir machte Sorgen ob etwas daraus werden würde.

So wie ich mich kannte, hatte ich die Möglichkeit, alles kaputt zu machen.

Die Hände in den Taschen und den Kopf gesenkt lief ich die Straße entlang.
Aber irgendwie fühlte ich mich verfolgt. Waren das Schritte hinter mir?

Ich drehte mich um, allerdings war da niemand.
Die Spuren im Schnee ließen die Person hinter mir abgebogen haben, ich lief also weiter und dachte mir nichts dabei.

Bei Rob angekommen klingelte ich, da es eine Weile dauerte bis das Türbrummen erklang, schaute ich mich um.

Auf der anderen Straßenseite stand ein Kerl, relativ groß, dunkelblonde Haare und in Jogginghose.

Irgendwie kam er mir bekannt vor, doch da die Tür aufging kümmerte ich mich auch nicht weiter darum.

Oben angekommen grinste mich schon Rob an.

"Was machst du denn hier?" fragte er als ich reinkam.

"Ähm, ich wollte mit dir reden." sagte ich nervös.
Ich war sogar sehr nervös.

"Okay, dann setzen wir uns mal auf die Couch." Meinte er und winkte mit seinem Arm in Richtung Wohnzimmer.

Rob

"Was ist denn los?" fragte ich.

"Also, du weißt ja von damals, das ich Angst vor einer Beziehung habe und so..." fing er an.

"J-Ja." sagte ich mit etwas zittriger Stimme.
Was kommt denn jetzt? Liebt er mich doch nicht?

"Naja ich hab ein bisschen nachgedacht, dass das mit dir und mir..." Langsam wurde ich wirklich ängstlich.
Ich überlegte, auf welche Weise er mich nun abservieren würde.

"...doch was werden könnte."

Ich starrte ihn an und mein Herz rutschte in die Hose. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Mein Mund stand offen, was sollte ich sagen?

Eine Gefühlswelle überkam mich und aus meinem Auge rann eine kleine Träne.
Simon schaute mich erschrocken an.

"Rob, ist alles in Ordnung?"
Ich fiel ihm um den Hals und riss ihn so nach hinten.
Er schlang seine Arme um mich und ich küsste sein Gesicht ab.

"Rob, chill." kicherte er.

Ich drückte mich von ihm weg, so dass er unter mir lag.
"Heißt das wir sind jetzt...?" Ich schaute ihm in seine so wunderschönen Augen.

"J-Ja." meinte er, fast fragend, und grinste breit.

Seine Wangen erröteten und verlegen schaute er mich an.

Verdammt sah er niedlich aus.

Ich fiel ihm wieder um den Hals.
"Aber," fing ich an, "bist du denn wirklich schon bereit dafür?"

Vorsichtig setzte ich mich auf.
Er schwieg kurz bevor er mich anlächelte.

"Ich sollte nicht ewig an der Vergangenheit festhalten. Ich weiß, dass du mir so etwas nie antun würdest. Ich vertraue dir."

Den letzten Satz brachte er etwas zögernd heraus. Wiedermal fiel ich ihm um den Hals. 

"Ich liebe dich!" er stockte kurz und küsste mich dann sanft. 

848 Wörter

Forever with You || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt