Forever with You || CrispyWill [Beendet]

»Der Gewinner«

•Rob•

Ich hatte Zahl genommen und Simon damit Kopf. Die Münze fiel und ich starrte sie an, in der Hoffnung, sie würde mich und mein Team zum Sieger erklären.

Den Kopf auf die Hand gestützt grinste ich in mich hinein.

Das passt zu Staffel 2 von TeamBro vs. TeamWill, dass ein Münzwurf entschied, wer der Sieger sein wird.

Sie fällt, wird aufgefangen und auf den Handrücken gelegt. Simon fragt: "Das wars oder was?" mit seiner üblichen schrillen Stimme und lachte dabei. Dangery schaute, welche Seite der Münze oben lag und bat uns beide neben ihn.

Er nahm unsere Handgelenke und baute die für einen Moderator übliche Spannung auf. "Diese Staffel 2 war einfach crazy" sagt er und ich fuhr mir mit der Hand über meine Wange.

Wir mussten einfach die ganze Zeit grinsen und Simon nuschelte irgendwas vor sich hin.
Sein Lächeln war schon süß und er schaute kurz zu mir. Ich hielt die Luft an und wollte mich wieder auf unseren Moderator konzentrieren.

Simon brachte mich immer um den Verstand.

Dangery unterbrach kurz und fragte ob es ihm gut ginge. Immernoch lächelnd fuhr er sich mit der Hand durch seine weichen Haare.
"Es ist so perplex irgendwie".
Damit hatte er recht. Ich sagte Dangery, er soll es gefälligst nich so spannend machen, doch die Spannung stieg nun noch mehr.

Nach kurzem Schweigen sagte Simon etwas lauter: "Digger mach!"

Und nach kurzem Zögern riss er die Hand des Siegers hoch.

•Simon•

Ich spürte wie mein Arm hochgerissen wurde und konnte die Freude nicht mehr halten.

Alles platzt aus mir heraus, ich schrie und feierte mit meinem Team, während Rob zwar lächelte, aber dennoch enttäuscht aussah.

"Rob", sagte ich, "Ich weis nicht ob ich stolz drauf sein kann" und grinste.

"Ja" antwortete er knapp, wobei es wohl mehr eine Feststellung war.

Er schaute etwas verlegen weg und drehte sich zu seinem Team um.

Nach dem die Kameras ausgeschaltet waren blieben alle noch ein bisschen und wir redeten über alles mögliche.

Es war entspannt, es herrschte kein Hass oder so etwas in der Art, worüber ich mich wirklich freute.

Es war ja alles nur zum Spaß.

Auch eine bestimmte Person konnte Streit nicht leiden. Ich sah mich in dem Raum voller Leute um, sah aber diese Person nicht.

Rob.

Ich lief die Treppe hoch und sah ihn auf dem großen Balkon.
Wie ein schwarzer großer Schatten lehnte er mit dem Rücken zu mir am Geländer und starrte in die Ferne.

Ein komisches Gefühl durchflutete meinen Körper.

Er sah so friedlich aus, wie er die Sterne beobachtete und ich sah ihn wohl schon zu lange an, denn irgendwann sagte er ohne sich umzudrehen: "Willst du ewig da stehen bleiben oder kommst du auch her?"

"Woher wusstest du, dass ich da stand?"

Er zuckte gelassen mit den Schultern.

Ich lief schmunzelnd zu ihm und stellte mich neben ihn, unsicher was jetzt passieren würde.

"Das war ein krasses Jahr" sagte er, weiterhin ohne den Blick von den Sternen abzuwenden. Ich nickte nur und schluckte den Klos in meinem Hals runter.
Wo kommt der denn jetzt her?

Ich versuchte mich nicht auf die Konturen von Robs Gesicht zu konzentrieren, sondern verschränkte die Arme und starrte ebenfalls in den Himmel.

Wir standen eine Weile so da und plötzlich drehte ich instinktiv meinen Kopf zur Seite.

Also doch.

Rob starrte mich an und lächelte dabei.  Er hatte den Kopf auf seine Hand gestützt und seine Augenlider waren leicht gesenkt.
Im blassen Licht erkannte man gerade so die Konturen seiner Gesichtszüge und ein paar Einzelheiten.

Doch irgendwie, war er wunderschön.

Ich atmete ein wenig schneller und spürte wie mein Herz anfing heftiger zu schlagen.

Dieses Gefühl hatte ich zuvor nur einmal gespürt und ich starrte ihm in seine dunklen Augen.

"Ich hab dich echt gern, Bro" sagte er und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ich senkte die Arme und schaute ihn an.

Wie lange wir da standen und uns anstarrten weiß ich nicht, aber so viel Augenkontakt war ich nicht gewohnt und senkte verlegen den Blick.
"Simon" sagte er leise und nahm mein Kinn in seine Hand.

Er brachte mich dazu aufzublicken und ihm weiter in die Augen zu schauen. Mein Herz raste und obwohl ich so zitterte, lies er mein Kinn nicht los.

Ich war gespannt darauf, was als nächstes passieren würde und unterbrach ihn nicht. Langsam machte sich auch Angst in mir breit, denn je länger er mein Kinn so hielt, desto schwieriger wurde es für mich nicht umzufallen.

Wie in Zeitlupe kamen wir uns näher, ob es von ihm oder von mir ausging konnte ich nicht sagen.

Eigentlich wollte ich das nicht, aber mein Körper reagierte nicht auf das was mein Kopf befahl. Unsere Augen schlossen sich langsam und es war nur eine Frage der Zeit bis sich unsere Lippen berühren würden.

Plötzlich rief jemand "Hier sind sie, ich hab sie gefunden" und wir schnellten auseinander.

Wir starrten uns entsetzt an, niemand brachte ein Wort raus.

Jana kam auf uns zu, ein Glas in der Hand und etwas torkelnd. "Hab dich schon gesucht" leierte sie.

Definitiv betrunken stellte sie sich vor uns.
"Rob muss jetzt gehen, Falco und die anderen wollen los." brachte sie etwas lallend heraus. "Ahja, danke Jana" sagte Rob und seine etwas brüchige Stimme brachte mich in die Realität zurück.

Ich merke das ich die Luft angehalten hatte und atmete erstmal tief durch.

"Danke, Jana, geh schonmal ich komm gleich nach." sagte ich und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.
"Bis dann Simon" sagte Rob etwas unsicher und drehte sich um damit er Jana zu den anderen folgen konnte.

"Ja...äh, bis dann." antwortete ich so leise, dass er es nicht mehr hören konnte.

Was war da gerade fast passiert?
Hätte ich wirklich fast Rob geküsst? Wir kennen uns schon so lange, was war da denn vorher zwischen uns?

Es waren zu viele Fragen in meinem Kopf die ich nicht beantworten konnte, aber eine wichtige Sache bekam ich nicht aus meinem Kopf heraus.

Liebte Rob mich, und vor allem, liebte ich ihn?

Nach dem mein Körper aufhörte zu zittern ging ich wieder rein.

TeamBro war weg und Jana lag schlafend, halb auf dem Boden, halb auf den Kinostühlen.

Ich beschloss schlafen zu gehen und wollte einfach alles vergessen was geschehen war.

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