»Der Kerl«

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Simon

Alles verschwamm, weil meine Augen sich mit Tränen füllten.

Ich sah nur wie Rob blutig im Schnee lag und registrierte gar nicht, wer das getan hatte.

Als ich nach scheinbar langer Zeit wieder klar denken konnte schrie ich.

"NEIN! ROB!!!"
Gerade wollte ich mich auf ihn stürzen, doch jemand hielt mich fest.

Jemand der groß und stark war, nach billigem Alkohol und Benzin stank.

"Na Hallo, lange nicht gesehen." sagte eine dreckige Stimme.

Diese Stimme würde ich unter hunderten anderen heraushören.
Sie klang rau und war tief, hatte allerdings etwas einladendes und nahm einem ganz schnell den Mut.

Ehe ich irgendetwas sagen konnte brummte mir auch schon der Schädel.

"Ich sagte doch, ich würde dich finden."

Es wurde schwarz, überall waren Sterne. Die großen Hände packten mich und zerrten mich davon.

Rob..., dachte ich, hilf mir...

Ich verlor das Bewusstsein.

Rob

Ein piepen weckte mich.
Alles war hell, mein Schädel brummte leicht, aber sonst ging es mir gut.

"Was zum...?" sagte ich. Meine Stimme klang dezent rau. Ich verweilte einen Moment damit, mich zu sortieren, bis mir alles einfiel.

Simon...Der Tag...Simon...Pizza...Ein Kerl... Mir ging ein Licht auf und ich schreckte hoch.

"SIMON!" schrie ich. Ich schaute mich um, ich war allein. "Simon wo bist du?" schrie ich ins Leere, bereute es allerdings, da mein Kopf anfing zu pochen.

Die Tür wurde aufgerissen und Dima, Falco und Jana kamen herein.

"Alter, Gott sei dank du bist wach." meinte Dima und auch die anderen schauten etwas erleichtert.

"Sagt mir wo Simon ist, geht es ihm gut?"
Voller Hoffnung schaute ich die drei an, aber niemand traute sich etwas zu sagen.

Jana fing an zu sprechen.
"Er wurde nicht gefunden, er scheint entführt worden zu sein."

Was? Simon? Nein, bitte nicht.
"Was?!" Ich brach in Tränen aus.

"Warum? Wer?" tröstend legte mir jemand, ich wusste nicht wer, seine Hand auf meine Schulter.

"Kurz gesagt, nachdem wir dich gefunden haben, wurdest du ins Krankenhaus gebracht. Du hast ganz schön was auf den Deckel bekommen, jedoch hattest du Glück. Du warst Ohnmächtig und bist heute erst aufgewacht. Die Polizei ist schon informiert, du müsstest noch ne Aussage machen, aber der Arzt sagt du kannst morgen oder übermorgen wieder gehen."

Ich hörte Falco kaum zu, alle meine Gedanken kreisten um Simon.

Wo war er, wer war der Kerl der ihn entführt hat, geht es Simon gut.

"Wie lange war ich denn Ohnmächtig? Einen Tag, zwei?" geschockt starrten mich meine Freunde an.

"Junge, du bist knapp seit einer Woche hier!" meinte Dima dann.

 Ich starrte ihn an.

"Eine Woche? EINE WOCHE?"
Ich wurde wütend.
"EINE WOCHE IST SIMON SCHON VERSCHWUNDEN?"

Und niemand hat ihn gefunden? Wie konnte das sein? Ich brach erneut in Tränen aus. Mir wurde schwindelig und ein schnelles Piepen war zu hören.

"Rob, beruhig dich! Wir tun schon alles was wir können, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt."

Tatsächlich beruhigte ich mich. Es wäre sinnlos jetzt auszurasten.
Unter Tränen schaute ich meine Freunde an.

Die Wut in meiner Stimme passt du meinen Gefühlen. "Wenn ich hier raus bin, werde ich nicht aufhören Simon zu suchen. Wenn der Kerl ihm wehtut bekommt er es mit mir zu tun. Ich werde ihn finden!"
Ich schaute die anderen an.

Offensichtlich war ich so furchteinflößend, dass sie sich ein bisschen erschreckten und zurückwichen.

Nachdem meine Freunde, der Arzt und auch die Polizei gegangen waren, hatte ich meine Ruhe und konnte nachdenken.

Ich werde Simon finden, dem Kerl der ihn entführt hat eigenhändig die Kehle durchschneiden und nie wieder zulassen, dass jemand Simon auch nur schief anschaut. 

Simon, ich werde dich finden, das schwöre ich bei meinem Leben.

607 Wörter

Forever with You || CrispyWill [Beendet]Where stories live. Discover now