»Die Gefühle«

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•Simon•

Ich ging auf Rob zu, langsam, denn ich hatte Angst vor dem was jetzt folgen würde.

Ich hob nur den Arm um ihn zu grüßen.

Jana meinte, Rob ist in mich verliebt, das machte mir Angst.
Wenn dem so wäre dann...ich mag nicht daran denken.

Es durfte nicht sein, nicht nochmal, nicht nochmal ertrug ich diesen Schmerz.

Ich kam ihm näher bis ich nur noch wenige Meter von ihm entfernt war.
Als ich vor ihm stand schaute ich ihm in die Augen und sagte erstmal nichts.

Seine dunklen Augen fixierten meine, ließen mein Herz höher schlagen und mich schwitzen.
Er lächelte und sagte: "Hi Simon, lange nicht gesehen."

Unwillkürlich musste ich grinsen.
"Oh ja, ein Wunder, dass ich dich wiedererkannt habe."

Wir lachten beide, die Stimmung wurde lockerer, was mich freute, denn solange wir Spaß hatten konnte er keine ernsten Themen ansprechen.

Jedoch wurde er schnell wieder ernst. Zu früh gefreut.

"Simon" begann er, "wegen gestern Abend, ähm...also auf der Dachterrasse. Da waren ja wir beide..."

Ich atmete auf und war erleichtert das es um dieses Thema ging.

"Ach Rob" unterbrach ich ihn "Wir hatten beide was getrunken und es war spät, mach dir keinen Kopf. Und wegen Jana, die war wohl so dicht, die hat das anscheinend nicht mal mitbekommen."

Ich versuchte die Stimmung aufzulockern, aber Rob schaute mich enttäuscht an.

"Ich hab nichts getrunken, jedenfalls nichts alkoholisches. Und du auch nicht."

Er lachte nicht, sondern sagte das mit ernster Stimme, ein bisschen enttäuscht sah er auch aus.
"Äh, achso, na dann...war wohl..." Ich versuchte mich rauszureden, aber Rob fiel mir ins Wort.

"Das war nicht aus irgendeinem Grund..."

Bitte sag es nicht, bitte bitte, sag es nicht.

Tu mir das nicht an, ich könnte es nicht.

Doch es geschah.

"...sondern weil ich dich liebe Simon." beendete er den Satz. Ich starrte ihn an, fassungslos.
Also doch.

Das konnte nicht sein, nein nein nein.

Innerlich tobten tausend Gefühle in mir. Sie flüsterten nein, sie riefen ja, sie überschlugen sich und ballten sich zu einem riesigen Gefühlschaos.

Ich fasste mir an den Kopf, mir war heiß und kalt, ich schwebte auf Wolke sieben und schmorte in der Hölle.

Rob sah mich an und sagte etwas, doch ich verstand es nicht. Alles drehte sich, seine Lippen bewegten sich, hektisch.

Er fuchtelte mit den Armen, sorgenvoll schaute er mich an.

Taub, ich war taub.

Rob, sprich lauter, lauter sonst höre ich dich nicht. Die Welt wurde schwarz, weder hören noch sehen konnte ich.

Alles was ich wahrnahm waren Arme die mich umklammerten.
Arme die ich schon lange spüren wollte und in denen ich mich immer sicher gefühlt habe.

Ich war sicher, jetzt konnte ich loslassen.

Diese Arme passen auf mich auf.  

Rob•

Ich hab es getan, ich hab es ihm gesagt.

Ich schaute ihn hoffnungsvoll an, in dem Glauben er würde mir das selbe sagen.

Doch er sagte nichts, gar nichts.

Simon starrte mich an doch seine Augen waren leer. Er atmete heftiger und schien zu schwanken.

"Simon! Sag etwas!" sagte ich doch er bekam das offenbar nicht mit.

Jetzt schwankte er definitiv.
"SIMON! WAS IST MIT DIR?" schrie ich fast.

Er fiel um, doch ich konnte ihn noch fangen. Seine Augen fielen zu und sein Mund war leicht geöffnet.

Panisch hob ich ihn hoch und überlegte was ich machen sollte.

Er hasst Krankenhäuser, fiel mir ein, das wäre wohl keine gute Entscheidung.
Ich trug ihn also in seine Wohnung, in der Hoffnung, dass mir dort jemand helfen könnte.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

590 Wörter

Forever with You || CrispyWill [Beendet]Where stories live. Discover now