Kapitel 2

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Loki sah ein, dass rumsitzen und nichts tun, ihn nicht retten würde. Unter höllischen Schmerzen stand er auf und lief die Straße entlang. Es war bereits dunkel und niemand war mehr in dieser kleinen Gasse unterwegs.

...

Es kam ihm vor, als wäre er die ganze Nacht gelaufen. Alles tat ihm weh, vermutlich waren Knochen gebrochen, ihm war kalt und er war kurz vor dem Verhungern. In seiner Zelle hatte er fast nichts zu essen bekommen, was ihm als Gott eigenlich nichts ausgemacht hatte.

Sollte er so sterben? Verdient hatte er es ja, jetzt, wo er so richtig darüber nachdachte. Was er den Menschen angetan hatte, war falsch und er wusste nicht einmal, warum er es überhaupt getan hatte. Da war diese Stimme in seinem Kopf gewesen, die ihm immerzu sagte, es sei das Richtige.

„Thanos..."

Ja, er erinnerte sich wieder. Thanos war in seinem Kopf gewesen. Er hatte sozusagen Kontrolle über ihn übernommen, ohne, dass Loki es überhaupt merkte.

„Wie kann man nur so dumm sein?!"

Verzweifelt sah er sich um. Ein Lastwagen kam die Straße entlanggefahren. Loki sah keine andere Möglichkeit, sich zu helfen. Er sprang auf die Ladefläche und versteckte sich.

Langsam wurde er verdammt müde, aber er durfte jetzt nicht einschlafen. Vorsichtig blickte er nach vorne und sah nichts Geringeres als den Stark Tower.

„Das darf nicht wahr sein..."

Stark würde wissen, dass er hier wäre, noch bevor Loki bis drei zählen konnte. Hektisch sprang er von der Ladefläche, kurz bevor der Lastwagen auf einen gesicherten Parkplatz neben dem Gebäude fuhr. Leider kam Loki nicht gerade sanft auf dem harten Straßenbelag auf. Ein lauter Schmerzensschrei entwich ihm, als er direkt auf seinem verletzten Arm landete, um sich aus Reflex abzufangen.

„Scheiße!"

Fluchend biss er sich auf die Lippe und rannte so schnell er konnte von der Straße. In dem Haus nebenan waren Lichter angegangen. Loki hatte einige Menschen aufgeweckt.

„Verdammt, das sollte nicht passieren!"

Das Stechen in seinem Rücken und Arm ignorierend lief er zum Hintereingang des Stark Towers. Er hatte nicht vor, irgendjemanden um Hilfe zu bitten, aber er war auch nicht besonders scharf darauf, heute zu sterben.

In einer Fensterscheibe sah er sein Spiegelbild. Er konnte nicht viel erkennen, allerdings schien er zwei sehr tiefe Wunden im Gesicht zu haben. Und seine Lippen erschienen blau. Er spürte die Kälte überhaupt nicht mehr. Genau wie seine Finger. Er rieb sich die Hände, um wieder ein Gefühl zu bekommen, aber sein Körper fühlte sich schlichtweg taub an.

„Das ist nicht gesund, schätze ich..."

Frostiron - Punishment (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt