Kapitel 1

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„Ich weiß, was ich getan habe und ich werde es nicht leugnen."

„Loki, du bist mein Sohn... Ich kann dich nicht mit dem Tode bestrafen."

„Ich bin nicht dein Sohn, du hast mich entführt! Also urteile schneller!"

Er war sichtlich nervös, immerhin gab es geringe Chancen auf den Tod.

„Ich habe mein Urteil gefällt."

Loki blickte auf. Sein ganzer Körper zitterte, was er zu verbergen versuchte, doch das leise Rasseln der Ketten verriet ihn.

„Du wirst so lange auf Midgard leben, bis du aus deinen Fehlern gelernt hast! Ohne magische Fähigkeiten!"

„Was?"

Loki war schockiert. Er sollte ein Sterblicher werden? Leben wie einer?

„Da wäre mir ja der Tod lieber!"

„Nun, es ist gut möglich, dass die Menschen dich erkennen und umbringen, doch ich will jetzt nicht abschweifen..."

Ein lauter Knall, dann wurde Loki schwarz vor Augen. Er spürte, dass er fiel. Gleichzeitig fühlte es sich an, als würde man ihm seine Kraft entziehen. Halt! Es fühlte sich nicht nur so an...

„Was zur Hölle ist das?"

„Es kommt näher..."

„Ist das ein Mensch?"

„Ja, er ist vermutlich tot..."

Überall hörte er Stimmen, doch sehen konnte er nach wie vor nichts. Dann spürte er den Aufprall. Sein Rücken knackte laut und ihm schossen Tränen in die Augen. So fühlten sich Schmerzen an, wenn man keine Heilkräfte besaß?

„Ist das nicht der Typ, der meinen Bruder getötet hat?!"

„Oh mein Gott! Du hast Recht!"

Schreiend entfernten sich die Menschen und ließen ihn zurück. Loki wollte aufstehen, doch sein Körper wollte nicht gehorchen. Jeder Knochen tat ihm weh, wie hatte er diesen Sturz als Sterblicher überhaupt überleben können? Langsam gelang es ihm, sich aufzurichten. Er hatte keine Ahnung, wo er war und war nach wie vor blind. Er würde es niemals zugeben, aber er hatte Angst. er hatte eine scheiß Angst, hier zu sterben...

Hilflos stützte er sich gegen etwas, das sich wie eine Mauer anfühlte. Sein gesamter Körper begann erneut zu zittern.

„Keine Panik... Ich krieg das irgendwie hin..."

So sicher war er sich dabei allerdings nicht.

...

Schon seit gefühlten Stunden ging er an der Mauer entlang, wobei sein Rücken ihm eindeutig sagte, dass er sich wieder hinlegen sollte. Er merkte, wie er weinte, aber er hörte keine Menschen, also war es ihm vorerst egal.

Nach einiger Zeit spürte er, dass es kälter wurde. Die Nacht brach an und Loki war am Ende seiner Kräfte. Sein Körper heilte sich nicht und ihm tat alles weh. Kraftlos knickten seine Knie ein und er sank zu Boden. Verzweifelt lehnte er sich gegen die Mauer und schloss die Augen, was recht wenig brachte, da er ohnehin nichts sehen konnte.

„Gott, hilf mir..."

Ihm war kalt. Jetzt, wo er seine Kräfte als Magier sowie als Jotun verloren hatte, konnte er Kälte deutlich spüren. Er hatte von Jahreszeiten gehört. War es auf Midgard Winter?

Etwas eiskaltes berührte seinen Nacken und Loki zuckte zusammen. Schnee? Er wusste es nicht, allerdings wurde es mit jeder Minute, die er hier verbrachte, unerträglicher.

Scheinbar ließ die Nachwirkung des Zaubers nach, denn langsam konnte Loki verschwommene Umrisse von Häusern erkennen. Er blinzelte ein paar Mal und rieb sich die Augen. Tatsächlich konnte er Schnee sehen. Zitternd schlang er die Arme um seinen Körper. Er war recht dünn gekleidet.

„Odin hat mich in den Tod geschickt."

Frostiron - Punishment (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt