Kapitel 18

956 28 6
                                    

Vorab: Es tut mir wirklich leid das ihr so lange auf ein neues Kapitel warten musstet.
Ich hatte einfach keine Ideen wie es in dem Buch weiter gehen sollte und hatte auch kaum Zeit darüber überhaupt nachzudenken.
Als Entschuldigung habe ich heute ein meiner Meinung nach sehr langes Kapitel für euch und hoffe ich werde nun regelmäßiger updaten.

Bis dahin, viel Spaß und bleibt gesund!!!
————————————————————

Phil's Sicht:
Ich war wie immer Morgens gegen 6:00Uhr im Park bei uns in der Nähe  joggen und wollte gerade wieder in Richtung meines Autos laufen um nach Hause zu fahren um vor der Arbeit nochmal duschen zu können, als ich ein auf der Bank liegendes Mädchen sah.
Ich konnte sie da einfach nicht liegen lassen, also hielt ich an und betrachtete sie genauer. Ihre Kleidung sah nicht ganz frisch aus, die braunen, dezent gelockten Haare waren zerzaust und sie hatte schon leicht blaue Lippen und zitterte am ganzen Körper.
Ich beschloss sie mit zu uns zu nehmen damit sie sich aufwärmen kann. Ich rüttelte an ihrem dünnen Körper um sie zu wecken. Dies klappte auch. Sie schaute mich verwundert mit ihren großen, grünen Augen an. Ich stellte mich ihr vor und bat ihr an sie mit zu uns in die WG zu nehmen, dem stimmte sie zu und wir gingen zusammen zu meinem Auto.
Beim Laufen bemerkte ich wie wackelig sie auf den Beinen war. Ich ließ sie nicht aus den Augen.
Sie schien sehr schüchtern zu sein, denn sie redete kaum mit mir.
Wir setzten uns in mein Auto und ich fuhr los zu dem Haus unserer WG. Während der Fahrt schaute ich immer mal wieder rüber zu ihr. Sie sah meiner Freundin von damals ziemlich ähnlich.....Nein Phil das kann nicht sein, sie hat damals abgetrieben, das hat sie dir doch sogar noch gesagt. Aber trozdem verließen mich diese Gedanken nicht.
Zuhause angekommen sagte ich erstmal sie solle sich auf die Couch setzten. Ich ging nach oben um ihr eine Decke zu holen. Dort traf ich auf Julia, die heute frei hatte. Ich erzählte ihr was passiert war und gingen dann runter zu dem Mädchen.
„Luna?" sagte Julia auf einmal.
Das war sie also, das Mädchen was Paula und Julia auch hier aufnehmen wollen.
Julia ging zu ihr und versuchte mit ihr zu sprechen.
Ich ließ die beiden lieber allein, ich musste ja eh duschen und danach gleich zur Arbeit. Am liebsten würde ich Luna mitnehmen um sie nochmal durchzuchecken. Laut Julias Aussage war sie ja aus dem Krankenhaus abgehauen. Dann könnte ich auch gleich einen Vaterschaftstest machen, nur um sicher zu sein.

Sicht Luna:
Nachdem ich nun Julia erzählt hatte was passiert war und sie mir einen Tee zum machte, kam Phil auch schon wieder die Treppe runter und setzte sich zu mir auf die Couch. „Ist dir schon wärmer?" fragte er mich.
Ich nickte nur schüchtern als Antwort.

„Du Julia, ich würde Luna gern nochmal mit ins Krankenhaus mitnehmen und durchchecken, quasi als Abschluss- Untersuchung da sie ja anscheinend nicht so viel davon hält im Krankenhaus zu bleiben?" sagte er mehr an Julia gerichtet aber zwinkerte mir danach zu. „Ja ich finde die Idee gut, du kannst mich ja anrufen wenn du fertig bist, dann hole ich sie ab und dann fahren gleich zur Polizei, hm?" fragte sie mich.
Ich war von ihren Plänen ganz und gar nicht begeistert aber was sollte ich tun. Also nickte ich nur Julia zu.
Ich meine früher oder später musste ich eh zur Polizei also konnte ich das auch gleich heute abhaken. Und wenn Julia mitkommt bin ich wenigstens nicht allein.

Ich trank meinen Tee aus und wollte die Tasse in die Küche bringen. Als ich aufstand bekam ich plötzlich totale Kopfschmerzen und fasste mir aus Reflex an den Kopf.
„Was ist los?" kam gleich von beiden Ärzten die mich musterten. „Alles gut." sagte ich nur und führte meinen Weg zur offenen Küche fort und sah somit nicht ihre besorgten Blicke. „Ich würd sagen wir fahren dann jetzt auch los." sagte nun Phil. Wir gingen also gemeinsam in den Flur und zogen unsere Schuhe an. „Hier nimm die, draußen ist es kalt." sagte Phil und gab mir eine Jacke von sich, da ich nur einen Pulli anhatte. Diese nahm ich dankend an.
„Dann bis später Luna, ich hol dich nachher gleich ab ok?"
Ich nickte und wir gingen dann wieder zum Auto.
Nach einer Kurzen Weile des Schweigens fing Phil an zu reden. „Und was machst du so gerne in deiner Freizeit?"
„Ehm...ich lese gerne und früher hab ich auch Fußball im Verein gespielt aber irgendwann hat mein Vater es mir verboten."
„Ich mag Fußball auch. Warst du schon mal im Stadion zugucken?"
„Nein, leider nicht."
„Oh das machen wir mal zusammen." sagte er optimistisch.
Ich fragte echt warum er sich so für mich interessierte. Immerhin kannten wir uns erst vielleicht 2 Stunden.
Aber ich fühlte mich bei ihm sehr wohl und auch geborgen.
„So - da wären wir schon." sagte er als er auf dem Parkplatz hielt.
Ich wollte da nicht wieder rein aber was blieb mir anderes übrig.
„Kommst du?"
Ich erwachte von meinen Tagträumereien und stieg aus und tippelte ihm hinterher. Wir durchquerten die große Eingangshalle und gingen zu den Fahrstühlen. Als die Türen sich öffneten und wir einstiegen drückte Phil auf die 3. Wir fuhren hoch und betraten dann einen Gang wo gerade nicht so viel los war. „Komm wir gehen hier ins Behandlungszimmer." sagte er und öffnete die Tür.
„Setz dich schon mal hin ich geh mich nur schnell umziehen ok?" sagte er und deutete auf die Behandlungsliege. Ich nickte und tat was er sagte.
Kurze Zeit später kam er auch schon mit seinem Arztkittel und seinem Stetuskop um den Hals wieder.

„So, dann wollen wir mal." sagte er als er sich auf einen Hocker vor mich setzte. Anscheinend hatte er auch meine Akte geholt denn er las gerade darin.
„Du hast ja einiges hinter dir: Milzruptur, Rippenbrüche und eine Sepsis." sagte er und zog besorgt die Augenbrauen nach oben.
„Hast du denn im Moment Schmerzen?"
Ich schüttelte nur den Kopf.
„Und die Kopfschmerzen vorhin?" fragte er weiter nach.
„Ach das war nichts weiter."
„Sieh mal auf meine Nase.. ich Leuchte dir mal in die Augen, nicht erschrecken ja?" dies tat er dann auch.
„Da ist alles soweit in Ordnung."
Dann hörte er noch auf meine Lunge und mein Herz, aber auch da konnte er zum Glück nichts ungewöhnliches feststellen.
„So ich nehme dir dann jetzt nur noch Blut ab und dann sind wir schon fertig und können Julia Bescheid sagen das sie dich abholen kann."
„Okee." sagte ich ziemlich abwesend denn in Gedanken saß ich schon auf dem Präsidium und dachte mir alle möglichen Fragen aus die sie mir stellen könnten.
„Pieckst Kurz ja?" warnte er mich vor bevor er die Nadel in meine Armbeuge führte.
„So dann wären wir fertig. Du ruhst dich in den nächsten Tagen bitte trotzdem noch aus. Und Sport ist erstmal auch noch tabu, dein Körper ist von der Sepsis immer noch ziemlich geschwächt. Ich denke daher kamen auch vorhin die Kopfschmerzen. Schwindelig war dir doch bestimmt auch?"  ich nickte. „Gut ich ruf dann jetzt Julia an und bringe dein Blut ins Labor, bin gleich wieder da ja?" und damit verließ er wieder den Raum.

Sicht Phil:
Ich verließ das Behandlungszimmer und traf auf dem Flur auf Paula.
„Hast du die guten Nachrichten schon gehört?" kam sie freudig auf mich zu. „Nein, was denn?"
„Die Frau vom Jugendamt war eben bei uns Zuhause und wollte sich die Wohnsituation wegen Luna angucken und sie hat gesagt es wäre kein Problem wenn wir sie adoptieren möchten." überbrachte sie mir die Freudige Nachricht.
„Wie schön." sagte ich auch glücklich.
„Ich hab nochmal eine Frage...könntest du mir vielleicht Blut abnehmen? Ich würde gern einen Vaterschaftstest machen?" fragte ich sie vorsichtig.
„Wie jetzt? Du denkst du hast ein Kind?!" sagte sie ein wenig schockiert.
Ich kann es ihr nicht verübeln, denn ich hatte dieses Thema von Vanessa und mir damals nie erwähnt.
Ich meine warum auch? Denn ich dachte ja das unser Kind ja gar nicht existiert aber bei Luna hatte ich so ein Gefühl und eine gewisse Ähnlichkeit ist auch zu erkennen.
„Ok dann komm mit hier ins Ärztezimmer, da ist gerade niemand." sagte sie und ich folgte ihr.
Ich setzte mich hin und gab ihr die Nierenschale mit allem was sie brauchte, worin auch schon Lunas Blutprobe drin lag.
„Ist das die von dem Kind?" frage sie vorsichtig nach.
„Ja."
Sie nahm mir nun zu Ende Blut ab und wir verließen dann mit den Proben wieder das Zimmer. Auf dem Gang kam uns nun Julia entgegen. „Was machst du denn hier Julia? Ich dachte du hast frei und fährst zum Jugendamt die Papiere unterschreiben?" fragte Paula sie.
„Da war ich schon. Ich hole Luna ab. Phil hat sie nochmal untersuchen wollen da er sie heute morgen unterkühlt auf einer Parkbank gefunden hat."
„Was?! Warte mal...Ist Luna das Kind weswegen ich dir gerade Blut abgenommen habe?" fragte sie nun überrascht.
Auch Julia war etwas überfordert, das konnte man ihrem Gesicht entnehmen.
„Pssst, nicht so laut. Sie ist hier direkt im Raum nebenan... Vor 14 Jahren war meine damalige Freundin von mir schwanger. Da wir ja aber noch so jung waren, sagte sie mir sie hätte es abgetrieben. - 2 Jahre später erfuhr ich von ihrem Tod, bei einem Autounfall....Ich hatte ihr geglaubt mit der Abtreibung... aber als ich Luna gesehen habe...ich kann die Ähnlichkeit einfach nicht übersehen. Ich will mir einfach sicher sein, wisst ihr?" erklärte ich es den beiden.
Daraufhin nickten sie verständnisvoll.
„Meld dich sobald du die Ergebnisse hast ja? Dann werden Luna und ich mal zur Polzei fahren, die warten warscheinlich schon." sagte Julia.
Paula guckte sie fragend an.
„Es ist wegen ihrem Vater... er hat letzte Nacht vor Lunas Augen ihre Adoptivmutter erstochen." erklärte sie nun.
„Das Arme Mädchen." sagte Paula nur.
„Ich muss dann auch...Wir sehen uns dann heute Abend zuhause ja?" sagte ich als mein Handy klingelte und ich mit den Proben in der Hand los in Richtung des Labors ging. „Ja, bis später." riefen mir noch die beiden Frauen zu.

Luna's Sicht:
Ich wartete nun schon eine ganze Weile.. wie lange dauert das denn bitte?
Nach einer gewissen Zeit konnte ich ein Gespräch vor der Zimmertür vernehmen aber verstand nicht worüber gesprochen wurde.
Nach weiteren Minuten betrat dann endlich Julia den Raum.
„So, dann wollen wir mal hm?" ich stand von der Liege auf und verließ dann mit Julia das Krankenhaus.
Wir stiegen ins Auto und waren nun auf dem Weg zur Polizei-Wache.
Mit der Zeit wurde ich immer nervöser und fing an meine Hände zu kneten.
Julia merkte dies und legte ihre rechte Hand auf meine Hände. „Du brauchst nicht so aufgeregt sein. Du erzählst einfach nur was du gesehen hast ok? Ich bin die ganze Zeit bei dir, es kann nichts passieren."

Rettung ohne HilfeWhere stories live. Discover now