Kapitel 3

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Sicht von Paul Richter:

Das Mädchen wollte langsam wieder gehen, ich hatte keine Einwende denn sie hatte weder etwas verbrochen,noch wollte sie hilfe annehmen.

Aber im Augenwinkel sah ich wie sie auf den Boden sackte. Robin und ich eilten ihr zur Hilfe und  leiteten Erste Hilfe Maßnahmen ein und bestellten einen NEF und RTW nach.
Das uns unbekannte Mädchen blieb jedoch bewusstlos.

RTW und NEF trafen Zeitgleich ein. Im NEF waren Julia Mertens und Franco Fabiano. Und im RTW Marion Fröhlich und Karin Kippels.

Wir wiesen die Rettungskräfte in die Situation ein und sie kümmerten sich nun um das Mädchen.

Sicht Julia Mertens:

Ich ging zu dem Mädchen und sah wie sie bewusstlos am Boden lag. Augenscheinlich war erstmal nur die Platzwunde an der Stirn zu erkennen.

"hey! Kannst du mich hören?" fragte ich und schlug ihr leicht mehrmals gegen die Wange.

Jedoch regierte sie nicht auf meine Versuche sie wach zu bekommen.

"Franco, gib mir mal bitte einen Zugang und schließ das Monitoring an."

Er gab mir den Zugang und ich stach ihn in ihren Handrücken. Darüber gab ich ihr Schmerzmittel und Flüssigkeit.

Karin verband in der Zeit ihre Kopfverletzung.

Marion und Franco kamen mit der Trage zu uns und wir legten sie daruf.

Im RTW überprüfte ich nochmal das EKG aber bemerkte außer einer Tachikardie wogegen ich ihr ein Medikament spritzte, keine weiteren Herzprobleme.

"Franco, könntest du mal die Polizei befragen ob sie schon Informationen über das Mädchen haben?"

"Ja, mach ich."

In der Zwischenzeit machte ich einen Bodycheck bei ihr.

Wir fingen an das dünne Mädchen zu entkleiden um Verletzungen festzustellen, währenddessen schnitt Marion die Ärmel ihres schwarzen, dünnen Pullovers auf und was ich dort zusehen bekam...ich erschrack für einen Moment, unzählige Hämatome und Narben, unteranderem auch frische Verletzungen warscheinlich vom Ritzen.

Kurze Zeit später betrat Franco den RTW wieder.

"Einen Ausweis hat sie leider nicht dabei aber sie kam warscheinlich gerade aus der Schule, denn sie hat Schulsachen und Sportkleidung dabei.Die Polizei fährt gleich mal bei der Schule hier in der Nähe vorbei und fragt mal nach ob eine Schülerin vielleicht vermisst wird oder so etwas.   Wie geht es ihr?" 

"Ok,danke Franco.  Sie hat einige große Hämatome am Bauch und Rippen-bereich evtl. auch Innere-Verletzungen ,denn Abwehrspannung sind vorhanden, außerdem Hämatome und frische Wunden an ihren Armen aber ansonsten ist sie stabil."

Ich schaute wieder auf sie herab und bemerkte das sie versucht die Augen zu öffnen.

"Hey..kannst du mich hören?"fragte ich ich vorsichtig.

Sie reagierte gar nicht auf mich und versuchte nach kurzer Zeit zur Orientierung aufzustehen. Franco erkannte zum Glück die Lage relativ schnell und hielt sie an den Schultern fest, sodass sie nicht aufstehen konnte.

"Hey? Was ist denn los? Bleib bitte liegen du bist schwer verletzt." sagte Franco zu ihr.

(Meine) Luna's Sicht:

Langsam wurde ich wach und nahm unbekannte Stimmen um mich herum wahr.
Ich glaube sie reden über mich.~Dachte ich mir.

Erst jetzt bemerkte ich wie mein Kopf dröhnte.

"Hey..kannst du mich hören?"fragte auf auf einmal eine weibliche Stimme über mir.

Ich öffnette langsam die Augen und schaute mich erstmal um. Der unbekannten Frau schenkte ich erstmal keine Aufmerksamkeit.

Ich war in einem Krankenwagen?!

Was war passiert? ...Ich bin im Sportunterricht gefallen....raus gelaufen...auf die Polizisten gestoßen.. und dann? Was war danach? Ich muss wahrscheinlich bewusstlos geworden sein...

Nun schaute ich an mir herunter, meine Kleidung war aufgeschnitten, meine Arme lagen frei und für jeden sichtbar...

Meine Narben und Verletzungen die ich sonst immer gut vor jedem verstecken konnte waren nun ersichtlich...

Was sollte ich tun...ihnen alles erzählen und dann warscheinlich in ein Heim kommen?...Nein!  Ich brauchte einen anderen Plan. Erstmal muss ich von hier weg kommen.

Ich versuchte aufzustehen , wurde dann aber schnell von einem Mann an den Schultern festgehalten. ‚Was soll das?' ~dachte ich mir ‚Die können mich doch nicht zwingen hier zu bleiben, wenn es mir gut geht!'

Ich hörte auf mich zu wehren und blieb einfach liegen. Der unbekannte Mann ließ mich auch wieder los. „Hast du schmerzen?" fragte die Frau wieder. Ich schüttelte darauf hin nur den kopf, was ziemlich schmerzte.
Leider bemerkte sie dies anscheinend und guckte mich misstrauisch an.
„Wie heißt du?" fragte sie nun.
Ich kann ihr niemals meinen Namen verraten...sie kennt schon meine Verletzungen, was schon schlimm genug ist, dann kann sie nicht noch meinen Namen wissen. Das erzählen die eh alles an das Jugendamt weiter, am Ende arbeiten die doch eh alle Hand in Hand.
Sie schaute mich erwartungsvoll an aber ich schüttelte wieder nur den Kopf.
Sie verstand das ich ihn nicht sagen wollte.
Ich will nicht reden, am Ende sage nur irgendwas falsches.
„Ok, dann lasst uns ins Krankenhaus fahren." sagte die Frau nun.
Der RTW setzte sich in Bewegung.
Bei mir waren jetzt nur noch die Notärztin und diese Sanitäterin mit den roten Haaren.
„Wenn irgendwas ist, sag mir bitte sofort Bescheid." sagte sie zu mir.

Rettung ohne HilfeWhere stories live. Discover now