Kapitel 7

2.5K 89 4
                                    

Am nächsten Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen, die in mein Zimmer schienen geweckt. Ich sah zur Seite und blickte auf den kleinen hölzernen Tisch neben meinem
Bett, worauf mein Handy lag. Ich nahm es in die Hand. 06:47Uhr. Puh noch ganz schön früh. Normalerweise schlafe ich länger.
Ich überlegte ob ich den ganzen Nachrichten antworten sollte aber eigentlich hatte ich da gar keine Lust drauf, also ließ ich es.
Ich ging ein bisschen auf Instagram und Snapchat.
Nachdem ich dort alles gecheckt hatte, versuchte ich langsam mich aufzurichten und meine Beine über die Bettkante zu bekommen. Ich saß kurz am Bettrand damit mein Kreislauf in Schwung kommt und stand auf.
Mit meinem Infusionsständer in der Hand ging ich langsam ins Badezimmer.
Mein erster Blick fiel in den Spiegel.
Meine Haut war blass und meine Haare total zerzaust.
Kratzer zierten mein Gesicht.
Ich wusch mir vorsichtig mein Gesicht um mich frischer zu fühlen. Danach ging ich langsam zurück in mein Bett.
Um 07:00 öffnete sich meine Zimmertür und Linda betrat mein Einzelzimmer und ging geradewegs zu meiner Infusion und tauschte sie mal wieder aus.
„Guten morgen, wie gehts dir denn?"
„Geht schon." antwortete ich ihr nur kurz.
„Wenn irgendwas ist, dann musst du es mir schon sagen, ich kann keine Gedanken lesen." sagte sie und lächelte mich an.
Daraufhin lächelte ich zurück.
Kurze Zeit später war dann noch Visite und dann war ich wieder allein. Ich nutzte die Gelegenheit und stand auf, ging zu meinem Schrank und zog mir meine Klamotten an.
Ich hatte einen Plan!
Ich habe keine Lust mehr länger hier rum zu liegen.
Ich kann zwar nicht nach Hause aber ich kenne im Wald eine Hütte wo nie jemand ist.

Nachdem ich mich angezogen hatte nahm ich meinen Schulrucksack und trat zur Tür und öffnete sie vorsichtig.
Ich sah nach links und rechts aber zum Glück war gerade niemand auf dem Gang zu sehen.
Langsam ging ich den Gang entlang Richtung Ausgang.
Ich verließ das Krankenhaus und suchte eine Bushaltestelle, zum Glück war eine ganz in der Nähe. Ich setzte mich auf die Bank, denn ich hatte starke Schmerzen und wartete auf den nächsten Bus. Er ließ zum Glück auch gar nicht so lang auf sich warten. Zuerst führte mich mein Weg nach Hause, denn ich brauchte ja ein paar Sachen um in der Hütte überleben zu können.
Ich stieg aus und lief zu unserem Haus, wo ich hoffte niemanden anzutreffen.
Ich schloss die Tür auf und ging schnell hoch in mein Zimmer und packte meine Schulsachen aus und Kleidung und mein Handy - Ladekabel rein.
Danach ging ich in die Küche und nahm mir Essen und Wasser mit. Und zuletzt ging ich an unserem Medikamentenschrank und nahm mir Schmerztabletten mit.
Damit verließ ich das Haus wieder und ging zum Bus.
Ich weiß auch nicht wie leichtsinnig ich war, denn sonderlich lange konnte ich mit meinen eingepackten Vorräten dort nicht aushalten aber ich wollte nicht nach Hause und Freunde hatte ich auch keine. Also ging ich zur Bushaltestelle und wartete mal wieder auf den Bus.
Ich fuhr in die Nähe des Waldes und musste den Rest laufen.
Ich hörte die Blätter im Wind rascheln und die vögel Zwitschern.
Ich liebe Waldspaziergänge, damals haben wir das ganz oft gemacht.
Erst jetzt beim ganzen gehen bemerke ich wie schwach ich eigentlich noch bin, ist ja auch verständlich, wenn man gestern erst operiert wurde, Luna. Nach dem einstündigen Fußmarsch den ich zurückgelegt hatte, war ich wirklich froh als endlich die Hütte in Sicht war.
Ich betrat die schon etwas heruntergekommene Holzhütte und stellte meinen Rucksack erstmal ab. Dann sah ich mich etwas um.

Rettung ohne HilfeWhere stories live. Discover now