Kapitel 6

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Kurz nachdem Julia gegangen war schlief ich ein.
Das nächste mal als ich wach wurde schaute ich auf mein Handy.
3:34 Uhr.
134 Nachrichten.
10 verpasste Anrufe von meinem Vater.
Ich ging aber nicht auf die jeweiligen Dinge ein und legte mein Handy wieder weg. Mein Vater soll sich ruhig weiter wundern wo ich bin, ich hoffe nur nicht, dass er zur Polizei geht und er mich dann findet.

Mir war langweilig. Ich sah mich um...Zuerst blickte ich an mir herunter: An meiner Hand war immer noch eine Infusion angeschlossen, die jedoch ziemlich leer aussah. Dann fiel mein Blick auf dieses „Überwachungszimmer" worin immernoch eine Schwester saß, es war zwar eine andere als vorhin aber sonst war dort auch nichts spannendes. Sie saß am Computer oder schrieb manchmal etwas auf. Mein Blick fiel nun auf das große Fenster in meinem
Einzelzimmer: Draußen tobte ein ziemlicher Sturm, die Bäume bewegten sich mit dem Wind und die Blätter raschelten passend dazu.
Die Tür öffnete sich leise, die blonde Schwester mit den Locken aus dem Überwachungszimmer trat mit einer neuen Infusion in der Hand in mein Zimmer herein. „Hey, kannst du nicht schlafen?" fragte sie mich vorsichtig. „Nein." antwortete ich nur schüchtern zurück.
Sie kam näher an mein Bett und tauschte die Infusion aus. "Soll ich dir etwas bringen damit du besser schlafen kannst?" fragte sie nun. „Nein, geht schon." antwortete ich ihr daraufhin. „Ich bin übrigens Linda." sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und setzte sich auf einen Stuhl neben meinem Bett.

...Ich überlegte ob ich meinen Namen sagen sollte...aber eigentlich müsste sie den doch wissen oder? Julia hat den bestimmt weiter erzählt...Aber andererseits...wenn sie meinen Namen nicht weiß und ich ihr meinen Namen dann nicht sage, wäre das irgendwie unhöflich oder?... Ich glaube ich denke viel zu viel nach...Aber was soll ich tun? Ich glaube ich sage ihr einfach nicht meinen Namen, den weiß sie bestimmt eh schon... hoffe ich mal...

Hast du Haustiere?" fragte sie mich nun.
Ich schüttelte nur meinen Kopf.
Ich wollte immer einen Hund haben aber mein Vater hat es nie erlaubt.
„Also ich hab einen Hund, einen Labrador um genau zu sein. Er heißt Anton!" teilte sie mir freudig mit.
Anton - ein wirklich süßer Name für einen Hund. Sie schien ihren Hund wirklich zu lieben.
„Hättest du gern ein Tier?" fragte sie mich nun.
„Ja, ich wollte auch immer einen Hund aber mein Vater hat es nie erlaubt." antwortete ich wieder ziemlich leise und schüchtern.
„Hast du den eine Lieblings Hunderasse?" fragte sie.
„Ehm...Nein eigl. nicht. Ich finde alle süß." sagte ich.
Es war wirklich schön sich mal mit jemanden einfach so belanglos zu unterhalten. Ich wusste das sie mich ablenken wollte, aber in diesem Moment hat es wirklich geholfen, mal nicht über sein Leben nachzudenken oder über Zuhause.
„Dann lass ich dich mal wieder schlafen und nerve dich nicht weiter. Wenn irgendwas ist, weißt du ja was du machen musst." sagte sie während sie aufstand mit einem lächeln auf dem Gesicht und verließ mein Zimmer wieder.
Linda, sie ist wirklich nett. - Ging mir noch durch den Kopf bevor ich einschlief.

Rettung ohne HilfeWhere stories live. Discover now