♕42 • Bündnis♛

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Ich erinnere mich noch an Vaters Worte als er mir sagte dieser Stuhl würde nur den richtigen Menschen gehören, denen die bereit wären alles zu opfern um drauf sitzen zu können. Ich habe diesen Worten nie große Beachtung geschenkt, wo ich doch dachte er spricht sie voller Stolz, aber jetzt begreife ich was er wirklich sagen wollte. Wer auf diesem Stuhl sitzt muss wirklich bereit sein alles zu opfern, sogar seine Menschlichkeit.

Aber es ist weder der Thron, noch der König, der meine volle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen wie mein Herz mir förmlich in die Hose sackt als ich ihn neben dem Thron stehen sehe, auf dem sein Vater Platz genommen hat. Seine Hände sind hinter seinem Rücken verschränkt, er steht gerade und ohne irgendeine Schwäche zu zeigen, aber die Erschöpfung ist ihm im Gesicht deutlich anzusehen.

Er sieht ohne Zweifel besser und erholter aus als noch vor einer Woche der Fall war, aber ich hätte nicht mit ihm gerechnet und ihn hier anzutreffen wühlt mich auf. Ich habe versucht mich von ihm zu distanzieren, ich habe mich nicht mehr bei ihm sehen lassen, Joohyun hatte mir ihr Wort gegeben sie würde sich regelmäßig nach ihm erkunden und mir sagen wie es ihm geht, nur damit ich ihn nicht sehen muss.

Ich senke den Blick und reihe mich neben Seok ein, der an vorderster Stelle als erster steht. Ich merke wie er mich misstrauisch von der Seite mustert, aber ich starre gerade aus und ignoriere seine offensichtliche Missbilligung.

„Mit Verlaub, Eure Majestät, aber ich frage mich welchen Grund die Anwesenheit des verfluchten Prinzen hier hat."

Ich erstarre augenblicklich, mein ganzer Körper verwandelt sich zu Stein, sogar das Zittern ist nicht mehr da. Es ist seltsam, wie wenig Kontrolle ich über mich selber habe, aber es ist so lange her seit mich jemand so genannt hat. Die Menschen am Hof hier respektieren mich nicht, aber sie fürchten mich und manchmal ist das genug um Respekt zu erzwingen. Es ist bereits fast ein Jahr vergangen seit ich hierher kam und fast genau so lange ist es her seit mich jemand verflucht genannt hat.

Es dauert nur wenige Sekunden bis ich mich wieder zusammen gerissen habe und ein leises schnauben von mir gebe, welches jeder im Raum hört, aber niemand reagiert darauf. Was für ein großer Narr muss man sein um zu glauben, dass Menschen etwas ihnen vollkommen fremdes akzeptieren könnten wenn man ihnen die Zeit dafür gibt? Vorurteile nähren die Bosheit, aber Hass, Hass schafft sie.

Ganz sowie mich diese Worte mitnehmen scheint es dem König nicht zu ergehen, der zeigt sich unbeeindruckt von Seoks Einmischung, viel mehr scheint es sogar als hätte er mit nichts anderem gerechnet. „Immerhin geht es heute unter anderem darum festzulegen wann die Hochzeit statt findet. Habt ihr etwas gegen seine Anwesenheit einzuwenden?"

Ich sehe kurz zu Seok, dessen Kiefer angespannt ist und der deutlich mit der Wahl nach den richtigen Worten zu kämpfen hat. Was auch immer er erwartet hat, er hat nicht damit gerechnet das der König ihm auf diese Art und Weise entgegnen würde, er hatte aus irgendeinem Grund mit seiner Unterstützung gerechnet, das verrät die Verwirrung in seinen Augen.

Sekunden vergehen, werden zu Minuten und man sieht Seok an das er nach irgendeiner Möglichkeit sucht sich aus der Affäre zu ziehen ohne das er sich noch mehr blamiert als er es ohnehin schon getan hat, aber der König ignoriert seine flehenden Blicke, er sieht seinen Berater nur weiterhin erwartungsvoll an.

„Ich... Eure Hoheit..."

„Ich denke, dass wir wichtigeres zu besprechen haben." Alle Köpfe schießen hoch und folgen der Stimme, die zu diesen Worten gehört. Gerade noch war ich noch verwirrt, denn zwischen dem König und seinem engsten Berater scheint irgendwas vorgefallen zu sein, das ist offensichtlich, aber jetzt bin ich komplett aufgewühlt.

Begin |Vkook|Where stories live. Discover now