Alte Erinnerungen und eine verhängnisvolle Kissenschlacht

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Remus Sicht

Wir betraten alle gemeinsam die große Halle. Es war lautes Gelächter vom Slytherin Tisch zu hören. Lucius Malfoy höhnte: "Wen haben wir denn da? Ein Schlammblut, Blutsverräter Potter, Black und dann auch noch die Bestie Lupin! Wie immer ein erfreulicher Anblick am Anfang des Schuljahres." "Ach halt den Rand.", kam es von Lily. James hatte sich schützend vor seine Geliebte gestellt, welche ihn unsanft von sich schob. "Ich kann mich selber verteidigen, Potter!" Es ertönte Gelächter vom Tisch der Schlangen. Ich ließ meinen Blick über die angehenden Todesser schweifen. Ich erkannte Rodolphus Lestrange und seinen Bruder Rabastan Lestrange. Beide waren widerwärtige Pfeifen, die sich mit Leuten wie Snape und Malfoy abgaben. Des Weiteren sah ich Regulus Black, der Bruder von Sirius. Er war einige Klassen unter uns. Letztes Jahr war Tatze vom Grimmauldplatz Nummer 12 in London abgehauen und wohnte jetzt bei James. Regulus lebte weiterhin bei seinen Eltern, die dem dunklen Lord dienten. Mein Blick blieb bei einer bestimmten Person hängen. Ich musste anscheinend ziemlich lange den dunklen Lockenkopf angestarrt haben, denn ich spürte einen harten Ellenbogen von James an meiner Rippe. Sirius zog mich am Handgelenk zum bereits vollen Gryffindortisch. Ich ließ mich neben Mary auf der Bank nieder. James setzte sich neben mich und Lily ließ sich ihm gegenüber nieder. Sie warf James immer wieder tötende Blicke zu, was uns alle zum Kichern brachte. Anscheinend hatte er vorhin in seiner Erzählung einen entscheidenden Punkt vergessen zu erzählen. Er hatte sie bestimmt mal wieder nach einem Date gefragt. So wie gefühlt jede Sekunde, wenn sie in seiner Nähe war. Obwohl wir ihn schon so oft versucht hatten zu überzeugen, nicht mehr zu fragen. Unsere Hauslehrerin, McGonagall, trat gerade durch den Eingang der großen Halle. Hinter ihr war eine Schar Erstklässler. Sie war unsere Verwandlungs-Lehrerin, wir nannten sie heimlich McGonnie. Peter hatte, als wir im zweiten Jahrgang waren, ganze drei Wochen nur von ihr geschwärmt, weil sie sich in eine silbergraue, getigerte Katze verwandeln konnte. Doch nun war er ja selbst ein Animagus und als McGonnie ihm 30 Hauspunkte wegen zu spät kommen abgezogen hatte, war die Schwärmerei ganz schnell wieder beendet worden. Hinter ihr liefen die kleinen, aufgeregten Erstklässler in die Halle hinein. Ich konnte mich noch zu gut erinnern, als wir mit rasendem Puls in die Halle liefen, zum sprechenden Hut, der uns in die entsprechenden Häuser eingeteilt hatte.

Flashback

Wir laufen alle in Zweierreihe, zwischen den Haustischen entlang, direkt auf den alten, zerfledderten, modrig riechenden sprechenden Hut zu. Meine größte Angst ist es, dass ich nach Slytherin komme oder dass jemand mein Geheimnis erfährt. Niemand darf je wissen, dass ich ein Monster bin. Dennoch überwiegt die Freude, dass Dumbledore mich überhaupt an der Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen hat. Neben mir läuft James. Er hat den gesamten Weg bis zum Schloss nur von Lily gesprochen, obwohl es noch tausend andere hübsche Mädchen gibt. Er nervt jetzt schon. Mein Puls rast und ich stolpere über einen unsichtbaren Kieselstein. Ich trete der Person vor mir aus Versehen mit voller Wucht in die Hacken.  Das Mädchen schreit auf. Sie dreht sich abrupt um. Es ist Bellatrix Black. Sie sieht einfach nur bezaubernd aus. Was? Sie hatte unschuldige Mitschüler ins Wasser geschubst. Solche Menschen waren grauenvoll. Mit ihren dunkelbraunen fast schon schwarzen Augen schaut sie mich erbost an. Doch sie hat die Rechnung ohne die Schwerkraft gemacht. Sie fällt nach vorne gegen mich und reißt mich mit zu Boden. Wir landen beide auf dem Boden und müssen lachen. Vielleicht ist sie doch nicht so schlimm, wie zuerst angenommen. Wir stehen erst wieder auf, nachdem wir einen bösen Blick von McGonnie kassiert haben. Die Auswahl Zeremonie beginnt. Der sprechende Hut plärrt durch den ganzen Raum: "Rawenclaw, Slytherin, Gryffindor, Hufflepuff,...!" "Miss Black? Sie sind die Nächste.", sagt McGonnie. Sie bewegt sich leicht zitternd auf den Stuhl, vor dem Lehrertisch, zu. "Mmmh, eine kleine Black. Deine ganze Familie war in Slytherin, wieso also nicht du auch noch. Du besitzt aber auch Köpfchen, vielleicht Rawenclaw. Du bist aber auch sehr mutig. Du könntest viel Erfolg in Gryffindor haben.", spricht der Hut vor sich hin. Ein Raunen geht durch die Reihen. "Slytherin!", schreit der, von Motten zerfressende Hut. Mit einem traurigen Gefühl im Bauch senke ich meinen Blick. Der sprechende Hut schickt alle meine neu gewonnenen Freunde und mich nach Gryffindor. Zu meiner Überraschung wurde Sirius auch nach Gryffindor gesteckt. Er scheint eine Ausnahme zu sein, leider ist Bellatrix nicht auch eine Ausnahme.

Flashback Ende

Der letzte Schüler wurde nun auch auf sein Haus zugeteilt. Der Huffelpuff Tisch begrüßte ihn unter tosendem Applaus. Dumbledore stand von seinem Platz auf und ging zu seinem Rednerpult, wo die Eule ihre Flügel ausbreitete. Er schob sich seine Halbmondbrille zurück auf seine Nase. Er begann wie jedes Jahr seine Rede darüber, dass die Erstklässler nicht in den verbotenen Wald dürften. Er hieß alle neuen Schüler außerdem Willkommen. Er verkündete auch noch ein paar neue Regeln von Filch. Das Essen tauchte auf den großen Tischen auf und alle schlugen zu. Ich begann ein langweiliges Gespräch mit den Rumtreibern über Quidditch. Mir fiel auf, wie Mary Sirius immer wieder Blicke zuwarf. Ich musste ihn wohl oder übel mal darauf ansprechen. Als auch der Letzte seinen Nachtisch aufgegessen hatte, verschwanden wir in Richtung Gemeinschaftsraum. Sirius und ich liefen nebeneinander. "Ist dir aufgefallen, dass sie dich heute die ganze Zeit, während des Essens angeguckt hat?", fragte ich betont lässig. "Nein, ist es nicht. Aber sie sieht schon ganz hübsch aus.", antwortete Tatze mir. "Du solltest aufhören immer nur Spaß mit den Mädchen zu haben. Vielleicht ist es ja mal Zeit für was Ernstes...", plapperte ich wild drauf los. "Was verstehst du denn schon davon? Du hattest noch nie eine Freundin." "Du weißt auch warum!" Damit schien das Gespräch für ihn beendet zu sein. Wir schlüpften alle in den Gemeinschaftsraum. Ich ging zielstrebig auf die Treppe zu, die zu den Schlafsälen der Jungs führte. Ich öffnete die letzte Tür auf der linken Seite. Das Rumtreiberzimmer. Hier hatten wir schon so viele Streiche geplant. Ich ging auf meinen Koffer zu, der auf meinem Bett lag. Die anderen drei hatten schon ihre Koffer geöffnet. Krone und Tatze lachten sich gerade schlapp, über ein rosanes Hemd, welches Peter gehörte. Kurz darauf schmiss Wurmschwanz zwei Kissen nach den beiden. Somit war die Kissenschlacht eröffnet. Ich nahm meinen Zauberstab zur Hilfe und ließ ein Kissen auf James los, der das Kissen direkt in den Bauch bekam und sich vor angeblich starken Schmerzen schauspielerisch krümmte und vom Bett fiel. "Hey! Zauberstäbe sind bei einer Kissenschlacht nicht erlaubt. Das gibt Rache.", lachte James.

Die Todesserin und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt