Im Schrank

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Ich schenkte Andy noch kurz meine Aufmerksamkeit. Dann wendete ich mich wieder dem Spiel zu. Immerhin war ich ja jetzt dran mit drehen. Ich drehte die Flasche, welche bei Noah stoppte.

»Wahrheit oder Pflicht?« Fragte ich, auch wenn ich mit ziemlicher sicherheit sagen konnte das er Pflicht nehmen würde. Er machte das abwechselnd. Da er am Anfang Wahrheit genommen hatte, würde er jetzt Pflicht nehmen. Und ich hatte Recht. Der Hoffnungsvolle Blick zu Lene war noch aufschlussreicher. »Pflicht.«

Aber den Gefallen mit Nele würde ich ihm ganz bestimmt nicht tun. Luca und sie waren einfach zu süß. Ich konnte mir keinen der beiden ohne den anderen vorstellen. Ich wusste das ich wohl am Boden zerstört wäre, sollten sie sich jemals trennen. Was hoffentlich nie passieren würde!

Mein Blick wanderte erneut über die Mitspieler, die mich Ungeduldig ansahen. Mein Blick blieb an Milan hängen. Seit wann sah er denn bitte Andy so ähnlich? Vermutlich hatte er ihm schon immer ähnlichgesehen. Ich hatte Andy nur schon lange nicht mehr gesehen, vermutlich lag es daran.
Die Haare, die Augen, nur der Mund war etwas anders. Aber auch Milan war einfach nur heiß. Schnell verwarf ich diesen Gedanken. Ich sah zwischen Noah und Milan hin und her.

Ich begann zu grinsen. »Milan und Noah verschwinden im Schrank. Für sagen wir 10 Minuten. Einer von euch muss einen Knutschfleck haben. Egal wo.« ich grinste die beiden an. Als ich den Gesichtsausdruck von Noah sah begann ich zu lachen. Da er mich wohl für verrückt hielt. Dem Anschein nach war er eindeutig Hetero. Das war mir egal, weil Milan das ganze weitestgehend nicht schlimm fand. Noah funkelte mich an worauf ich mit meinen Händen nur lachend ein Herz formte. Die beiden verschwanden im Schrank. Ich war ziemlich gespannt wer von den beiden mit einem Knutschfleck aus dem Raum kommen würde. Irgendwie hatte ich Verdacht das Noah derjenige mit dem Knutschfleck war. Aber bei ihm konnte man nie sicher sein. Er hatte einen schon früher immer überrascht.

Als die beiden verschwunden waren, ging das Geschwätz um mich herum los. Ich konzentrierte mich, allerdings nur auf mein Handy. Damit ich sehen konnte, wann ich die beiden wieder aus ihrem Gefängnis entlassen konnte.

Ich hob den Kopf als ich an der Schulter angetippt wurde. Ich sah Ava fragend an. Sie zog mich aus dem Kreis ein bisschen zur Seite, »Bitte wieso hast du mir nie gesagt das du auf Jungs stehst?« Sie sah ziemlich verletzt aus und ich konnte es verstehen. Ich wusste doch selbst nicht, warum ich es ihr nicht gesagt hatte. »Ich... Ich w-weiß nicht.« Sie hatte mich damit gerade ziemlich überrumpelt. Ich hatte sie verletzt. Das sie jetzt mit mir darüber reden wollte, war Erwachsen von ihr. Mein Verhalten dagegen überhaupt nicht. Unsicher sah ich mich um. »Bitte erklär es mir!« Ihre Augen musterten mich eindringlich. Ich würde sie nicht abwiegeln können. »Ich... also.... Ich hatte Angst. Ich hatte Angst das ihr anders reagiert wie hier alle, die es wirklich sehr gut aufgenommen haben. Ich hatte Angst, dass du mich hasst.« Ich schämte mich dafür. Weshalb ich ihr nicht in die Augen sehen konnte, und interessiert meine Füße musterte.

Ava legte eine Hand unter mein Kinn. Sanft drückte sie mein Gesicht nach oben. »Ich könnte dich nie hassen! Dazu bist du mir zu wichtig.« sagte sie und umarmte mich. Lächelnd erwiderte ich die Umarmung und drückte sie an mich. Mein Handy Wecker piepste, deshalb löste ich mich aus der Umarmung. Ich öffnete die Schranktüre. Was ich dort drinnen sah brachte mich zum Grinsen. Milan hatte einen extrem großen Knutschfleck an seinem Hals und Noahs Haare waren extrem verwuschelt. »Sollen wir euch drinnen lassen? Noah dann musst du nur sagen wer drehen soll.« sagte ich sichtlich amüsiert. »Ava.« Sagte er schlicht und deutete an die Schranktüre zu schließen. »Seit ja leise oder nehmt euch ein Zimmer!« sagte ich lachend, woraufhin ich einen Schlag von Noah kassierte. Welcher Milan dann aus dem Schrank an den anderen vorbei nach draußen zog.
Damit hatte ich absolut nicht gerechnet.

»Ich geh was trinken und frische Luft schnappen.« erklärte ich den andern. Ich verließ mit diesen Worten das Zimmer. Auf dem Weg nach draußen schnappte ich mir eine Cola. Die kalte Abendluft ließ mich durchatmen. Ich fragte mich für einen kurzen Moment was wohl Noah und Milan jetzt taten. Aber um ehrlich zu sein wollte ich das gar nicht so genau wissen. Ich sah in den Garten hinaus und trank einen Schluck von der Cola. Wieso konnten wir nicht so ein großes Haus haben? Wieso müssten wir zurückziehen? Ich hätte hier doch alles was ich brauchte, okay Ava könnte ja hierherziehen. Genauso wie Noah. Dann wäre auch näher bei Milan.

Eine Stimme riss mich aus den Gedanken, die Stimme sang. »I belive I can fly.«
Verwirrt sah ich mich um, sah allerdings nichts dann viel mein Blick auf das Dach.

Ach du heilige Scheiße.

And In The End It's LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt