Tut mir leid

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Nervös sah ich mich in dem hell erleuchteten Raum um. Es war eindeutig zu hell und meine Augen hatten sich trotz allem noch nicht an das Licht gewöhnt.

Mein Blick glitt zu Andy, welcher sich mit irgendeinem Mädchen unterhielt und mir nur einen wirklich kurzen Blick zu warf.
Es hatte wohl keinen Sinn nach dem Typen zu suchen welcher mir die ordentliche Beule in meiner Hose verschafft hatte.

Seufzend bahnte ich mir, an Andy und dem fremden Mädchen vorbei, den Weg aus dem Raum. Meine Hände hatte ich über meine Mitte gelegt und versuchte den brennenden Blick in meinem Rücken zu ignorieren.

Ich brauchte dringend frische Luft. Ich holte mir aus der Küche eine Cola. Ich kämpfte mich durch die Menge nach draußen, in den Garten. Ich lief ein Stück um das Haus und ließ mich seufzend auf dem Boden nieder.

Ich lehnte mich an die Wand und schloss meine Augen. Ich musste mich sammeln und meine Gefühle ordnen. Ich hatte in diesem Raum mit jemandem herumgemacht, der eine genauso starke Wirkung auf mich hatte wie Andy.

Also entweder war das Andy oder ich lief dem Falschen nach. Verzweifelt ließ ich meinen Kopf gegen meine Beine sinken. Was war nur mit mir los?

»Da bist du ja«

Andys Stimme ließ mich den Kopf heben. Er ließ sich neben mir auf dem Boden nieder. »Du bist so schnell aus dem Raum verschwunden. Wolltest du nicht wissen mit wem du rumgemacht hast?«

Ich zuckte mit den Schultern warum interessierte ihn das? Warum war er überhaupt hier? Wollte er so tun als sein nichts gewesen? Dieser Junge bereitete mir wirklich Kopfschmerzen.

»Redest du jetzt nicht mehr mit mir?« »Warum sollte ich denn? Damit ich in der Schule wieder dein Mobbingopfer sein kann? Andy ich habe dir nichts getan. Gar nichts.«
»Hast du mich gerade Andy genannt?«

Ich zuckte mit den Schultern, »Kann sein.« Ich sah ihn nicht an, sondern sah einfach in die Hecke. Andy schwieg daraufhin eine Weile. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit wie er immer wieder seine Flasche an seine Lippen setzte und aus dieser trank.

»Das mit deinem Vater tut mir leid.« unterbrach er irgendwann die Stille. Ich erstarrte in der Bewegung und drehte mich langsam zu ihm.

»Was hast du gesagt?«
»Das mir das mit deinem Vater leidtut.« Ich schnaubte leise auf und sah wieder weg. Das mir seine Worte etwas bedeuteten musste er ja nicht wissen.

»Kommt ein bisschen spät.« Ich wischte mir über die Augen da ich befürchtete ich könnte weinen. Aber ich tat es zum Glück nicht.

Andy legte einfach wortlos seinen Arm um mich. Zuerst versteifte ich mich und traute mich nicht einmal zu atmen. Dann entspannte ich mich nach und nach.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Ich hatte das gebraucht. Diese Umarmung, aber vielleicht auch einfach nur seine Nähe. Ich wusste es nicht so richtig.

»Er hat alles versucht damit wir uns nicht hassen.« Gequält schloss ich meine Augen und Andys Hand strich sanft über meinen Arm. »Er mochte dich.«

Ich schniefte leise. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und vergrub meinen Kopf an Andys Schulter. Ich atmete tief seinen Geruch ein, damit ich ihn nicht vergessen würde, damit ich mich an diesen Tag erinnern konnte.

Ich erstarrte als ich feststellte das Andy genauso roch, wie der Typ, mit dem ich in dem Raum herumgemacht hatte. Ich hob meinen Kopf und sah ihm in die Augen.

»Wann wolltest du mir sagen das du der Typ bist, mit dem ich rumgemacht habe?« Andy grinste. Statt irgendetwas zu erwidern, strich er mir die Tränen auf meiner Wange weg.

Dann beugte er sich nachvorne und unsere Lippen trafen wieder aufeinander. Augenblicklich schloss ich die Augen. Dieser Kuss war anders. Er küsste mich so als könnte ich jeden Augenblick in seinen Händen zu Staub zerfallen.

Das Kribbeln in mir war unbeschreiblich. Ich löste mich irgendwann aus dem Kuss. Ich blickte ihn etwas unsicher an. Gerade als ich den Mund öffnen wollte, presste er seine Lippen erneut auf meine.

»Nicht reden«

Er ließ den Kuss leidenschaftlicher werden und ich seufzte nur glücklich an seine Lippen. Ich wollte nicht, dass er damit aufhörte. Ich wollte das er wieder so mutig war wie im Darkroom.

Aber das war er nicht. Er hielt sich zurück, vermutlich weil er mich nicht überfordern wollte. Aber das tat er nicht. Ich wollte das. Ich wollte ihn. Seit dem Kuss in der Dusche. Kurzerhand entschied ich mich dazu jetzt einen Schritt zu machen.

Ich setzte mich auf seinen Schoß und meine Hände fuhren über seinen Körper nach unten. Meine Hände schoben sich unter sein Shirt und ich strich mit den Händen über seine warmen Bauchmuskeln. Meine Hand wanderte weiter nach unten.

Bevor ich auch nur in die Nähe seines Hosenbundes kams löste er sich keuchend von mir. »Nicht hier, Lio.« Ich zog meine Hand zurück und kletterte von seinem Schoß herunter. Er stand auf.

Seine Hand fand in meine. Er führte mich nach drinnen und die Treppen nach oben die sonst für alle tabu waren. Aufgeregt folgte ich ihm. Was auch immer gleich geschehen würde.

Ich wollte es.

Dem Haus und allem um mich herum schenkte ich kaum Beachtung. Alles was zählte war die Hand Andy in meiner. Andy hielt mir die Türe zu seinem Zimmer auf. Neugierig sah ich mich um.

Unter dem Fenster stand ein großes schwarzes Bockspringbett, mit einem kleinen Nachttisch daneben, auf der anderen Seite des Bettes an der hellgrauen Wand hing ein großer Flachbildschirm und auf der anderen Seite stand ein Schreibtisch, ein Schreibtischstuhl, ein Sessel und ein geräumiger Schrank.

Die Laute Musik der Party hörte ich nur noch gedämpft. Mein Herz setzte einen Schlag aus als ich hörte wie Andy die Türe abschloss. Ich atmete tief durch. Mein Puls raste als er auf mich zu kam und mich an sich zog.

»Alles ist gut. Wenn du nicht willst, dann müssen wir das hier nicht tun.«

Sanft strich er mir über die Wange. Zaghaft begann ich zu lächeln. Das war eine ganz neue Seite an ihm die ich noch nicht kannte. Und diese Seite gefiel mir wirklich gut. Ich schüttelte den Kopf und sah ihm in die Augen.

»Ich will das.«

Was ich mit das meinte wusste ich nicht. Andy nickte und drängte mich langsam in Richtung seines Bettes. Ich ließ mich auf dem Bett nieder. Andy trat an mich heran, seine Hände legten sich an meinen Pulli, welchen er mir über den Kopf zog.

Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen. Ich rutschte auf dem Bett weiter nach hinten. Andy beugte sich über mich und küsste mich gierig. Seine Hände wanderten über meinen Körper.

And In The End It's LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt