Neununddreißig

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- Hanna -

Natalie weicht zur Seite und lässt den jungen Mann eintreten, bevor sie die Tür hinter ihm schließt und verschwindet - wahrscheinlich um Harry zu suchen.

Der rothaarige Gast geht breit grinsend auf Lou zu und nimmt sie in den Arm, bevor er mit freundlichem Lächeln auf den Lippen zu mir kommt und mir die Hand entgegen streckt.

„Hi", sagt er. „Ich bin Ed."

Perplex schaffe ich es meine Hand zu heben und seine zu schütteln, während ich mir den Kommentar, dass ich ganz genau weiß wer er ist, verkneife.

„Hanna", antworte ich, klinge dabei, zu meiner eigenen Überraschung, sehr gefasst und bringe sogar ein Lächeln zustande. „Freut mich."

Er nickt und schaut sich in der großen Garderobe um, während er die Hände in die Taschen seiner dunkelblauen Jeans schiebt. Das schwarze T-Shirt mit dem Aufdruck irgendeiner Band, welche ich nicht kenne, passt gut zu ihm und den vielen bunten Tattoos auf seinen Armen.

Unauffällig stoße ich den angehaltenem Atem aus und versuche mich zu beruhigen, bevor ich ihm höflich etwas zu trinken anbiete. Er wirkt so bodenständig, wie er, scheinbar erfreut über meine Frage, freundlich nickt und ‚Vielen Dank' murmelt. Sofort ermahne ich mich, dass vor mir auch nur ein Mensch steht und ich aufhören muss, ihn nur als den grandiosen Musiker zu sehen, der er ist. In den letzten Wochen habe ich schließlich einige berühmte Persönlichkeiten kennengelernt und sollte inzwischen etwas abgehärtet sein, wenn eine vor mir steht und sich mit mir unterhält.

Erneut fliegt die Türe auf und ich komme nicht umhin diese Halle zu hassen, in der die Garderobe nicht wie in allen anderen Konzerthallen bisher, ein Ort der Ruhe, sondern eher der Durchreise ist. Jeder geht ein und aus, weil alle Utensilien und Koffer sich hier drin und nicht wie sonst, irgendwo auf dem Flur befinden.

Ich verdrehe die Augen und stoße einen genervten Laut aus, während ich mich zur Tür drehe. Ein breit grinsender Harry betritt den Raum, zwinkert mir zu und breitet seine Armen aus.

„Ed!" Seine Stimme klingt enthusiastisch, als die beiden sich herzlich umarmen. „Schön, dass du es einrichten konntest. Wie gehts dir? Wie war dein Konzert gestern?"

Harry deutet zu dem kleine Sofa, in der Mitte des Raumes, auf das sich die beiden fallen lassen, während sie total aufgekratzt miteinander reden, wie die Tour des jeweils anderen läuft und was dabei bisher für kleine Katastrophen passiert sind.

Grinsend entschließe ich mich dazu, ihnen ihre Ruhe zu lassen, gehe zurück zu meinem Platz und setze die Kopfhörer auf. Während ich die scheinbar endlos lange Liste von Natalie abarbeite, wippe ich den Fuß im Takt zu meinem aktuellen Lieblingssong ‚Sweet Creature'.

Nach etwa einer Stunde klopf Oliver auf meine Schulter und teilt mir mit, dass der Pizza Lieferant nun da ist. Dankend nicke ich ihm zu, bitte ihn, die anderen über Funk zum Essen zu holen, und nehme einen der Rollwägen mit zur Backstage Tür, um das Essen entgegen zu nehmen. Der Lieferant, ein alter Mann, mit grauen Haaren und einem sehr freundlichen Gesicht, bedankt sich etliche Male über die große Bestellung und das Trinkgeld, bevor er wieder verschwindet und ich den Wagen zurück in die Garderobe schiebe.

Unmittelbar nachdem ich den Raum betrete, wird der Wagen regelrecht geplündert. Sechs Männer, unter denen sich auch mein bester Freund befindet, stürmen auf mich zu und ziehen wie die wilden an den vielen Kartons, ohne ihre eigenen Pizzen zu finden.

„Stop!", rufe ich laut, stoße einen genervten Seufzer aus, der die Übeltäter sofort inne halten lässt. „Setzen! Ich verteile die Kartons, sonst wird das nie etwas." Meiner Stimme ist deutlich anzuhören, wie genervt ich bin, also setzen sie sich im Raum verteil auf Stühle und Sofas und warten.

Okay, Mr. Styles Where stories live. Discover now