Zehn

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- Hanna -

Genervt schmeiße ich meine Klamotten auf den Stuhl und gehe ins Bad. Dieser blöde Idiot!

„So einfach hätte ich dich nicht eingeschätzt."

Einfach?! Mir ist vollkommen bewusst was er damit gemeint hat! Einfach, wie einfach zu haben oder einfach flach zu legen. Einfach gestrickt.

Was bildet der sich eigentlich ein?

Ich schnaube als ich die Zahncreme auf meine Zahnbürste auftrage und mir die Zähne putze. Im Spiegel über dem Waschbecken sehe ich, dass mein Zopf nicht mehr das ist was er mal war. Das T-Shirt und die Hose stammen so offensichtlich von einem Typen, das wahrscheinlich jeder der mich gesehen hätte genau dasselbe gedacht hätte wie Harry.

Doch ich kenne die Wahrheit. Und alles andere ist egal. Oder?

Als ich endlich im Bett liege, checke ich meine neuen Nachrichten. Meine Mutter möchte wissen wann wir endlich Skypen können und wie meine beiden ersten Tage waren und mein Vater fragt wie es mir geht und ob ich ihn bald anrufe.

Seufzend stelle ich den Wecker auf 10 Uhr und lege das Handy auf den Nachttisch.

Mir ist nicht danach mit meinen Eltern zu telefonieren. Meine Mutter würde sofort merken, dass ich nicht hundert Prozent zufrieden bin und das ausnutzen um mich zu überzeugen wieder nach Hause zu kommen.

Doch eigentlich bin ich zufrieden, bis auf die Tatsache, das mein indirekter Chef mich nervt und denkt ich bin einfach.

Einfach.

Wie gern hätte ich ihm eine geklatscht für diesen Kommentar. Wie soll ich denn morgen so tun, als wäre es mir egal und Small Talk mit ihm machen?

Ich drehe mich auf die Seite, lege meinen Kopf auf den linken Arm und schiebe die Gedanken an Harry beiseite.

—-

Mein Wecker klingelt.

Im Zimmer ist es stockfinster. Zu finster für 10 Uhr. Verdutzt setze ich mich auf. Das ist nicht mein Wecker.

Jemand ruft an.

Ist was passiert? Meine Eltern? Hatten sie einen Unfall? Panisch schnappe ich das Handy von Nachttisch.

„Hallo?", sage ich verschlafen und fahre mir mit der rechten Hand übers Gesicht.

„Hanna! Ignorierst du mich jetzt?!"

Harry.

„Was...? Warum...? Du rufst mich an und weckst mich um DAS zu fragen?!", zische ich.

„Ohhhh Hanna. Als hätte ich sonst nichts zu tun!"

Offensichtlich nicht?

Seine Worte sind viel zu lang gezogen, seine Stimme ist tiefer als sowieso schon und sein britische Akzent kommt nun noch deutlicher zur Geltung.

Er ist betrunken.

„Harry bist du betrunken?"

„Nein. Aber ich brauch was zu trinken Hanna!"

„Dann ruf den Roomservice an?"

„Bringst du mir jetzt was?! Muss ich betteln Hanna?"

Ich schnaube und lege auf. Ernsthaft? Was soll das? Es ist erst 0:10 Uhr. Lang hat er mich nicht schlafen lassen. Auf meinem Handy sind 4 Nachrichten von Harry, alle gesendet vor etwa 5 Minuten im Minutentakt.

*Hanna, ich hab Durst.*

*Hanna?*

*Bist du unterwegs?*

Okay, Mr. Styles Where stories live. Discover now