Dreißig

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- Hanna -

Nervös spiele ich am Saum meines neuen schwarzen Kleides. Mein Herz hämmert wild in meiner Brust, während meine Finger einfach nicht still halten können.

In wenigen Minuten würde ich Harry wiedersehen.

Auch wenn es nur zwei Tage waren, hatte ich ihn und seine Anwesenheit total vermisst. Die letzten Wochen hatten wir uns immer irgendwie gesehen, selbst wenn es oft auch nur ein ignorieren war, hatte seine pure Anwesenheit gereicht. Nun, nach unserem wunderschönen Abend am Strand und alldem, was er gesagt hatte, war seine Abwesenheit noch viel schlimmer.

Um mich abzulenken stehe ich auf und werfe erneut einen Blick in den Spiegel. Das Oberteil meines Kleides ist eng und hat einen Carmen Ausschnitt, während der Rock sehr weit ist und knapp oberhalb meiner Knie endet. Meine Haare habe ich gelockt und etwas mehr Make-Up aufgetragen als sonst.

Frustriert schnaube ich beim Anblick meines Spiegelbilds und schiebe die Träger noch etwas weiter nach unten. Das schlechte Gefühl, dass, egal wie sehr ich mich auch anstrenge, ich niemals mit den Frauen konkurrieren kann, die Harry fast täglich um sich hat, beschleicht mich wieder.

Ich bin nur ich. Hanna Mayer aus München. Weder ein Model noch eine Sängerin oder Schauspielerin. Ich lebe in einer komplett anderen Welt und spiele nicht in derselben Liga wie Harry und seine Freunde. Doch obwohl das offensichtlich ist, kommt er mich holen und nimmt mich mit in seine Welt, als würde es ihn nicht interessieren.

Gestern Abend hatten wir kurz miteinander telefoniert. Harry wollte sich erneut vergewissern, dass ich ihn auch wirklich begleite. Als hätte ich eine Wahl. Doch die habe ich nicht, denn mein Herz hat mehr Einfluss auf meine Entscheidungen als mein Verstand und ist noch zu blind, um sich die Unterschiede zwischen uns einzugestehen.

Ein leises klopfen holt mich ins hier und jetzt zurück. Um nicht wie die Idiotin zu wirken, die direkt vor der Tür gewartet hat, atme ich einige Male tief durch, bevor ich sie öffne.

Harry trägt ein weites, schwarzes Hemd zu seiner üblichen engen, schwarzen Jeans und den dunkelbraunen Boots. Die obersten Knöpfe seines Hemds sind geöffnet und legen einen kleinen Teil seiner Brust frei. Durch das viele schwarz an seinem Körper, kommt das Grün seiner Augen noch mehr zur Geltung und lässt sie beinahe magisch leuchten. Ein verschmitztes grinsen ziert sein Gesicht, während er sich mit dem Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand an der Unterlippe zupft.

Bei seinem Anblick bildet sich ein Kloß in meinem Hals und ein dümmliches Grinsen zeichnet sich auf meinem Gesicht ab.

Er sieht unglaublich gut aus.

Auch Harry mustert mich von oben bis unten, bevor er wortlos einen Schritt in mein Zimmer macht und mein Gesicht in seine Hände nimmt. Für einen Moment schauen wir uns in die Augen und ich habe Angst, dass meine Beine unter seinem intensiven Blick nachgeben.

„Hallo Hanna", flüstert er gegen meine Lippen, bevor er mich endlich küsst und das wilde Verlangen nach ihm befriedigt. Mein Puls beschleunigt sich und ein zufriedener Seufzer verlässt meinen Mund, als er sich von mir löst, um mich wieder anzuschauen.

„Hallo Harry", hauche ich.

„Du siehst wunderschön aus", sagt er mit schiefem grinsen und mustert mich noch einmal. "Wir könnten die Party auch einfach sausen lassen und hier bleiben."

Ich lache und schlage ihm spielerisch gegen die Brust. "Oh nein. Wir gehen dort hin."

Er stößt einen übertriebenen Seufzer aus, grinst aber, als ich die Augen verdrehe und meine Handtasche schnappe.

Harry führt mich in den Aufzug und dann zu seinem schwarzen Audi in der Hotelgarage. Ich schmunzle, als er mir wie ein Gentleman die Beifahrertür aufhält, bevor er um sein Auto läuft und selbst einsteigt.

Okay, Mr. Styles Where stories live. Discover now