One kiss - Randy (hot)

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(Pov. Rye)

In dem kleinen Club war es heiß und stickig. Meine Freunde hatten mich mitgeschleppt und bereits nach dem Eintritt zurückgelassen. Die Musik zerriss einem beinahe die Trommelfelle, während die Bässe fast schon unangenehm stark wummerten und sich langsam mit meinem Herzschlag synchronisierten. Helle Blitze zuckten durch den Raum und zerschnitten damit die schwere Atemluft. Nebenher tanzten bunten Laser wild umher und wenn man versehentlich in einen hineinsah, war man für einige Sekunden erst einmal blind. Zwischendurch verwandelte der Strobe-Effekt die tanzende, bereits ordentlich alkoholisierte Meute in eine Art Daumenkino vor meinen Augen.

Noch nie hatte ich wirklich auf diese Art von Partys gestanden. Es war mir zu laut, zu heiß, zu blitzend. Doch nachdem ich mir einen Drink an der Bar geholt und ihn etwas schnell geext hatte, bewegte auch ich mich im Rhythmus des Beats.

Nach einer Weile fiel mir eine Traube von Menschen vor der Bar auf. Dem Anschein nach standen sie alle um eine Person in ihrer Mitte herum und ich konnte mir beinahe denken, um wen sie alle standen. Ich näherte mich der Traube vorsichtig und sah schon einen Bruchteil einer Sekunde später meinen Verdacht als bestätigt. War irgendwie aber auch klar gewesen. Niemand in dieser Stadt zog so viel Aufmerksamkeit auf sich wie er es tat. Sein Name war Andy Fowler und er ging auf meine Schule. Er war nicht nur reich und extrem bekannt, sonder sah auch abartig gut aus. Er hatte perfekt sitzende, hellblonde, etwas wuschelige Haare und strahlend blaue Augen, welche bei genauerem Hinsehen eher ein Dunkelblau waren. Wenn er mal lächelte, denn meistens tat er dies nicht und hatte einfach einen heißen Ausdruck aufgesetzt, bildeten sich in seinen Wangen tiefe, längliche Grübchen. Sein Körper war durchtrainiert und schlank, sein Gesicht kantig und ausdrucksvoll. Jedes Mädchen der Stadt und Umgebung, sowie des Internets wünschte sich seine Freundin sein zu dürfen, jeder Junge wünschte sich er sein zu dürfen. Alle, außer ich.

Ich wollte nicht wie er sein. Dafür war er mir zu arrogant.

Ironisch lächelnd drehte ich mich von der Menschentraube weg und begab mich auf die andere Seite der Tanzfläche. Ich wusste, ich würde nie eine Chance bei ihm haben, denn es gab noch einen weiteren Grunde, welcher mich absolut unattraktiv machte.

Ich war der Streber hoch zehn. Der beste Schüler meines Jahrgangs. Dafür verbrachte ich täglich mehrere Stunden in der Schulbibliothek, vergrub mich dort, an meinem Lieblingsort, hinter meinen geliebten Büchern, las mich durch alle mehrfach, kannte bald alles auswendig. Für jeden Test, jede Arbeit, jede Klausur lernte ich mehr als alle anderen es zusammen jemals tun würden, denn mich interessierte so gut wie alles. Wenn es für mich richtig gut lief, las ich den ganzen Tag in irgendwelchen hochinteressanten Sachbüchern über Gott und die Welt. Manchmal faszinierte mich ein Thema so sehr, dass ich die ganze Nacht und auch die folgenden Tage das Thema in mich hineinfraß und ausschließlich davon sprach. Das Einzige was fehlte, war die Nerdbrille.

Und natürlich ging ich dann nicht oft feiern. Auch heute hätte ich mich lieber hinter meinen Büchern versteckt. Den meisten Menschen ging ich von selbst aus dem Weg, da ich bereits in den Klassen unter mir als Mobbingopfer galt. Selbstverständlich immer auf die Schwachen, die sich allein mit ihrem Gehirn leider nicht verteidigen können.

Auf jeden Fall stand ich nun ziemlich weit weg von Andy Fowler und zwang mich nicht in seine Richtung zu sehen, so zu tun, als wäre er nicht anwesend. Als ich es einmal doch tat, fiel ich fast in Ohnmacht. Andy Fowler starrte direkt zu mir herüber. Jetzt war es entgültig um mich geschehen. Er lehnte lässig mit dem Rücken gegen den Bartresen, hatte ein halb leeres Glas in der Hand und ein Bein angewinkelt gegen den Tresen gestützt. Ich war so in mein Starren vertieft, dass ich nicht einmal merkte, dass er urplötzlich neben mir stand. „Was gibt es da so spannendes zu sehen Beaumont?", raunte er und ich zuckte zusammen. Natürlich sprach er mich bei meinem Nachnamen an. Er nannte nie Vornahmen. Auch seine besten Freunde nannte er nur Cobban, Duff und Wyatt. Und ja, auch sie kannte jeder, aber nur wegen ihm. „Stumm geworden Beaumont?", fragte er mich erneut etwas und ich verdrehte nur die Augen und sah ihn genervt an. „Nein, ich kann noch reden. Keine Sorge, Fowler", zischte ich zurück. Sein Blick wandelte sich, wurde unergründlich. Dann stand plötzlich eine blonde Ziege vor mir und keifte mich an. „Wie kannst du es wagen so mit ihm zu reden!? Weißt du nicht wer er ist?", die letzten Worte klangen so dermaßen schleimig, dass ich mich wunderte, dass sie nicht selber ausrutschte, als sie sich gegen Andy schmiegte, ihn mit ihren überlangen Plastikwimpern anblinzelte und ihm eine Hand auf die Brust legte. „Lass das bitte", Andy sprach deutlich und schob die Hand der Tusse, sowie sie selbst von sich. Natürlich hatte er das getan. Schließlich war niemand gut genug für ihn. Anscheinend suchte er nach einem weltberühmten Supermodel, welches ihm zu Füßen liegen würde. „Muss ich mir das hier ansehen?", gab ich nur genervt seufzend zurück und wollte mich gerade wegdrehen, als ich eine kräftige Hand an meiner Schulter spürte. Ruckartig drehte ich mich wieder um. „Warte", Andy stand dicht vor mir. Seine Stimme war tiefer als sonst und hatte einen leicht rauchigen Unterton. „Was willst du, Fowler?", ich starrte ihm nicht gerade freundlich in die Augen. Sein Mundwinkel hob sich an und er schmunzelte frech, während er mir näher kam und mich zwang parallel zu seinen Schritten, rückwärts von ihm zu weichen, bis ich auf einmal eine harte Wand hinter mir spürte. „Dafür, dass du so gut aussiehst, bist du ganz schön frech, Beaumont", raunte er leise in mein Ohr und bescherte mir somit eine Gänsehaut. Als ich ihm erneut in die Augen sah, blitzte es fast in seinen auf. „Ich sehe gut aus, na klar. Spinn nicht rum Fowler", sprach ich leise, aber ernst zu ihm zurück. „Sag Andy, Süßer", wieder kam er mit seinem Gesicht nah an meines. Während mich seine Augen fixierten und somit festhielten, ließ er eine Hand in meine Haare gleiten und zerwuschelte sie. „Na gut. Andy. Was genau willst du von mir?", ich griff nach seinem Handgelenk und zog seine Hand aus meinen Haaren, ließ sie jedoch nicht los. Er grinste frech und verschränkte demonstrativ unsere Finger, woraufhin ich ihn mit großen Augen anstarrte. „Was soll das?", meine Stimme war zwar leise, aber etwas schriller als sonst. Andy schaute kurz zwischen uns auf den Boden, dann wieder hinauf. Und tatsächlich musste ich zugeben, er sah schon derbe heiß aus. Er schien meine Gedanken lesen zu können, denn er grinste. Dann drückte er sich plötzlich gegen mich und schob mich rückwärts in eine Nische in der hintersten Ecke des Clubs. Auf die Musik achtete ich genauso wenig, wie auf das grelle Flackern der Lichter. So bald wir in der Nische standen, drückte Andy mich bestimmt gegen die Wand. „Andy?", fragend sah ich ihn an, doch er antwortete nicht. Eine gefühlte Ewigkeit sah er mich einfach nur an. Ich wusste nicht, ob er nachdachte oder nicht, aber mir war es gerade egal. Ich spürte immer noch den Druck seines Körpers an meinem und das kochende Blut in meinen Adern. Dann schien er sich sicher zu sein, presste sich schnell wieder gegen mich und bevor ich auch nur irgendetwas hätte erwidern können, lagen seine Lippen fordernd auf meinen. Er drückte unsere Münder so fest aufeinander, dass ich, selbst wenn ich mich hätte lösen wollen, es nicht geschafft hätte. Meine Lider flatterten, schlossen sich und dann erwiderte ich den Kuss richtig. Schon nach wenigen Sekunden leckte Andy über meine Lippen, quetschte sich dazwischen und drückte mit sanfter, aber dominanter Gewalt meinen Mund auf, um danach mit seiner Zunge an meiner entlang zu reiben. Seine kräftigen Hände hielten sich an meinem Beckenknochen fest und kontrollierten, dass er an mich gedrückt blieb. Ich bog etwas den Rücken durch, wodurch er sich etwas nach vorne, gegen mich lehnte, um mich härter küssen zu können. Meine Hände rieben über seinen Rücken und eine davon wanderte in seinen Nacken, hielt ihn an mir fest. Noch enger kam er an mich, stellte sich zwischen meine Beine, was mir ein von unserem Kuss ersticktes Keuchen entlockte. „Lust auf mehr?", raunte er und hob grinsend eine Augenbraue, nachdem er sich gelöst hatte. Auch auf meinen Lippen bildete sich ein Grinsen und ich nickte. „Dann komm mit Ryan", er griff nach meiner Hand. „Woher weißt du...?", fing ich an ihn auf meinen Vornamen anzusprechen, doch er unterbrach mich mit einem weiteren kurzen Kuss, dann zwinkerte er vielsagend.

Wir sahen uns mit brennenden Blicken an. Irgendwie zog er mich an der Hand lachend aus dem Club, zu sich nach hause und schloss die Tür ab. Von seinem Zimmer konnte ich nicht sonderlich viel erkennen, schließlich war es mitten in der Nacht und ich zu diesem Zeitpunkt nicht zurechnungsfähig, sondern absolut angeturnt von Andy. Er drehte sich zu mir, stieß mich rückwärts auf sein Bett, krabbelte auf mich, setzte sich mit Druck auf mein Becken und zog sich sein T-Shirt über den Kopf. Mein Blick haftete an seinem makellosen Körper, während ich mir so heftig auf die Lippe biss, dass ich Blut schmeckte. „Beiß dir die Lippe nicht ab, lass noch was für mich übrig", raunte der Blonde und küsste mich mit harten Lippen so heftig, dass ich komplett berauscht seinen Duft inhalierte. Andy griff nach dem Stoff meines Shirts und zog es mir über den Kopf, ebenso wie kurz darauf auch unsere restlichen Klamotten in seinem Zimmer verstreut waren.

Schon bei seiner ersten Bewegung gegen mich, stöhnte ich laut auf, rollte die Augen genießerisch nach oben und ließ meine Lider sich halb schließen.

Die ganze Nacht brannten seine Finger in meiner Haut, rieb sein Körper an meinem, flammte immer wieder Verlangen in mir auf.

Die Nacht verlief laut, heiß und schwitzig. Keiner von uns beiden bekam sonderlich viel Schlaf, doch das war es wert. Auch die tiefen Augenringe und unzählige, dunkelrote, empfindliche Knutschflecke verrieten so einiges über die intensivste Nacht meines bisherigen Lebens.

Und tatsächlich blieb es nicht die Letzte.

Als wir am Morgen gemeinsam zur Schule fuhren und Andy mich in jeder Pause im Schulgang küsste, war so ungefähr die gesamte Schule geschockt. Niemand, selbst ich nicht, hätte damit gerechnet, dass der bekannte Andy Fowler mit dem Schulstreber zusammen kommen würde. Doch es war so. Fortan wurde ich nicht mehr direkt als Mobbingopfer dargestellt, sondern wurde zumindest geduldet. Meine Nachmittage verbrachte ich weiterhin in der Bibliothek, wenn auch nicht so lange wie früher, da ich seit dieser Nacht einen extrem heißen Schatten besaß. Während ich las, saß Andy neben mir und hatte nur Augen für mich. Die ihn angaffenden Mädchen ignorierte er geflissentlich. Selbst bei den Hausaufgaben und Klausurvorbereitungen, welche er eigentlich besser hätte machen sollen, betrachtete er mich nur und begann sich über meine Haut zu küssen, wenn ich in seinen Augen genug getan hatte.

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So. Lange ist's her, aber hier ist mein nächster Randy Oneshot. Das lange Aussetzen lag ganz einfach an dem Ausbleiben von Ideen. Ich hoffe es gefällt euch und wenn ihr Wünsche habt, schreibt sie gerne in die Kommis.

Wer Lust auf eine längere Randy FF hat, kann ja gerne mal in „Ich will..." reinlesen, meine mittlerweile abgeschlossene Geschichte.

Vielen Dank und einen schönen Abend,

Eure Lisa

ShipshotsWhere stories live. Discover now