Stranger - Rykey (mysterious)

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(Pov. Rye)

„Es ist vorbei"

Das waren Andy's letzte Worte gewesen, bevor er aus der Wohnung gestürmt war, auf dem Weg weg von mir.

Andy Fowler.

Die Liebe meines Lebens.

Zwei Jahre war dies nun her und ich hatte meinen Weg aus der letzten Klasse tatsächlich an eine ziemlich renommierte Uni geschafft.

Andy war damals der Meinung gewesen, unsere Beziehung sei nicht echt gewesen. Wir wären zu klein, um die Liebe zu verstehen und sollten uns am besten nie wieder sehen.

Ich selber war eher normal groß, ziemlich schlank und muskulös, hatte braunes, leicht gewelltes Haar und dunkelbraune Augen. Zudem war ich vom Typ eher der mediterrane, denn ich war in Spanien aufgewachsen.

Andy hatte mich immer für meine Sportlichkeit bewundert und genau das taten auch die Mädchen hier an der Uni. So ziemlich jede von ihnen sah mir mindestens hinterher. Kaum ein Tag ging vorüber ohne, dass ich von einem Mädchen angequatscht wurde. Doch bei keiner war ich interessiert gewesen. Noch nie.

Das war mein eigenes wohlgehütetes Geheimnis, welches nur Andy, also mein Exfreund, kannte.

Ich war mir zwar unsicher, ob ich ihm trauen konnte, dass er es bewahrte, doch im Großen und Ganzen war mir ein Outing auch ganz Recht, wenn damit das manchmal schon Generve der Mädchen aufhörte. Besonders eine Blondine hatte es auf mich abgesehen. Sie hatte für ihre hellen Haare viel zu dunkle Haut und trug auffallendes Make-up. Zudem gehörte sie hier an der Uni einer Clique an, welche auf so ziemlich jede Studentenparty ging und mit jedem Kerl schlief, der ihr über den Weg lief. Nachdem was ich gehört hatte, hatte sie locker über die Hälfte des Platzes durch, welcher sich gerade vor mir erstreckte und überseht war mit Studenten aus allen Semestern.

Zusammen mit meinem besten Freund Jack stand ich gerade an einen Baum gelehnt im Schatten und ließ meine Gedanken schweifen, als Jack anfing vor meinem Gesicht herum zu fuchteln. „Hey! Hallo! Herr Beaumont! Sind sie noch anwesend?", lachte er. „Oh, äh ja? Was ist denn?" „Ich habe dich gefragt, ob wir heute Abend in unsere Bar gehen wollen? Was trinken?" „Na klar", bejahte ich. Mit ‚unserer Bar' meinte Jack die Bar, in der wir uns damals nach meiner Trennung von Andy kennengelernt hatten. Ich hatte damals viel zu viel getrunken. Jack fand mich, brachte mich zum Ausnüchtern zu sich nach Hause und kümmerte sich darum, dass meine Eltern erfuhren, dass ich bei ihm war. Bis heute war ich sehr dankbar dafür. Mittlerweile kannte er mich besser als ich mich selber. Wir lebten fast zusammen. Jeden Tag verbrachten wir entweder bei ihm oder bei mir. So ziemlich jede Serie auf Netflix hatten wir bereits zusammen durch.

Heute war der erste Tag eines neues Semesters, sodass viele neue Gesichter an unsere Uni kamen. Ich befand mich nun im dritten, ebenso wie Jack.

Keines der Gesichter interessierte mich wirklich, also kümmerte ich mich wieder darum mit Jack unsere Stundenpläne zu vergleichen und uns, wie jeder normale Student sowie Schüler, darüber zu beschweren.

Gerade als wir auf dem Weg zu einer unserer Vorlesungen waren, blieb mein Blick plötzlich an einer fremden Gestalt hängen. Jack neben mir verdrehte nur lachend die Augen. „Hast du wieder Andy gesehen?", neckte er mich, denn ich hatte schon öfter gemeint, ihn gesehen zu haben, doch immer sahen die Jungs ihm nur ähnlich. Ich gab keine Antwort, denn seine Anwesenheit fesselte mich.

Er hatte fast weiße Haut.

Sein Gesicht war spitz, kantig und seine Wangenknochen kräftig. Seine schwarzen Haare waren leicht lockig, wuschelig und bildeten einen nahezu perfekten Kontrast zu seiner hellen Haut. An seinem Nasenflügel schimmerte ein metallener Ring, unter seiner Lippe eine silberne Kugel. Er trug ein schwarz kariertes Hemd, welches ihm etwas zu groß war, locker über seinen Oberkörper hing und an den Ärmeln hochgekrempelt war, sodass ich Tätowierungen erkennen konnte. Meine Augen folgten ihm durch den gesamten Raum und als er elegant an mir vorbei schwebte, umhüllte mich ein süßer Duft.

ShipshotsWhere stories live. Discover now