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Er schien kein Mann des langen Wartens zu sein, ziemlich ungeduldig. Außerdem machte er auf mich keinen symphatischen Eindruck.

,,Ja, wir gehen jetzt. Ich gratuliere dir", bemerkte (Y/N).

,,Danke".

Sie und ihr ach so toller Lover verließen das Gebäude ohne weitere Worte und ich drehte mich zu Doktor Kim, nachdem sie vollkommen aus meiner Sicht verschwunden waren.

,,Ich bin dabei? Was ist mit ihren Bedenken?", fragte ich überrascht.

,,Sie treten gegen Min Yoongi an. Sagen wir...ich habe eine Schwäche für den Außenseiter".

,,Ja...er ist ein gutaussehender Mann", bestätigte ich.

Ich konnte spüren, wie ein klein wenig Wut in mir aufstieg, die ich jedoch runterschluckte. Die würde mir jetzt wirklich nicht viel bringen.

,,Er ist auch einer der bekanntesten Kardiologen. Hat ein Mensch Herzprobleme...kommt er sofort und hilft".

,,Er ist also ein professioneller Ritter in glänzender Rüstung...verstehe", seufzte ich.

Doktor Kim lachte und bestätigte meine Aussage mit einem Nicken.

,,Sie brauchen wirklich jede Hilfe, die Sie kriegen können", bemerkte er und klopfte mir auf die Schulter, ehe er mir ein Zeichen gab, ihm zu folgen.

,,Danke...".

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Nach weiteren Stunden im Krankenhaus und an Doktor Kims Seite konnte ich endlich nach Hause aufbrechen.

Doch zuerst wollte ich (Y/N) finden und ihr von meinen guten Neuigkeiten berichten.

,,Da bist du ja", entdeckte ich sie in einem der eindeutig zu vielen Flure.

,,Hey. Ist alles in Ordnung?", fragte sie mich.

Sie schien deutlich überrascht zu sein, mich hier heute wieder anzutreffen.

,,In jeder Hinsicht. Deshalb will ich, dass du die erste bist, die von den guten Neuigkeiten erfährt. Ich habe meinen alten Job wieder", erzählte ich stolz.

,,Das ist ein Witz", lächelte sie glücklich.

,,Ich habe ihnen von Doktor Kims Versuchsreihe erzählt und sie somit überzeugt, mich wieder einzustellen. Außerdem bedeutet es, dass ich bald wieder eine eigene Krankenversicherung habe", prahlte ich schon beinahe.

Sie schaute mich mit strahlenden Augen an und hörte nicht auf zu lächeln.

Ich stellte mir die Frage, ob ihre Augen schon immer so stark geleuchtet hatten oder ob es nur an mir lag.

,,Das sind wirklich gute Neuigkeiten", sagte sie.

,,Freut mich, dass du das so siehst. Ich...ich hab über uns nachgedacht. Über unsere Situation und wie es mit uns weitergehen soll und ich wollte dich fragen-".

,,(Y/N)!" unterbrach mich eine Stimme.

Ich drehte mich um und erblickte den Kardiologen, welcher telefonierte und auf sein Handy zeigte.

Wieso musste er auch wieder in meiner Nähe auftauchen und mich unterbrechen? Als wäre das riesige Krankenhaus nicht groß genug für uns beide.

,,Ja, ich bin gleich da, Yoongi!", rief sie ihm zu.

,,Mittag und Abendessen. Dann ist das wohl was ernstes", bemerkte ich in einem unabsichtlich genervten Ton.

,,Wir wollen jetzt etwas feiern, das wir heute beschlossen haben. Jungkook...ich werde mit ihm nach Deutschland gehen", verpasste sie mir einen weiteren Schock am selben Tag.

Ich hatte sowieso bereits damit gerechnet. Es jedoch von ihr gesagt zu bekommen, war schmerzhafter als ich erwartet hatte.

,,Oh...wow. Das sind...auch wirklich gute Neuigkeiten", log ich.

Ich setzte ein gestelltes Lächeln auf, welches ich jedoch nicht lange aufrecht erhalten konnten.

Die ganze Situation kotzte mich einfach viel zu sehr an. Es passierte alles viel zu schnell. Mein Kopf und vor allem meine Gefühle konnten mit dieser Geschwindigkeit nicht mithalten.

,,Ja allerdings...nicht wahr?", versuchte sie ebenfalls zu lächeln.

,,Ja...zumal ich jetzt auch alleine klarkommen werde....und damit komme ich jetzt zur Frage zurück, die ich dir stellen wollte".

,,Ja, frag nur", schluckte sie schwer.

Mein Herz zog sich bei dem Gedanken an meine nächsten Worte zusammen. Ich konnte nicht glauben, dass ich ihr diese Frage jetzt wirklich stellen würde. Ich wollte es nicht glauben, doch so war es.

,,Würdest du dich bitte von mir scheiden lassen?".

Ein langer Moment der Stille folgte.

Wir starrten uns einfach nur an und versuchten zu verstehen, was im Kopf des jeweils anderen vorging.

,,Oh...ja, ich denke schon. Natürlich. Ich meine...du brauchst mich ja jetzt nicht mehr. Stimmts?", fragte sie schließlich.

Ihre Frage hörte sich eher nach einer Aussage an. Einer Aussage, die ich bestätigen musste aber von der sie nicht wollte, dass ich sie bestätigte.

Doch ich hatte keine Wahl als ihr recht zu geben. Ich hatte sie nämlich bereits verloren.

,,Richtig", sagte ich also so überzeugend, wie ich nur konnte.

Ein weiterer Moment voller Schweigen folgte.

(Y/N) schaute zwischen meinen Augen hin und her und wartete darauf, dass ich etwas sagte.

Doch ich schwieg. Ich schaute sie einfach nur an und schwieg.

,,Yoongi wartet", sagte sie dann leise.

,,Ja".

,,Okay".

Kurz darauf ging sie auch schon an mir vorbei und ließ mich im Krankenhaus stehen.

Und ich ließ sie gehen, hielt sie davon nicht ab. Ich ließ sie einfach gehen. Die Frau, die ich liebte.

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Versichert ◃▹ Jeon Jungkook x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt