13

1.9K 98 7
                                    

13

Am nächsten Morgen weckte mich Lexy um 6 Uhr. Wir gingen in den Waschraum und stellten uns unter die Dusche, anschließend schminkten wir uns und gingen zurück aufs Zimmer. Ich zog mir eine dunkelblauen Rock, ein weißes Spegettitop und einen blauen Blazer an. Sie zog sich ein gelb-schwarz karrierte Hose mit einem weißen T-Shirt an und eine andere schwarze Lederjacke an. Auf dem T-Shirt stand irgendetwas drauf, doch ich konnte es nicht entziffern. Ich nahm mir eine Tasche und sie sich ihren Rucksack und zusammen gingen wir zum Frühstück. Ich nahm mir zwei Donuts, ein Schoko Croissant und einen Kakao, dann setzten wir uns wieder zu Shiva und Avril. Ich zog meinen Stundenplan aus meiner Tasche und studierte ihn. Erste Stunde Geschichte, dann Mathematik, Englisch, Hauswirtschaft, Elementelehre, mh, das war interessant. Ich war echt neugierig darauf zu erfahren wie man sich spezialisiert und so. Als um 8 Uhr die Schulglocke läutete, standen wir auf und ich folgte ihr zu unserem Unterrichtsraum. Lexy und ich haben fast den selben Stundenplan. Wir betraten die Klasse und sie setzte sich sofort an ihren Platz. Da ich allerdings das erste mal hier war, ging ich zum Leher, Wächter Stanley. Die Lehrer hier waren alle Wächter, nun ja, diejenigen die Dhampire sind. „Aha, Mrs Dragomir“ begrüßte er mich und ich nickte. „Ich habe mich schon gefragt wann Sie uns endlich die Ehre erweisen werden am Unterricht teil zu nehmen. Setzen sie sich neben Mr Xenos.“ Wow, die anderen haben wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Er ist wirklich blöd! Da ich nicht wusste, wer Xenos mit Nachnamen hieß, und das können zweifellos mehr als einer sein, fragte ich und er deutete auf einen blonden Jungen mit einer Nerdbrille. Ich setzte mich neben ihn und lächelte ihn freundlich an. Die Stunde war langweilig. Geschichte eben! Danach ging ich zu meinem Matheraum und durfte glücklicher Weise neben Lexy sitzen. Meine Mathe Lehrerin hieß Mrs Mumos, sie ist keine königliche Moroi. Der Unterricht war auch langweilig, doch ich hatte dieses Thema schon zuhause angefangen weshalb ich einen guten Eindruck hinterließ. Jetzt hatten wir 10 Minuten Pause, in der wir uns wieder im Speisesaal mit den anderen trafen. Von Lexy erfuhr ich, dass Rose, Vanessa und Christian schon in die 12. Klasse gehen. Dann hatte ich Englisch während Lexy Latein hatte. Dann hatten wir Hauswirtschaft. Ich wurde einer Gruppe zugeteilt die aus Marius Zeklos, Maria Hayes, Madison Ivashkov und Brutus Navi bestand. Ich kam mit allen von ihnen klar. Wir kochten Gemüseauflauf. Danach hatten wir wieder 10 Minuten Pause und danach ging ich mit Lexy zu unserer letzten Stunde. Wir setzten uns nebeneinander nach vorne. Unsere Moroi Lehrerin, Mrs Water (passender Name, da sie sich auf das Element Wasser spezialisiert hat) rief uns zur Ruhe und erklärte uns erst einmal jedes einzelne Element. Das war etwas öde, aber auszuhalten. Da jede Unterrichtsstunde 40 Minuten geht, ging diese schnell um und wir packten unsere Sachen zusammen. Dann verließen wir die Schule und gingen ins Wohnheim. Ich setzte mich vor unseren Fernseher und sah mir eine Quiz Show an, während Lexy sich lieber mit einem Jungen traf. „Du musst unbedingt auch mal Spaß haben, Lissi“ hatte sie noch gesagt, doch ich habe als Antwort nur gelacht. Das sie mich Lissi nennt, daran habe ich mich schon gewöhnt. Doch meine Gedanken schweifen nur zu einem Jungen!

Die restliche Woche verging wie im Flug. Mit dem Unterricht komme ich ganz gut klar und auch mit den anderen Schülern verstand ich mich super. Doch wenn die Schule zu ende ist langweilte ich mich manchmal. Zuhause hatte ich immer einen vollen Tagesplan, und das war hier nicht so. Außerdem vermisste ich mein Pferd. Es hatte mir immer das Gefühl gegeben frei zu sein, wenn ich auf ihr ritt.

Sonntag beschloss ich, als ich morgens um 9 Uhr aufwachte, joggen zu gehen. Also zog ich mir eine Sporthose und ein rotes T-Shirt an, band mir einen Pferdeschwanz und ging nach draußen. Ich startete an der Sporthalle, lief den Weg zum außen Sportplatz, lief dort 10 Runden und anschließend noch ums Gelände. Nun ja, nicht ums ganze, denn es war echt riesig. Ich lief zurück zur Sporthalle und begegnete Dimitri. „Vasilisa“ begrüßte er mich und ich lächelte ihn an. „Morgen, was machen Sie denn schon hier?“ „Das gleiche wollte ich Sie grade fragen“ erwiderte er und ich musste lachen. „Mir war langweilig. Mir fehlt unser Training. Jetzt Sie!“ Er strich sich durch´s Haar. „Ich trainiere um diese Uhrzeit immer mit Rose“ Ich nickte. Dann sah ich mich um. „Wo ist sie?“ Er zuckte die Achseln. „Naja, sie wird bestimmt gleich kommen“ sagte ich und lief weiter. Als ich durch die Eingangstür unseres Wohnheimes ging, stieß ich fast mit einem Moroi zusammen. Ich blickte erschrocken auf. Es war ein braunhaariger, umgefähr 20 Jahre alt und echt hübsch. In der rechten Hand hielt er eine Schnaps Flasche. „Wow, nicht so stürmisch, Süße“ sagte er, man merkte sofort das er schon etwas betrunken war. „Tut mir Leid, aber du solltest auch ein bisschen besser aufpassen“ erwiderte ich und wollte an ihm vorbei, doch er trat vor mich und versperrte mir so den Weg. „Wie....heißt du?“ fragte er und ich antwortete „Vasilisa.“ Als er darauf nur eine ahnungslose Miene zog fügte ich hinzu „Dragomir:“ Jetzt leuchteten seine Augen auf. „Oh, eine echte Prinzessin.“ Ich lächelte, ging an ihm vorbei, doch er packte mich am Arm. Was will der denn von mir? „Ich muss duschen“ sagte ich und er erwiderte „Da kann ich ja mitkommen!“ Ich lächelte ihn kokett an, trat auf ihn zu, so das ich ganz nahe an ihm dran stand. Ich hob meinen Kopf, sodass unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Er roch nach Alkohol. „Wirklich? Bist du dir sicher das du mitkommen kannst?“ Er lächelte, dann zog ich das Knie an und rammte es ihm in den Schritt. Sein Lächeln erlosch und stattdessen zeigten sich Schmerz und Überraschung in seinen Zügen. Er sank auf die Knie. Ich blieb vor ihm stehen und lächelte auf ihn herab. Seine Schnapsflasche fiel ihm aus der Hand. „War schön dich kennengelernt zu haben“ sagte ich, drehte mich um und stolzierte nach oben.

Kuss der PrinzessinWhere stories live. Discover now