Kapitel 25

29 2 10
                                    

"Ist das dein ernst?", lache ich. Jason hat mir gerade eine wirklich peinliche Geschichte aus seiner Kindheit erzählt. Fragt mich nicht, wie ich es geschafft habe, dieses Erlebnis aus ihm herauszubekommen. Das war alles andere, als einfach.

"Das ist nicht lustig. Ich habe auf dem Klo geheult, weil es mir so unangenehm war", beschwert sich Jason, woraufhin ich nur noch mehr lache.

Die Kellnerin kommt auf uns zu und Jason bezahlt unser Essen.

"Danke, das wäre nicht nötig gewesen", meine ich etwas verlegen.

"Ach tu doch nicht so. Das ist der einzige Grund, warum du meine Einladung überhaupt angenommen hast", grinst Jason mich an.

„Stimmt, du hast mich durschaut", antworte ich und lache ebenfalls. Es ist wirklich entspannend, hier mit Jason zu sitzen und über die sinnlosesten Dinge zu lachen.

„Was hältst du von einem Spaziergang am Strand?", fragt Jason mich und ich nicke nur, während mein Körper vor Aufregung ganz hibbelig wird. Diese romantische Atmosphäre macht diese Situation einfach nicht besser.

Wir stehen auf und Jason greift wie selbstverständlich nach meiner Hand. Eigentlich sollte ich das nicht zulassen, aber seine wärmende Hand in meiner fühlt sich zu angenehm an. So normal und richtig. Auch wenn es alles andere, als richtig ist. Aber darüber will ich gerade nicht nachdenken. Ich will einfach diesen Abend genießen.

Jason führt mich ein paar Stufen hinunter und schon stehen wir im Sand. Ich bleibe kurz stehen und ziehe meine Schuhe aus, um mich an den Sand unter meinen Füßen zu erfreuen. Jason macht es mir nach.

„Wie bist du auf diesen Ort gekommen?" Diese Frage schwirrt mir schon den ganzen Abend durch den Kopf. Ich meine, dieser Platz hier ist wirklich gut versteckt und ganz bestimmt kein typischer Tourismusort.

„Ich war einmal mit meiner Mutter hier. Vor ein paar Jahren. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich herfinde, aber es hat besser geklappt, als ich erwartet habe", antwortet er mir.

„Und wo wären wir hingefahren, wenn du es nicht geschafft hättest?", frage ich lachend.

„So weit habe ich nicht vorausgedacht."

Wir gehen noch ein Stück weiter und kommen schließlich bei einem Steg an, der ins Meer hinausführt. Am Ende des Steges angekommen setzen wir uns hin und lassen unsere Füße ins Wasser baumeln.

„Sieh mal", sagt Jason. Ich folge seinem Blick zur Sonne, die gerade über dem Meer verschwindet. Es sieht wirklich traumhaft aus. Dies ist einer der schönsten Sonnenuntergänge, die ich jemals mitangesehen habe.

„Danke für diesen Abend", sage ich und schaue Jason an, nachdem die Sonne schließlich ganz verschwunden ist.

„Jederzeit wieder", meint er leise und erwidert meinen Blick. Plötzlich kommt er meinem Gesicht näher und ich habe das Gefühl, als wäre die Zeit stehengeblieben. Mein Körper ist unfähig, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen und ich höre mein Herz unglaublich laut schlagen.

Doch dann hält er in seiner Bewegung inne. Ich müsste mich nur ein winziges Stück nach vorne lehnen und unsere Lippen würden sich berühren. Aber will ich das überhaupt? Will er das? Meine Gedanken überschlagen sich und ich kann diese Spannung kaum ertragen.

Auf einmal hebt er seinen Kopf an und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Erleichtert und leicht zitternd atme ich die angestaute Luft aus. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich sie angehalten habe.

Dann legt er seinen Arm um mich und sieht wieder aufs Meer hinaus. Hätte ich ihn gerade wirklich geküsst, wenn Jason noch länger gezögert hätte? Vermutlich ja und diese Antwort erschreckt mich. Ich sollte das nicht wollen. Aber gut, ich darf darüber jetzt nicht nachdenken. Ich versuche diese negativen Gedanken zu verbannen, sonst versau ich mir den ganzen Abend und den will ich genießen, egal, was für Folgen das haben wird.

Something about LoveWhere stories live. Discover now