Kapitel 13

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Während wir zum Supermarkt gehen, um Alkohol für den Abend zu kaufen, sind Maddie und ich damit beschäftigt einen Racheplan für Jason zu schmieden. Er wird bestimmt nicht damit durchkommen, dass er das letzte Stück Brownie geklaut hat.

„Ich weiß was fieses", lacht Maddie plötzlich auf.

„Und zwar?", frage ich nach.

„Nein, nein. Das ist viel zu gemein. Das kannst du echt nicht machen", sagt Maddie sofort, während sie immer noch lacht. Das kann nichts Gutes heißen.

„Sag doch einfach. Ich muss es ja nicht machen", fordere ich sie auf.

„Okay. Aber bitte mach das nicht. Das wäre wirklich unterstes Niveau."

„Schon gut. Und jetzt sag schon".

„Leitungswasser", sagt sie bloß, doch ich weiß sofort, was sie meint. Schließlich hatte ich diese Überlegung auch schon bei Clara.

„Das kann ich echt nicht machen", stimme ich lachend zu. Jason die Ferien mit Bauchkrämpfen zu versauen wäre wirklich inakzeptabel. Obwohl, er hat mir die letzten Ferien mit etwas viel schlimmeren versaut. Vielleicht ist das doch keine so schlechte Idee?

„Hör auf, dir die Idee durch den Kopf gehen zu lassen", warnt mich Maddie.

„Tue ich doch gar nicht", lüge ich sie an.

„Genau und ich bin dein Großvater."

Plötzlich legen sich zwei Arme um Maddies und meiner Schulter.

„Ladys, Ladys, Ladys. Ich habe euer Gespräch natürlich ganz unabsichtlich mitangehört und ich habe doch die perfekte Lösung für dich, Ronnie."

„Ach Luke, wirst du jemals damit aufhören, uns mit deiner Anwesenheit zu belästigen?", fragt Maddie, woraufhin sich Luke eine imaginäre Träne von der Wange wischt.

„Und was wäre deiner Meinung nach die perfekte Lösung?", frage ich ihn.

„Liegt die Antwort nicht auf der Hand?"

Maddie und ich schauen ihn verständnislos an.

„Würde es auf der Hand liegen, hätten wir dich ganz bestimmt schon wieder verscheucht", antworte ich.

„Ist ja schon gut. Ich erkläre es euch. Also, da es ganz bestimmt um mehr geht, als um den Brownie, darf deine Rache nicht einfach ein blöder Streich sein", erklärt er uns.

„Um was soll es denn sonst noch gehen?", frage ich ihn verwirrt. Aber jetzt, wo Luke es anspricht, hat er vermutlich Recht. Es geht mir um mehr, als um die Brownies.

„Das weißt du ganz genau. Also seid ihr bereit?"

„Nein", antworten Maddie und ich gleichzeitig, was uns zum Grinsen bringt.

„Mach ihn eifersüchtig", sagt Luke.

„Ernsthaft? Das ist deine Idee? Was soll das bringen?", frage ich zweifelnd.

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, er starrt dich ständig an, vor allem hat er einen seltsamen, fast verletzten Blick drauf, wenn ich ständig meinen Arm um dich lege. Daraus schließe ich, dass er etwas für dich empfindet. Also mein Vorschlag: mach ihn eifersüchtig."

„Du interpretierst hier eindeutig zu viel hinein. Als ob Jason Gefühle für mich hat", sage ich kopfschüttelnd. Ich habe mich dabei schon einmal getäuscht. Ein zweites Mal wird mir das nicht passieren. „Und wie sollte ich ihn außerdem eifersüchtig machen? Doch nicht mit dir, oder?"

„Also theoretisch hätte ich kein Problem damit", sagt Luke grinsend. „Aber nein, ich habe nicht an mich gedacht. Es geht jetzt auch nicht unbedingt darum, dass du mit einem Typen knutschend um die nächste Ecke verschwindest. Es geht vielmehr darum, dass du nicht zeigst, wie sehr er dich verletzt hat."

„Zeige ich das etwa so offensichtlich?", frage ich ihn.

„Nein, aber hiermit hast du gerade bestätigt, dass er dich wirklich verletzt hat. Den Rest der Geschichte werde ich auch noch herausfinden." Lukes Grinsen wird noch breiter, falls das überhaupt möglich ist.

„Arsch."

„Also zurück zu dem Plan. Sei einfach ein bisschen selbstbewusster in seiner Gegenwart. Unterhalte dich lachend mit anderen Typen, von mir aus tanze auch mit ihnen, oder mach sonst was. Putz dich ein bisschen auf. Nicht, dass du jetzt nicht gut aussiehst, aber du weißt wie ich das meine."

„Vielmehr als in Bikini vor Jason zu stehen, wird nicht möglich sein, oder?", sagt Maddie.

„Ihr Mädels findet doch immer einen Weg."

„Warum versuchst du eigentlich mir zu helfen?", frage ich ihn neugierig.

„Natürlich nur um dein Vertrauen zu gewinnen, damit du mir endlich erzählst, was zwischen euch passiert ist", antwortet Luke. Ich bin mir echt nicht sicher, ob er sich einen Witz erlaubt, oder das ernst meint. Ich traue ihm beides zu.

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist", spricht Maddie ihre Zweifel aus. „Vielleicht verrennst du dich dann in irgendwas, was im Endeffekt nur noch mehr Probleme verursacht."

„Ja vielleicht. Aber vielleicht hat Luke auch Recht." Möglicherweise ist das gar keine so schlechte Idee von Luke.

„Ich weiß nicht, Ronnie. Luke ist ein Idiot", meint Maddie, woraufhin Luke beleidigt protestiert.

„Okay, ist jetzt auch schon egal", sage ich und will die beiden darauf hinweisen, dass die anderen nun wieder in Hörweite sind, weil sie vor dem Supermarkt auf uns gewartet haben.

Nachdem wir eine Zeit lang vor dem Regal gestanden sind und uns dann endlich entschieden haben, was wir uns kaufen, sind wir wieder zum Pavillon gegangen und haben uns auf dem Boden niedergelassen. Alkohol wird in Plastikbecher eingeschenkt und durchgereicht, so lange, bis jeder einen hat.

„Welches Spiel soll es heute sein?", fragt Adrian.

„Wahrheit oder Pflicht?", schlägt Cora vor. „Ich habe eine Handy-App dafür. Dann müssen wir unsere Köpfe nicht anstrengen, um uns was auszudenken."

„Ich glaube, wir müssen vorher noch so etwas trinken, um bei der ganzen Scheiße mitzumachen", meint Maddie und da hat sie nicht ganz Unrecht. All die Aufgaben nüchtern zu machen kann einem echt peinlich sein. Die anderen stimmen zu, also reden wir noch so eine Weile miteinander, leeren unsere Becher und genießen einfach den Abend.

„Okaaay. Lasst uns beginnen. Wer meldet sich freiwillig als Tribut?", ruft Emma und fangt kurz darauf zu lachen an.

„Emma. Wir sind hier nicht in Panem", antworte ich, muss jedoch ebenfalls lachen. Der Alkohol hat bereits seine Wirkung gezeigt.

Okay, ich werde die App einmal starten. Einen Moment", sagt Cora, während sie auf ihrem Handy herumtippt.

„Derjenige, der die erste Aufgabe hat, muss diesen Becher auf Ex austrinken", verkündet Luke und hält einen etwa halbvollen Becher in die Höhe, als wäre er ein Heiligtum.

„2 Euro, dass Jason das Opfer ist", sagt Adrian.

„Die Wette gilt", geht Jason sofort darauf ein und so schütteln sie sich die Hand.

„Okay okay. Seid ihr bereit?", fragt Cora und sofort breitet sich eine Stille über uns aus.

„Die erste Aufgabe hat... Trommelwirbel bitte", sagt sie.

„Jetzt spann uns doch nicht so auf die Folter", beschwert sich Adrian und nimmt seiner Schwester in dem Moment das Handy aus der Hand. Für eine Sekunde herrscht Stille, dann bricht Adrian in ein schallendes Gelächter aus.

„Hab ich verloren?", fragt Jason neugierig und schaut ebenfalls auf das Handy. Auch er beginnt zu Lachen und kriegt sich nicht mehr ein.

„Unser Auserwählter ist Luke", verkündet Cora nun endlich und nun kann keiner sein Lachen zurückhalten. Luke hat sich seine eigene Grube gegraben. Was für ein Vollkoffer. 

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