Kapitel 1

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Mein Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Noch halb schlafend, halb wach drehe ich mich zur Seite, um dieses nervige Geräusch endlich aus der Welt zu schaffen. Als der Ton verklungen ist, will ich schon wieder meine Augen schließen um noch ein wenig Schlaf abzubekommen, doch plötzlich fällt mir ein, warum ich mir überhaupt den Wecker gestellt habe. Heute ist Dienstag, der 15. August und das bedeutet, dass ich heute in den Urlaub fliegen werde.

Sofort bin ich munter und kontrolliere die Uhrzeit. 1 Uhr morgens. Auch wenn ich kaum mehr als 3 Stunden geschlafen habe, ist die Müdigkeit wie weggeblasen. Voller Tatendrang steige ich aus dem Bett und drehe das Licht auf. In dem Moment kommt meine Mutter ins Zimmer. Obwohl ich noch zwei ältere Brüder habe, sind meine Mutter und ich die einzigen, die jährlich nach Griechenland fliegen. Es ist schon zu einer Art Tradition von uns geworden.

„Ronnie, bist schon wach? Zieh dich an, ich mach uns Frühstück", flüstert meine Mutter, um meine Brüder nicht zu wecken, deren Zimmer sich direkt links und rechts neben meinem befinden.

Sie verlässt mein Zimmer wieder und ich greife zu meiner Kleidung, die ich mir schon am Vortag gerichtet habe. Nachdem ich mich fertig umgezogen habe, tapse ich vorsichtig ins Wohnzimmer und warte auf das Frühstück.

Meine Mutter grinst mich an. „Und, freust du dich schon?".

Lächelnd verdrehe ich die Augen. „Das hast du mich nicht gerade ernsthaft gefragt, oder?"

Sie weiß genau, dass ich Griechenland liebe. Es ist schon fast unser zweites Zuhause. Schließlich wird das heuer das elfte Mal, dass wir auf die Insel Zakynthos fliegen. Außerdem werde ich Maddie dann endlich wieder einmal sehen und das gleich für ganze zwei Wochen. Ich hab sie in Griechenland kennengelernt und wir haben uns echt gut verstanden. Seitdem ist sie eine meiner besten Freundinnen und obwohl wir uns das ganze Jahr über kaum sehen, da sie nicht in meiner Nähe wohnt, fühlt es sich so an, als wäre sie schon immer in meinem Leben gewesen.

Das einzige, das mich wirklich stört ist, dass meine Tante unbedingt mitfliegen muss und als ob das nicht schon Qual genug wäre, nimmt sie ihre Tochter Clara auch noch mit. Nicht dass ich meine Cousine abgrundtief hassen würde, aber sie kann eben ziemlich anstrengend sein und ich fliege nicht extra mehrere hundert Kilometer weit weg um mich dort von Clara aufziehen zu lassen.

Für einen kurzen Moment wandern meine Gedanken weiter zu meinem Urlaub voriges Jahr und sofort verschlechtert sich meine Laune ein wenig. Was wäre passiert, wenn ich...

„Mach dir keine Sorgen um Clara. Du wirst schon mit ihr zurecht kommen", sagt meine Mutter als ob sie meine Gedanken erraten hätte. „Und wenn nicht wird sie es mit mir zu tun bekommen." Ich lache wegen ihrer Ernsthaftigkeit, die sie allerdings nicht lange aufrechterhalten kann.

Meine Mutter und ich haben eine echt gute Beziehung zueinander. Es ist zwar nicht so, dass ich ihr alles erzähle, aber wir verstehen uns echt gut. Vor allem, wenn wir in Griechenland sind.

Nachdem wir fertig gefrühstückt haben, gehe ich wieder in mein Zimmer um meinen Rucksack zu holen. Die Koffer liegen bereits im Auto. Nachdem wir alles im Auto verstaut haben, gehe ich mich noch von meinem Brüdern und meinem Vater verabschieden. Auch das ist mehr oder weniger Tradition, denn mit meinen Brüdern verstehe ich mich ebenfalls hervorragend, obwohl ich die kommenden zwei Wochen ohne sie trotzdem genießen werde.

„Aufwachen Brüderchen. Wir fahren", wecke ich ihn. Erst kommt nur ein Grummeln seinerseits, doch als ich ein bisschen an der Decke ziehe, scheint er endlich wach zu sein.

„Wir fahren", wiederhole ich. Er breitet seine Arme aus, um mich zu umarmen.

"Viel Spaß und übertreib's nicht", sagt er, woraufhin ich schmunzeln muss.

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