Ich sah mich hilflos um. Ich entschied mich für die entgegen gesetzte Richtung und kletterte einen Hang hinauf, und zu meiner Erleichterung gelangte ich auf eine Straße. Ich kletterte über den niedrigen Zaun und setzte mich an den Straßenrand. Nach einer Weile kam ein schwarzes kleines Auto vorbeigefahren und hielt an. Eine Frau sprang aus dem Wagen und kam zu mir gelaufen. „Ach du meine Güte“ rief sie erschrocken und ich sah zu ihr auf. Ich merkte die Erschöpfung und sie hockte sich vor mich hin. „Was ist mit dir?“ Ich antwortete nicht sofort, dann fragte ich „Können sie mich mitnehmen?“

Es stellte sich heraus, dass die Frau zufällig in die Richtung fuhr aus der ich gekommen war. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und zog mein Handy aus dem BH. Ich wählte die Nummer von Zuhause, doch es ging niemand ran. Sie ließ mich, und zwar nicht sehr willig, an einer Sparkasse raus, die nicht weit vom Strand entfernt war. Ich bedankte mich bei ihr und sie fuhr davon. Ich ging den Weg entlang bis ich zum Strand kam. Da es noch sehr früh war, waren noch nicht viele hier, fast gar keine. Und das war auch gut so! Ich versuchte es immer und immer wieder zuhause, doch es ging niemand ran. Ich ging den Strand entlang und sah mich suchend um. Was sollte ich machen? Sie waren wahrscheinlich nicht da. Natürlich! Sie waren um halb 7 zu einer Freundin eingeladen worden. Ich blieb stehen und sah mich um. Ich wollte schon immer mal zum Strand, doch jetzt grade wollte ich einfach nur nach hause. Ich blickte den Strand entlang und bemerkte ein kleines Haus, ungefair 200 Meter entfernt. Ich erinnerte mich daran, dass Leo mir erzählt hat er lebe in einem Strandhaus an der Küste. Die Chancen standen nicht schlecht, dass das sein Haus war. Ich machte mich auf den Weg in die Richtung. Selbst wenn es nicht seins war, war es immer noch besser als hier zu bleiben. Nach 10 Minuten war ich da. Es war schön. Es war aus hellem Holz und hatte einen kleinen Vorgarten. Außerdem hingen überall Muscheln die im Wind klapperten. Ich öffnete das Gartentor und ging die Stufen hinauf und klopfte an die Tür. Nach ein paar Sekunden wurde sie aufgemacht und eine schlanke, braunhaarige Frau stand vor mir. Ich sah sie an und wusste sofort, dass sie Leos Mutter war. Sie kam mir auf eine komische Art bekannt vor. Sie sah mich erschrocken an, dann flüsterte sie „Prinzessin“. Ich wollte grade etwas sagen, als jemand hinter ihr erschien. „Lissa?“ Leo trat an seiner Mutter vorbei und als er sah in welchem Zustand ich war, sah er mich erschrocken an und ich fiel ihm in die Arme. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und vergrub mein Gesicht an seinem T-Shirt. Er zog mich an sich und streichelte mir über den Kopf. Dann trat ich zurück und wischte mir über die Augen. „Was ist passiert?“ fragte er und ich sah von ihm zu seiner Mutter und wieder zurück. „Strigoi“ sagte ich leise und beide sahen mich entsetzt an. „Komm erst mal herein“ sagte seine Mutter und Leo zog mich ins Haus. Seine Mutter schloss die Tür und bedeutete uns ihr zu folgen. Sie führte mich in eine Küche, die wieder voller Muscheln war. Leo setzte mich auf die Küchenbank und sich selbst neben mich. Seine Mutter nahm eine Schüssel mit Wasser und einen Erste-Hilfe Kasten und setzte sich vor mich hin und begann meine Wunden zu verarzten. Sie tupfte mein aufgeschürftes Knie ab und verband meine Schnittwunde am rechten Arm. Ich sah ihr neugierig zu, und allmählich kam ich zur Ruhe. Als sie fertig war, stand sie auf und brachte die Sachen weg. Ich wandte mich Leo zu. „Tut...Tut mir Leid das ich hier einfach so rein platze...“ Er schüttelte den Kopf und strich mir durch mein Haar, das jetzt offen war vom vielem rennen. „Lissa, was ist passiert?“ fragte er erneut und ich holte tief Luft, dann begann ich zu erzählen. Ich erzählte ihm, dass uns Strigoi aufgelauert haben und wie sie 2 Wächter getötet haben und das ich nicht wusste was mit Dimitri und Wächter Colemann war. Als ich fertig war, sah er mich einen Augenblick lang voller Mitgefühl und Sorge an, dann nahm er mich wieder in den Arm. „Ich kann meine Familie nicht erreichen. Ich wusste nicht wo ich sonst hingehen sollte...“ „Sch...Ist schon okay“ beruhigte er mich und ich löste mich wieder von ihm. Seine Mutter stand an der Küchenplatte und sah uns aufmerksam zu. Ich sah sie verlegen an und überlegte abermals, weshalb sie mir so bekannt vor kam. „Da habt Ihr aber sehr viel Glück gehabt“ sagte sie und ich nickte. Ich strich mir meine Haare zurück und sah wieder zu Leo. „Es tut mir Leid, dass ich Ihnen solche Umstände mache“ entschuldigte ich mich bei ihr und Leo schnaubte. Sie musterte mich mit zusammengekniffenen Augen, dann lächelte sie und setzte sich mir wieder gegenüber. „Das macht gar nichts, Prinzessin“ „Doch,...ich“ begann ich, doch brach schnell ab. Dann betrachtete ich sie. Sie sah noch recht jung aus, vielleicht Mitte 40 oder so. Sie hatte genau das gleiche Haar und Gesicht wie Leo. Sie trug ein weißes Nachthemd und ihre Haare waren leicht strubbelig. „Oh mein Gott, habe ich euch etwa geweckt?“ fragte ich erschrocken und sah Leo an, der ebenfalls eine Pyjamahose und ein T-Shirt trug. Er lächelte „Nun, nicht wirklich“. Seine Mutter betrachtete mich wieder unverwandt. „Das tut mir wirklich leid“ sagte ich und sie lächelte „Wie gesagt, das ist nicht schlimm. Ihr seit die Prinzessin.“ Ich musste mich zusammenreißen um nicht die Augen zu verdrehen. Gott, dass rechtfertigt doch nicht alles! „Mum, lass das!“ befahl Leo plötzlich und ich sah ihn verwundert an. Er warf seiner Mutter einen warnenden Blick zu und sie lächelte schelmisch. Ich runzelte die Stirn und sah nun zu ihr. „Tut mir leid. Es ist nur schon so lange her...“ sie schüttelte den Kopf und sah mich entschuldigend an. Ich sah sie verwirrt an. „Was?“ fragte ich sie und sie sah zu Leo, dann wieder zu mir. Und lächelte breit. „Ihr seit groß geworden, Lissa“ Ich starrte sie an und überlegte. Nicht alle kannten meinen Spitznamen und die Außenwelt schon gar nicht. Doch vielleicht hat Leo ihn ihr erzählt... Plötzlich viel es mir ein. Ich starrte sie erschrocken an und sog scharf die Luft ein. „Darf ich fragen wie Ihr heißt?“ fragte ich sie vorsichtig und sie nickte „Ich heiße Catherine Miller.“ Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, dann öffnete ich sie wieder. Jetzt wusste ich wirklich wieder, wer sie war. „Ihr wart ihre Wächterin!“

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Hallo :)

Hoffe ihr mochtet dieses Kapitel, wünsche euch noch ein schönes Wochenende! :*

Kuss Sarriii

Kuss der PrinzessinWhere stories live. Discover now