Kapitel 49

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Taehyung:

Es hatte angefangen zu regnen.
Die Tropfen liefen bis zu den Spitzen meiner Haarsträhnen, dort verweilten diese, bis die Schwerkraft sie auf den nassen Boden fallen ließ.
Regen war für mich eine Hassliebe. Einerseits kann er sehr gemütlich bei einer Tasse Tae auf dem Sofa sein, aber andererseits machte er das Haar spröde, verklebte die Kleidung und brachte schlechte Laune. Doch in diesem Moment spiegelten die Nassen Tropfen meine Laune wieder. Dieser Regen war genau so ekelhaft ätzend wie meine Gedanken. Doch dennoch saß ich einfach alleine auf der Parkbank, neben mir Rocket und ließ die Tropfen durch meine Kleidung sickern. Ich schaute durch die feuchten orange-gelben Blätter in den bewölkten Himmel.

Nicht mehr viele.

Bald hast du es geschafft.

Dann ist alles vorbei.

Ich dachte weiter nach und starrte das Farbenspiel der Blätter an.

Was mache ich eigentlich, wenn alles vorbei ist?

Abhauen? In ein anderes Land?

Vielleicht Hawaii oder so.

Ich lachte leicht auf.

„Hm. Rocket? Was sagst du? Hawaii? Klingt doch super!",sagte ich und streichelte das durchnässte Fell des Hundes.

Ich seufzte.

Erst mal muss ich die Sache zu Ende bringen.

Plötzlich bemerkte ich wie mein Magen knurrte. Ugh. Ich sollte mich vielleicht noch mal um ein paar nahrhafte Ressourcen kümmern. Ich hatte allerdings keine Lust erneut einen Kiosk auszurauben. Das war mir einfach ein zu großer Aufwand und so viel Geld brauchte ich auch nicht. Zu dem musste ich jetzt mehr aufpassen. Nur ein unglückliches Bild auf ner Videokamera und das Spiel war vorbei.

Ich stand auf und ging mit Rocket in die Stadt. Trotz des miesen Wetters war recht viel los. Ich musste nur jemanden finden und dessen Brieftasche in meinem Besitzt bringen. 20 Mücken würden schon reichen.

Ich hielt mich eher am Rand der Straßen auf, dort war es einfacher einzelne Personen abzufangen. Nach einer guten halben Stunde entdeckte ich eine weibliche Gestalt die konzentriert auf ihr Handy schaute. Sie hatte eine Handtasche bei sich, dementsprechend bestimmt auch Geld und zu meinem Glück bog sie gerade von der Einkaufsmeile in eine etwas ruhigeren Wohn Gegend ab. Eigentlich war das auch gar nicht so wichtig. Schließlich hatte ich ausnahmsweise mal nicht vor jemanden zu töten. Trotzdem muss es nicht unbedingt jeder mitbekommen.

Ich verfolgte sie eine Weile, bis ich schließlich nahe genug war. Flink nutzte ich die Gelegenheit und packte ihren Arm, um diesen auf ihren Rücken zu drücken. So war sie nicht in der Lage etwas zu tun. Sie erschrak leicht. Mit meiner freien Hand, hielt ich ihr den Mund zu. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen.

Ich lugte über ihre Schulter und zog die Kapuze ihres Regenmantels runter.

„Wenn du mir deine Tasche sofort gibst. Bin ich vielleicht noch gnädig zu Dir!",sagte ich tief und kalt. Doch zu meiner Überraschung, hörte ich nur ein leises kichern, anstatt ein zu erwartendes ängstlichen Wimmern. Ich nahm meine Hand von ihrem Mund.

„Lang nicht mehr gesehen V!",sagte sie und drehte sich um.

„J-Jessi?",meine Augen weiteten sich, als ich die blonde Frau erkannte die nun mit verschränkten Armen vor mir stand.

„Was ein Zufall. Such demnächst besser aus wenn du ausraubst. Hab ich dir das nicht beigebracht?",sagte sie und schlug gegen meine Brust. Ich lachte kurz, ehe ich ihr in die Arme fiel.

„Da Brauche ich einmal Geld und dann such ich mir tatsächlich ausgerechnet dich als Opfer aus. Wirklich Zufall. Lang nicht Gesehen",lachte ich und löste mich wieder.

„Boah bist ja ein richtiger Mann geworden. Hab schon bisschen gehört, dass du jetzt als Killer unterwegs bist!",Sagte sie lachend.

„Tu nicht so als wäre ich damals nicht schon stark gewesen und das mit dem killen sagst du besser nicht zu laut ist nh ernste Sache",sagte ich und grinste.

„Jaja du Badboykiller",sagte sie lachend.

„Also wie geht's dir so? Ich weiß von Jimin, dass du auch schon lang nicht mehr in der Gang bist?",fragte ich und steckte meine Hände in die Jackentasche.

„Ja das stimmt! Ich bin fast direkt nach Dir gegangen. Hast mich eben inspiriert. Aber mir geht es echt gut. Ich muss zwar aufpassen wegen der Gang, aber im Unterweltbusiness kommt man, wenn man die richtigen Kontakte hat, auch ohne Mafia weiter!"

„Aber kommen wir auf dem Punkt! Du brauchst also Geld huh? Wie viel?",fragte sie und griff aus ihrer Tasche ihr Portemonnaie.

Ich riss du Augen auf.

„Nein Nein! Steck das wieder ein. Du musst selber doch klarkommen. Ich find schon was! Ich kann kein Geld von Dir annehmen!",sagte ich hektisch.

„V! Du nimmst jetzt dieses Geld und holst dir was auch immer du brauchst. Selbst wenn es nur für deinen Köter ist. Ich kann meinen kleinen Schützling, auch wenn er nicht mehr beschützt werden muss, nicht verhungern lassen!",sagte sie und drückte mir ein paar Scheine in die Hand.

„D-Danke. Aber irgendwann wenn wir uns nochmal Wiedersehen kriegst du es zurück!",sagte ich.

„Wenn du bist dahin nicht im Knast sitzt. Du kleiner Höllenjunge!",sagte sie und grinste.

„Ach..so schnell kriegen die mich nicht. Hatte ja auch das beste Training!",sagte ich und zog eine Augenbraue hoch.

„Will ich auch hoffen, dass du nutzen aus meinen Leerstunden gezogen hast... Pass auf dich auf V! Wir sehen uns!",sagte sie und machte sich auf zu gehen.

„D-Danke Jessi! Für alles!",sagte ich noch und sie lächelte.

„Wenn irgendwas ist und du Hilfe brauchst. Kannst du immer zu mir kommen! Ich hab damals versprochen auf dich aufzupassen. Auch wenn du es nicht wolltest",sagte sie lachend und ging die Straße weiter.

„Tja...Das stimmt wohl. Danke! Man sieht sich!",rief ich hinterher und sah noch wie sie die Hand kurz hob.

Jessi war damals sowas wie meine Mentorin, als wir neu in die Gang kamen. Wir waren zwar nicht schwach, also hatten schon was drauf, aber trotzdem hatten wir noch viel zu lernen. Jessi wurde dazu beauftragt mir die Regeln weiß zu machen und mich zu trainieren. Mich eben auf das Leben in einer Gang vorzubereiten. Sie war immer für mich da und irgendwie wie eine Mutter oder eine Tante für mich gewesen. Jemand an dem ich mich wenden konnte, wenn ich Probleme hatte.

Ich hielt das Geld in der Hand und ging in die Stadt um es zu investieren. Ich suchte nach einem Supermarkt oder ähnlichem und wurde hier und da fündig. Ich lief gerade an einer Straße vorbei wo viel los war und erkannte einpaar Polizeiwagen , bis mir einfiel, dass ich hier die drei Leichen hinterlassen hatte. Ich grinste.

Haaaalloooo. Ik bin hier hahaha.

Dachte ich innerlich lachend und ging weiter. Plötzlich schaute ich zufällig in ein Fenster eines Cafés und mein Blick blieb automatisch an einer schwarzhaarigen Person hängen. Welche mich plötzlich auch anstarrte und lächelte. Jungkook? War heute Tag der zufälligen Begegnungen oder was? Auch wenn sein Lächeln gerade anderes in mir auslöste war er der letzte den ich jetzt sehen wollte.

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Hab um 2 Uhr Nachts auch nichts besseres zu tun als zu updaten. Hehe

Hellboy | Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt