Kapitel 20

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Emilia PoV
Am nächsten Tag saßen Klaus und ich im Auto. Wir fuhren nur über die Highways, obwohl Klaus mich versucht hatte zu überzeugen, die schöne Route über ein Gebirge zu nehmen. Nein, ich wollte so schnell wie möglich da sein. In Dallas.

Während der gesamten Autofahrt redeten wir nur ein paar vereinzelte Worte. Ich war viel zu angespannt, um auf seine Aufmunterungsversuche einzugehen. Als wir 40 Meilen vor Dallas waren fragte Klaus mich: "Was hast du vor, wenn wir deinen letzten Familien Angehörigen gefunden haben? Willst du dann umziehen, oder alles beim Alten lassen?" Diese Frage nervte mich jetzt schon wieder tierisch. Woher sollte ich das wissen, zumal ich erst seit zwei Tagen von der Existenz der Familie McLans wusste. "Ich weiß es nicht, Klaus. Ich habe keine Ahnung. Ich möchte erstmal, dass alle gesund sind. Vielleicht wollen sie gar nichts von mir wissen." Bei diesem Gedanken zog sich mein Magen ein bisschen zusammen, dass bemerkte anscheinend auch Klaus. Er nahm meine Hand und drückte sie ganz fest, sodass es gerade noch zu ertragen war. "Es wird alles gut werden, vertrau mir Liebes."

Nach unserem Gespräch, fühlte ich mich direkt besser. Ich drehte mich nach hinten zur Rückbank und griff in die Kühlbox. Meine Hand umfasste einen Blutbeutel. Als ich Klaus Blick bemerkte gab ich ihm meinen und nahm mir einen neuen hinaus.

Plötzlich klingelte mein Handy. Klaus guckte mich fragend an, ich zuckte mit den Schultern und ging ran. "Hallo?" "Guten Tag, sind sie Emilia Claire?" Ich bejahte die Frage. "Hier ist Molly Miller vom Jugendamt. Ich rufe wegen ihrer Anfrage auf Einblick in die Akte ihrer Schwester an." Ich runzelte die Stirn, ich hatte keinen blassen Schimmer, wo von sie da redete. Ich hatte nicht beim Jugendamt angerufen. Aber warum fragte sie mich dann so etwas? Ich stellte den Hörer auf laut. "Ach ja genau, ich habe momentan so viel zutun, da vergisst man so einiges." Naja, das war jetzt leicht gelogen. "Also das Amt hat eingewilligt, obwohl die Akte unter Verschluss gehalten wird. Da Clarisse aber ihre leibliche Schwester ist, haben sie ja gesagt."

Mrs. Miller benutzte die ganze Zeit das Präsens. Gegenwart. Das hieß, sie lebte, meine Zwillingsschwester lebte. Eine Freudenträne rollte über meine Wange.

"Ich maile ihnen die Akte, sie ist verschlüsselt. Das Passwort kommt in einer Extra Mail.", sagte Mrs. Miller. Ich bedankte mich bei ihr und verabschiedete mich anschließend. Mit zitternen Händen legte ich mein Handy auf meinen Schoß, ich hatte gerade erfahren, dass das letzte überlebende Familienmitglied meine Schwester war. Ich machte meinen Mund auf, um etwas zu sagen, schloss ihn aber danach wieder. "Ich denke, ich weiß wer sie angerufen hat.", meldete sich Klaus zu Wort. Ich stand auf dem Schlauch.

"Also wir im Archiv waren, um nach deiner Familie zu suchen, da war doch Mrs. Dunham, die Archiwarin, sie sagte: 'Ja ja, ich glaube wir werden uns nochmal wiedersehen.' Sie kam mir von Anfang an skurril vor, sie wusste was wir suchten. Sie wusste über deine Familie Bescheid." Ich antwortete ihm: "Ja, ich hatte auch so ein komisches Gefühl, ein übernatürliches, ich meine ein hexerisches Gefühl. Weißt du, was ich meine?" Er nickte. Freya hatte so etwas auch angedeutet. "Aber warum weiß sie das, was hatte sie mit uns zu tun?", fragte ich Klaus. "Vielleicht hatte Mrs. Dunham geschäftlich mit deiner Familie zu tun? Ich meine, nachdem was wir wissen hat sie nicht gerade wenig Geld."  "Klaus, sie ist Archiwarin, keine Bankkauffrau!", lachte ich, auch Klaus schmunzelte. "Ja ja, du hast recht, aber vielleicht.....", er überlegte. "Vielleicht ist sie auch eine Hexe." Nun überlegte auch ich. Ich blickte ihn nachdenklich an. "Das hätte ich gespürt. Ich spüre ihre Anwesenheit, egal ob jene Kräfte der Magie ausgeprägt sind oder nicht. Es sei denn...." "Es sei denn, Mrs. Dunham hat ihre Magie auf einen Gegenstand übertragen.", führte Klaus meinen Gedanken weiter. Das wäre dekenswert.

10 Minuten später fuhren wir an der Ortsbeschreibung vorbei, wir waren angekommen, in Dallas. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Das bemerkte wohl auch Klaus, denn er nahm meine Hand, währenddessen er mit der anderen Hand lenkte.

"Hier müssen wir rechts. Und die übernächste links.", schilderte ich Klaus den Weg. "Woher weißt du das, Liebes?", Stirnrunzelnd blickte er mich kurz an, bevor er sich wieder der Straße zu wand. "Freya.", sagte ich kurz. Er hatte verstanden. "Sie hat die Adresse herausgefunden. Irgend so ein Hexen Zeug, ich habe keinen blassen Schimmer, wie sie das angestellt hat, aber ich würde es auch gerne können." Klaus schmunzelte. "Dafür kannst du ganz viele andere Sachen, keine Hexe." Schleim. Innerlich verdrehte ich kurz die Augen. Ich mochte es nicht, wenn er mich so nannte.

Kurze Zeit später waren wir da. Wir standen vor einem Palast. Es war so groß, dass es auch Klaus zu verblüffen schien. Das "Haus" meiner Schwester war ein Neubau mit unzähligen tiefen Fenstern. Außerdem schien es so, als würde sich hinten raus noch ein riesiger Garten befinden.

"Bereit?", fragte Klaus. "Bereit wenn du es bist.", antwortete ich. Das hatte ich aus meinem Lieblingsfilm Saphierblau von Kerstin Gier. Aber mal ehrlich gesagt, ich war alles andere als bereit. Ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt.

Klaus PoV
Ich nahm ihre Hand und drückte sie fest. Ich erhoffte mir davon, ihre Atmung zu regulieren. Was, naja, es ging glaube ich ziemlich nahe hinten los. Denn plötzlich wandelte sich Emilia, ihre Adern unter den Augen traten hervor und Reißzähne bildeten sich. "Hey Emilia, sieh mich an.", ich ruckelte an ihren Armen. Ihr Gesicht wurde wieder normal. "Ist alles wieder okay?", fragte ich sie und musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. "Ja, es geht wieder. Meine Emotionen, sie werden momentan verstärkt." Ich konnte nur allzugut versteh es was sie meinte. Das war Anfangs auch mein Problem gewesen. Ich nickte verständnisvoll.

Danach nahm ich ihre Hand und gemeinsam gingen wir zum Eingangstor, dass das Grundstück von der Außenwelt trennte. Dann drückte ich die Klingel. RIIIINNGGG!!!!!!, machte es. Einige Sekunden später, wurde die Freisprechanlage durch eine Mädchenstimme belebt. "Wer ist da?" Eine kleine Kamera bewegte sich auf uns zu. Anscheinend zoomte sie heran, denn von der Kamera kam ein Summen. Emilia antwortete: "Ich bin Emilia Claire, ähhhh ja, sie hatten Kräuter bei mir im Laden bestellt. Das ist mein Begleiter. Dürfen wir reinkommen?" Statt einer Antwort, öffnete sich das Tor. Wohlgemerkt automatisch. Wir traten ein.

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Ich weiß, dass lange nichts mehr gekommen ist, aber das neue Schuljahr hat begonnen und die ersten Arbeiten wurden geschrieben. Jetzt habe ich Herbstferien und  wieder Zeit zum schreiben. Übrigens: Vielen, vielen Dank für die 2,81 K Reads. Bin mega happy darüber.💕
~L

My Boyfriend- Klaus Mikaelson FFWhere stories live. Discover now