Er liebt weil du ein wertvolles Einzelstück bist.

Eine wundervolle, teure Perle.

Weil du wertvoll bist.

Weil du sein Kind bist.

Weil du einfach geliebt bist.

So richtig geliebt. So unendlich geliebt.

Weißt du? Kapierst du? Was diese Liebe bedeutet?

Die Liebe, der Wellen nichts anhaben können. Kein einzig tosendes Meer, kein wackliger Fels, weil diese Liebe nicht wackelig ist. Sie wankt nicht, verändert sich nicht, beschönigt und verdreht nicht. Diese Liebe ist hier! Diese Liebe sucht!

Diese Liebe muss nur noch angenommen werden!

Angenommen, damit sie erneuern kann, was Satan angerichtet, kaputt gemacht hat. Damit sie dein Herz erneuern kann, dein Denken, dein Sein.

Damit sie die Herrschaft übernehmen kann.

Über deinen wunderollen Körper. Über deine Stärken und Fehler. Über dein Leben, deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Über dein Handeln, Fühlen, sich Drehen und Wenden...

.... über dein Herz.

Weil sie das will. Diese perfekte Liebe.

Weil er das will. Dein perfekter Vater.

Weil du sein Kind bist.

Sein geliebtes Kind.

Weil du geliebt bist. Einfach geliebt.

Wunderbar.

Wertvoll.

Gereinigt.

Vollkommen.

Einfach geliebt!

***

Betty,

den letzten Portry Slam den ich geschrieben habe siehst du da oben. Den letzten den ich geschrieben habe und gleichzeitig den ersten den ich nicht allein geschrieben habe. Es ist super komisch.

Eine Antwort auf die Frage, warum ich Poetry Salms verfasse, immer und immer wieder, muss ich aufgrund der nur allzu offensichtlichen Tatsachen doch eigentlich gar nicht geben, oder? Um abzutauchen natürlich, meinen eigenen Gedankenkarussell nachzuhängen, das aufzuschreiben was ich nicht sagen kann. Weit weg von der Realität, weit weg vom echten Leben. In meiner eigenen Welt. Nicht umsonst habe ich all die Slams der letzten Jahre, sogar die der letzten Monate direkt nach dem Beenden wieder auseinander gerissen. Genau zwei Mal. Einmal in der Mitte und gleich noch mal. In exakt vier gleich große Stücke. Es ist einfach meine Welt, meine ganz persönliche Welt. Eine Welt in der mal abgesehen von dir niemand etwas zu suchen hat.

Und dann... Tja dann taucht Philipp auf. Der, der meinen Poetry Slam über das Reden liest, oder eher den über das Schweigen. Der Junge, der gleich wenige Wochen später einen weiteren Slam zu Gesicht bekommt, einen ganz allgemein gefasst über das Evangelium, darüber im Mittelpunkt stehen zu wollen, über unsere Gesellschaft, keine Ahnung mehr so genau. Und hier oben mein letzter Slam. Über das geliebt sein, vielleicht ansatzweise inspiriert durch deine Erfahrung mit diesem machtsüchtigen Mädchen dort auf der Straße - irgendwie. Einen Slam der Realität und Gedanken vereint. Es sind meine Gedanken, meine Worte, meine von Hand geschriebenen, sich mehr oder weniger deutlich abzeichnenden Buchstaben, aber es ist Philipp der daneben sitzt, als ich schreibe, beobachtend, abwartend, sich nicht wirklich einmischt, einfach da ist, gleichzeitig verhindert, dass ich komplett abtauche, nicht minder durch die Tatsache bestimmt, dass er neben mir tausende Papierstücke versucht fein säuberlich und mit definitiv zu viel Geduld zusammen zu setzen. Eines nach dem Anderen. Papierstücke, deren Größe etwa A6 entspricht, ungefähr jedenfalls. Die Ränder zerrissen, abgerissen, nicht einmal zu schief. Es ist ein Puzzle. Ein Puzzle, das meine eigenen zerrissenen Slams zusammen fügt. Es sind keine 5 oder vielleicht 10, nein es sind die Slams über Jahre. Hundert vielleicht mehr? Weniger? Zu viele irgendwie. Dass ich sie nie komplett durcheinander gebracht habe, macht das ganze wohl ein wenig einfacher. Die zusammengehörenden Papierfetzen liegen sind nicht ganz so weit voneinander entfernt.

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