8. Brief

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"Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre." (1. Korinther 10,31)


Liebste Leica,

darf ich vorstellen? Mein momentaner Lieblingsbibelvers, WhatsApp Status, Instagram Profil, einfach der Vers, der mich wohl am meisten beschäftigt und ausgehend von genau diesem Vers möchte ich heute einfach einmal meine Gedanken aufschreiben. Meine Gedanken zum Thema Ehren. Zum Thema Gott ehren.

First: ehren ist so ziemlich gleichzusetzen mit wertschätzen, jedenfalls dem Duden nach zu urteilen und wenn ich es mir genauer überlege, dann trifft es das ganz gut - das Wertschätzen.

Angefangen vom Doppelgebot der Liebe, gibt es vermutlich 3 Ebenen zu ehren.

Da wäre einmal Gott. An den wir wohl alle sofort denken, der auch oben geschriebener Bibelvers in den Fokus rückt. Doch da steht nicht nur, dass wir Gott lieben sollen. Nein unseren Nächsten genauso wie uns selbst. Und da lieben ziemlich viel mit wertschätzen zu tun hat und ehren damit gleichenfalls relativ eng verbunden ist, stehen da der Nächste, deine Mitmenschen, Freunde, Lehrer, Eltern, sowie du selbst ebenfalls ziemlich weit oben.

Ehren. Wenn ich dir hier gerade Dinge über die Ehre schreibe, ganze Andachten geradezu, ja dann fühlt es sich vielleicht tatsächlich so an, als ob ich Gott in diesem Moment ehren würde. Wertschätzen, in den Mittelpunkt stellen. Wann fühlt sich das bei dir so an? Beim beten? Beim Lobreis vielleicht. Beim Bibel lesen, in den Gottesdienst gehen. All diese super christlichen Sachen, die einem da eben so in den Sinn kommen.

"Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre."

Ehrst du Gott wenn du isst? Wenn du trinkst? Vielleicht beim Gebet davor? Währenddessen? Danach? Oder erst spät Abends wieder, dann wenn du dich schweren Herzens in den Jugendkreis schleppst.

Ehrst du Gott wenn du aufstehst, wenn du Rad fährst, dann wenn du redest, diskutierst, gar streitest? Dann wenn du mit anderen unterwegs bist, wenn du in deinem Zimmer chillst, Netflix schaust, allein bist? Wann ehrst du Gott? Wie ehrst du ihn?

Wenn du im Lobpreis ganz vorn stehst, die Arme in die Höhe streckst, singst, dass Gott gut ist und es doch nicht so richtig glaubst. Wenn du es nicht schaffst so richtig in seine Gegenwart zu treten, unkonzentriert, abgelenkt von den Menschen um dich herum. Ist das ehren? Vielleicht? Vielleicht auch nicht?

Ich würde eher sagen: Nein! Ehren hat nicht etwas mit der Leistung zu tun die wir erbringen. Wenn wir öfter beten, jeden morgen Bibellesen, regelmäßig in die Kirche gehen... klar ehern wir damit Gott, aber ist das eine Herzenshaltung? Kommt das wirklich von ganz tief Drinnen? Haben wir das Verstanden? So richtig?

Das Gott uns liebt. Und das nicht, weil wir gerade super christlich leben, viel Bibellesen, beten und all diese Dinge. Nicht dass das schlecht ist, aber tun wir es von Herzen. Dann wenn wir ganz vorn stehen, die Hände nach Gott ausstrecken, ihn immer mehr kennenlernen wollen, singen, dass er gut ist und daran glauben. Es wirklich ernst meinen. Dass er gut ist. Gut weil er seinen Sohn auf diese Erde sandte und weil dieser Sohn für jede einzelne unserer Sünden gestorben ist aus reiner, unglaublicher und tiefer Liebe, einfach weil er uns liebt und weil das der Grund ist, warum wir ihn ehren sollen.

Das Ganze beginnt ganz einfach damit, dass wir anfangen Gott zu lieben, wo er uns doch schon so sehr liebt. Das wir ihm ein klein wenig dieser Liebe zurückgeben, dass wir ihn immer besser kennen lernen und auch lernen uns selbst zu lieben, dazu später allerdings mehr - wenn ich es nicht vergesse wohl bemerkt.

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