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"Du schaffst das! Du hast mit Chan alles nachgeholt. Ich glaube an dich. Du kannst das!", Jeongin und ich gingen zur Schule. Ich war aufgeregter, als je zuvor. Heute schrieb ich meine Abschluss Prüfungen und zum Glück, hat meine Schule das alles akzeptiert und mir erlaubt mit zu schreiben.

Wir waren nun im Klassenzimmer und alle Blicke waren auf mir. Ich fühlte mich einwenig unwohl, doch Jeongin sagte mir, dass alles gut wäre. Wir sprachen noch ein wenig, bis der Lehrer rein kam. Sofort überprüfte er die Anwesenheit. "Yoon Shiyoon?" Alles war ruhig. "Der kann doch nicht immer wieder zu spät sein und dann noch an dem Prüfungstag.", fluchte mein Lehrer.

Die Tür sprang auf und ein Junge kam rein. "ICH BIN DA, ich bin Da!", rief dieser. Das war also Yoon Shiyoon? Ich schaute kurz zu Jeongin und dieser lächelte mich nur an. "Gut. Setz dich. Jetzt wo alle da sind können wir ja anfangen." Der Lehrer fing an die Prüfungen zu verteilen. Shiyoon setzte sich auf den einzigen freien Platz, welcher neben mir war. "Wenn ich jemanden erwische, wie er seine Augen auf einem anderen Blatt hat, dann könnt ihr vergessen, dass ihr jemals mit der Schule fertig werdet. Es wird nicht geredet!"

Es war nicht nur ein Lehrer im Raum. Nein, es waren vier. Kein Wunder, bei so wichtigen Prüfungen mussten viele Lehrer da sein, da wir auch drei Klassen waren. Ich war immer noch ein wenig nervös, aber sagte mir immer wieder, dass ich das schaffen konnte. "Ihr könnt nun anfangen. Ihr habt bis 12:30 Uhr Zeit. Ich wünsche euch viel Glück."
Sofort waren meine Gedanken nur noch auf die Aufgaben gerichtet und ich löste alles so gut ich konnte.

"Wie war es für dich?", war das erste was Jeongin mich fragte, als wir endlich wieder reden durften. "Es war ganz gut. Meine Hand tut schon weh vom ganzen schreiben.", meinte ich. Er nickte, da es ihm wohl genau so ging und holte sein Handy raus. "Ich ruf Minho an, damit er uns abholen kann. Ich habe keine Lust zu Fuß zu laufen."

Ich gab meinem Klassenkamerad noch schnell Bescheid, dass ich aufs Klo ging und schon war ich verschwunden. Ich wusch mein Gesicht und sah in den Spiegel. Ich lächelte mich selbst kurz an und fuhr mir dann durch meine Haare. "Jiyeon?" Ich drehte mich um und sah das Mädchen vor mir fragend an. "Du lebst noch?" Ich nickte immer noch ein wenig verwirrt.

"Hat dir Shiyoon nicht gesagt, dass du dich hier nie wieder blicken lassen sollst, du Schlampe?", sie sah mich ernst an und langsam bekam ich Angst. "Tut mir leid, aber ich kann mich an nichts erinnern.", sagte ich ehrlich und bekam somit ein nur noch ekligeren Blick von ihr zugeworfen.

"Wieso stirbst du nicht einfach? Niemand braucht dich hier. Du hast keine Freunde und auch keine Familie, also was suchst du noch auf dieser Welt?" Ich konnte nichts sagen und wollte einfach aus der Toilette raus laufen, als ein Junge mich wieder rein schubste. Das war doch ein Mädchen Klo.. "Du lebst also noch, Han Jiyeon." Ich blickte in sein Gesicht und sah Shiyoon. Als er meinen Namen aussprach, bekam ich Gänsehaut.

"Was willst du von mir?", ich versuchte Stärke zu zeigen, doch man merkte, dass ich Angst hatte. Er schubste meinen Körper hart gegen die Wand und kam mir sehr nah. "Ich habe dir gesagt, dass es schlimmer wird, sobald du dich hier noch mal blicken lässt. Ich hoffe du hast niemandem erzählt, dass ich oft mit dir gespielt habe." Gespielt? "Ich weiß nicht wovon du sprichst."

Er lachte nur laut auf; "Natürlich weißt du das. Tu nicht auf dumm." "Ich habe meine Erinnerungen, durch einen Unfall verloren. Ich kann mich an nichts erinnern. Lass mich in Ruhe." Ich versuchte ihn von mir zu drücken, doch er war zu stark. "Jonhee, geh raus und pass auf, dass niemand rein kommt.", sagte er zu dem Mädchen von vorher.

Als die Tür ins Schloss fiel, packte er mich an meinem Arm und zog mich in eine Kabine. Ich wusste nicht was jetzt passieren würde und fing an zu zittern. "Hat mein Babygirl etwa Angst?", fing er an und in dem Moment wusste ich, dass die Sache, die jetzt kommen wird, mir nicht gefallen wird.

"Ich rede mit dir!", schrie er und zog an meinen kurzen Haaren. "L-lass los!", brachte ich leise aus mir heraus, aber trotzdem hörte er es. "Pass ja auf wie du mit mir redest!", nun packte er an meinem Kiefer und drückte meinen Kopf nach hinten. Ich schloss meine Augen und versuchte jetzt nicht los zu heulen, da mir alles wehtat.

Und dann geschah alles so schnell. Er tat mir etwas an, was ich keinem anderen wünschen würde. Etwas was man mit schwachen und einsamen Mädchen oft tat. Er vergewaltigte mich. Was wird Felix tun, wenn er hört, dass das passierte? Was wird mein Bruder tun, und die anderen Jungs?

Ich weinte so stark, dass ich nicht mehr atmen konnte. Und als er fertig war, ließ er mich einfach auf dem Klo und verschwand. Sofort stand ich auf und versuchte mich zusammen zu reißen. Ich wusch mir mein Gesicht und sah mega kaputt aus. Die Tür wurde aufgerissen und Jeongin kam mit Minho rein. "Jiyeon!? Was ist passiert? Geht es dir gut?" Ich hatte so Angst, dass ich kein Wort raus bekam. Meine Beine hielten mich nicht mehr länger und ich viel zu Boden.

Minho nahm mich in den Arm und versuchte mich zu trösten. "Bitte erzählt niemandem davon.", war das einzige was ich für die nächste Woche sagte. Ich sperrte mich in mein Zimmer ein und öffnete die Tür nur manchmal, wenn mir Chan was zu Essen brachte, oder ich auf die Toilette wollte. Mit Felix sprach ich auch nicht mehr. Jeder versuchte mit mir zu reden, doch ich hielt mich von allen fern.

Ab und zu schrieb ich Felix, dass ich ihn liebte, aber wenn er mir danach was zurück schrieb, antwortete ich nicht mehr. Ich fühlte mich einfach nur schmutzig und irgendwie falsch auf dieser Welt. Ich wollte einfach nicht mehr hier sein. Denn was brachte es mir weiter zu leben. Ich habe einfach alles verloren und nichts mehr, was mich am Leben hielt.

Always on my mind || Felix ff || AbgeschlossenWhere stories live. Discover now