Kapitel 65

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*Lunas Sicht*

Nachdem ich noch eine Weile in dem Sessel im Aufenthaltsraum gesessen hatte. Meine Zeit dort hatte ich mit weiterem nachdenken verbracht. Was genützt hatte es trotzdem nichts.

Also entschied ich mich dazu, den Aufenthaltsraum zu verlassen und mich anderweitig irgendwie abzulenken. Hauptsache ich konnte dabei nicht nachdenken.

Mitten im Flur blieb ich stehen.
<Wenn ich mich irgendwie ablenken will, sollte ich vielleicht auch mal einen Gedanken daran verschwenden, was ich denn machen will>
Das war mal wieder ein typischer Moment, in dem mein Gehirn einfach aussetzte. Keine Ahnung wieso. Es passierte einfach.

Ablenken konnte man sich am besten mit seinen Freunden. Und da ich gerade nicht zu Matteo oder gar Nina wollte, da diese mir in den Rücken gefallen war, blieb eigentlich nur noch Simon.

Entschlossen holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und suchte Simons Nummer in meinen Kontakten. Als ich sie schließlich fand drückte ich auf anrufen und hielt mir dann das Handy ans Ohr.

Ein Tuten.

Ein zweites Tuten.

Ein drittes Tuten.

Ich wollte fast schon auflegen als ich erst ein Räuspern in der Leitung hörte und kurz darauf Simons vertraute, warme Stimme.

S:„Hallo Luna, wieso rufst du an?"

L:„Hey Simon... Ich brauche irgendeine Ablenkung. Und da dachte ich an dich..."

Kurze Stille setzte ein, bevor ich ihn wieder sprechen hörte.

S:„Ablenkung wovon? Und was ist mit Nina oder Matteo? Die beiden können dich doch sicher besser ablenken als ich."

Ich schluckte kurz. Auf diese Frage war ich ehrlich gesagt nicht vorbeireitet. Ich dachte er würde einfach sagen, dass ich zu ihm kommen könnte, und das war es dann schon wieder. Das er nach einem Grund fragte, war nicht geplant.

Aber naja, er und ich waren befreundet, also sollte ich ihm wohl erzählen was mich plagte. Und vielleicht könnte er mich auch besser ablenken wenn er Bescheid wusste.

L:„Kann ich zu dir kommen? Dann erzähle ich dir alles."

S:„Klar. Ich bin in meinem Zimmer."

L:„Ich bin gleich da."

Wir verabschiedeten uns noch schnell und dann legte ich auf.
<Bin ich wirklich dazu bereit ihm alles zu erzählen? Es könnte nämlich sein das er damit zu Ambar rennt, denn die beiden scheinen ja gut befreundet zu sein... Vielleicht sogar schon besser als er und ich..>
Ich verwarf den Gedanken genauso schnell wieder wie er gekommen war. Sowas würde er nicht tun. Sowas würde er mir nicht antun. Nicht, wenn er noch ein kleines bisschen für mich empfand. Auch wenn ich das nicht gerade toll finden würde.

Ich schlug die Richtung zu seinem Zimmer ein und ließ mich von weiteren Anrufen nicht weiter stören. Ich ignorierte das nervende Klingeln einfach, so wie etliche Male zuvor.

An seinem Zimmer angekommen, hob ich die Hand um anzuklopfen, sah dann aber das die Tür nur angelehnt war. Also stieß ich sie auf und trat in den Raum hinein.

L:„Simon?"

Es kam keine Antwort. Stattdessen kam ein grinsender Simon auf mich zugelaufen.

S:„Also Luna, was ist los? Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter."

L:„Es fühlt sich auch so an, als wären sieben Tage Regenwetter. Aber naja, ich habe dir ja gesagt das ich dir alles erzählen werde, und das mache ich auch. Ehrlich gesagt, muss ich das auch an irgendwen loswerden."

Ich seufzte.
<Wieso war das Leben manchmal so schwer? Kann es nicht einfach immer leicht sein?>
Leider nein, das hatte ich schon oft genug bemerkt. Gerade in letzter Zeit sehr häufig.

S:„Erzähl Luna, ich werde dir zuhören."

Ich erzählte Simon alles. Alles was mir auf dem Herzen lag und mir auf der Seele brannte. Es war ein befreiendes Gefühl zu wissen, dass es doch noch jemanden gab der einem zuhörte und dich nicht verurteilte weil du über deine eigenen Probleme sprichst. Er war einfach da weil ich ihn brauchte, weil ich seine Freundin war und er für seine Freunde da sein wollte.

S:„Nimm dir das nicht so zu Herzen, Luna. Matteo fällt es manchmal schwer seine Geheimnisse zu verraten, das weiß ich noch aus der Zeit als wir uns super verstanden haben."

Lächelnd und aufmunternd sah er mich an. Als ich immer noch nicht überzeugt war schloss er mich in seine Arme.

S:„Versuch ihm zu verzeihen. Er ist ein guter Mensch."

Nun löste ich mich von ihm und sah ihn glücklich an.

L:„Ich weiß, nur war ich echt wütend, weil es offensichtlich war das er mir etwas verschweigt und mir trotzdem nichts sagen wollte."

Simon nicke wissend. Es war toll von ihm mir zuzuhören. Auch wenn es ihm womöglich dadurch schlecht ging. Er verdiente es genauso wie ich, glücklich zu werden.

L:„Simon... Verletzt es dich, wenn ich so über Matteo rede? Du weißt ja ich liebe ihn, aber du liebst halt mich und..."

Ich stockte, ich konnte das jetzt nicht zu Ende bringen. Aber Simon nahm mir das schwerste ab.

S:„Ja Luna, es verletzt mich. Und trotzdem macht es mich wieder glücklich zu sehen das du dein Glück gefunden hast. Und wenn es Matteo ist, dann ist es so. Mach dir keine Gedanken um mich, mir geht es gut solange es dir gut geht."

Seine Worte zeigten mir das er perfekt war. Simon war perfekt.

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Ihr seid die besten! 6k Reads! Vielen vielen Dank. Mir bedeutet das echt viel. Es zeigt mir das meine Story euch gefällt, auch wenn es bei mir selbst nicht mehr so der Fall ist, und ich diese Geschichte am liebsten zurückziehen würde haha. Aber nochmal danke. Niemals hätte ich gedacht das ich nur annähernd so viele Reads und auch Votes erreiche! ♡♡♡

Sie veränderte alles ... || Lutteo/Lumon FFWhere stories live. Discover now