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S E I N Blick haftete auf mir, ohne etwas zu sagen. Sein Auftreten veränderte sich kein bisschen, sondern blieb weiter kühn, genau wie seine Tonlage. "Und du bist?" Fragte er mich und verschränkte seine Arme hinter dem Rücken. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass er genau wusste wer ich war.
"Brooklyn", antwortete ich und war drauf und dran an ihm vorbei zu laufen, um auf die Suche nach Pietro zu gehen, "Und Genervt."
"Hast du denn keinen Respekt vor mir?" Hakte er nach. Man erkannte, dass er innerlich nicht die Ruhe selbst war, wie es nach außen hin schien. "Ich bin ein Gott und ein König."
"Hey, Brook", kam Pietros fröhliche Figur durch die Tür. "Ich hab essen gefunden." Meine Augen fielen auf den grinsenden Maximoff, dessen Arme voller Essen waren und der erst jetzt die Spannung im Raum bemerkte.
Ich schüttelte belustigt den Kopf, ehe ich ihn leicht zu Odin drehte. "Nicht nur Tatsachen machen Götter zu Göttern", meinte ich. "König ist nichts als ein wertloser Titel, den du nicht einmal mehr lange tragen wirst." Lachend breitete ich meine Arme aus und sah ihn spottend an. "In meinen Augen", begann ich. "In meinen Augen, steht hier vor mir nur ein alter Mann, der sich meinen Respekt in keinster Weise verdient hat und der versucht mir die Stirn zu bieten." Wieder machte ich einen Schritt auf ihn zu. "Also, nein. Ich hab kein einziges Fünkchen an Respekt für dich. Den kannst du dir tief in deinen verschrumpelten, adeligen -"
"Brooklyn!" Schoss es aus Thor heraus, doch ich wandte nicht einmal meinen Blick von Odin ab, noch blinzelte ich.
"Wachen", sprach Odin, weswegen seine Männer ihm sofort bereit zur Seite traten. "Bringt dieses Gör fort von hier." Er, ebenfalls, blieb standhaft und beobachtete mich weiterhin. Augenblicklich kamen fünf Wachen auf mich zu gestürmt. Zwei von ihnen beförderte ich mit nur einer Handbewegung an die nächste Wand. Grinsend drehte ich mich zu den anderen drei.
"Na", machte ich. "Kommt schon, nicht so schüchtern." Sie sahen sich für einen Moment gegenseitig an und nickte sich zu, ehe sie wieder auf mich zukamen. Ich fühlte wie meine Hand kalt wurde, dabei sogar leicht blau anlief, bevor ich sie einem nach den anderen vereiste. Kurz betrachtete ich meine Arbeit. Ich war zutiefst von mir selbst beeindruckt, da sich die Stärke meines Eises immens verbessert hatte.
Leicht legte ich meinen Kopf schief und wandte mich zu Odin. "Versuch erst gar nicht, dich mit mir anzulegen. Ich verspreche dir, du wirst verlieren", sagte ich und machte auf meinem Absatz kehrt, um zu Pietro gehen zu können. "Oh!" Entkam es mir. "Es sei denn du wärst gern eine Eisskulptur...oder Brandleiche." Ich klickte mit meiner Zunge und zwinkerte ihm zu, während ich Pietros Arm griff und ihn aus dem Raum schob.
Ich kam jedoch nicht weit, da kamen weitere Wachen auf uns zu. Enttäuscht seufzte ich, immerhin dachte ich, wir hätten geklärt, dass er sich nicht mit mir anlegen sollte.
"Ich würd sie nicht-" Fing Thor an, welcher hinter uns aus dem Raum gerannt kam, wurde jedoch unterbrochen, als eine Wache meinen Arm packte. Ich verstand gar nicht, was passierte, als ein roter Schein von mir ausging und die Wache vor meinen Augen zu Staub zerfiel.
"-anfassen", beendete Pietro den Satz, seine Augen überrascht auf den Überresten der Wache haften. Dieser Zustand hielt aber nicht lange an, da er aus dem Nichts zu grinsen begann.
Ich war einen Moment davon entfernt mich ein weiteres Mal zu Odin umzudrehen, um einen weiteren drohenden Kommentar abzugeben, doch kam ich nicht dazu, als sich ein brennendes Gefühl auf meinem Rücken ausbreitete. Erschrocken schrie ich auf und fiel nach vorne, wo ich mich gerade noch so an einer dicken Steinsäule abstützen konnte. Zitternd fuhr meine Hand zu meinem Rücken, bis Pietro sie zur Seite schob und mein Shirt etwas hoch hob.
"Das ist unmöglich", entkam es Thors Vater, währenddessen er meinen Rücken mit großem Auge betrachtete.
"Ich fühle, dass es möglich ist", brachte ich hervor. "Verfickte Scheiße", fluchte ich und lehnte meinen Kopf ebenfalls gegen die Säule. Mir war zwar noch nie ein Brandzeichen verpasst worden, aber genauso stellte ich mir vor, wie es sich anzufühlen hatte. Odins Blick, welcher mich für einen kurzen Augenblick an Nick Fuck erinnerte - lag wahrscheinlich am fehlenden Auge - wendete sich zu Thor, welcher rechthaberisch nickte.
"Bring sie auf ein Zimmer", meinte Odin noch, ehe er aus meinem Blickfeld verschwand. Wie es ihm aufgetragen wurde, führte Thor uns zu zwei Schlafzimmern, die genau nebeneinander lagen und verschwand dann ebenfalls. Es dauerte keine zwei Minuten, bevor mir langweilig wurde, ich die Tür aufriss und über zu Pietro wanderte.
"Bist du nackt?" Fragte ich durch die Tür hindurch, weswegen Gelächter zu hören war.
"Nein."
"Ich wär trotzdem reingekommen", sagte ich, als ich eintrat. "Ich hab dich schon mal nackt gesehen, wenn du dich an den Duschen-Vorfall erin-"
"Ja", unterbrach er mich und schüttelte seinen Kopf. "Klar und deutlich."
Seufzend ließ ich mich auf dem extravaganten Bett nieder und beobachtete Pietro dabei, wie er ich die Kleidung ansah, die in den Zimmern für uns bereitgelegt wurde. "Tut mir leid", meinte ich nach einer Weile. "Ich hätte euch sagen sollen, dass ich vorhatte abzuhauen."
"Sollte dir auch leidtun", murmelte er und zog sein Shirt es, weswegen ich mir die Hände vor die Augen klatschte - nicht das ich trotzdem ein zwei Mal einen flüchtigen Blick riskiert hätte. "Ich war zwei Stunden lang auf der Suche nach dir, bis Wanda mich gefunden und es mir gesagt hat."
Ich kicherte etwas, ehe er mir sagte, er sei wieder angezogen und legte den Kopf schief, bei seinem Anblick. "Das ist ja...goldig?" Das Oberteil hatte eine Menge aufwändiger, goldener Akzente, war sonst ziemlich hell gehalten und hatte einen hochgeschlossenen Kragen.
"Du solltest dich auch umziehen", meinte er. "Danach können wir uns unters Volk mischen."
Ich hob eine Augenbraue. "Du willst doch nur Sachen klauen." In New York waren ich und Pietro des Öfteren auf Diebestouren unterwegs. Wanda hätte uns jedes Mal am liebsten erwürgt und hielt uns immer einen Vortrag darüber, was passieren wird, wenn wir irgendwann mal erwischt werden würden.
"Du magst es, wenn wir zusammen Sachen klauen."
"Hm", machte ich. "Du hast Recht. Ich steh drauf ihre Gesichter zusehen, wenn sie bemerkten, dass etwas weg ist."
