1|About A Girl

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[Überarbeitet - 09.03.20]

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K A L T E R Wind zog durch meine Haare und wehte mir diese vor mein Gesicht. Ich hatte mich weder an die neue, grelle Farbe meiner Haare, noch an das Londoner Wetter gewöhnt und dennoch lief ich sorglos durch die Straßen Englands. Wieso ich hier in England war? So genau wusste ich das auch nicht. Ich hatte nicht gerade viel Zeit, um mir einen Plan zu überlegen, als ich aus New York flüchtete und irgendetwas lenkte mich nach England. Vielleicht war es einfach reines Bauchgefühl, vielleicht aber auch etwas tief in mir, das mich leitete. Ich selbst redete mir ein, dass ich, nachdem der Neuanfang in New York scheiterte, einfach einen neuen Neuanfang begann. Es klang einfach besser, als Ich habe unerlaubt ein Gebäude in die Luft gesprengt, weil das die Typen waren, die mir mein Leben gestohlen und zur Hölle gemacht haben. In meinen Augen war es das Richtige, doch verstand mich keiner von ihnen, weder Tony, noch Ross, noch nicht einmal Wanda. Monate lang war ich unter Hausarrest gestellt worden und irgendwann platzte mir der Kragen. Ich packte meine Sachen und lief weg, was hieß, dass nun offiziell ein Haftbefehl gegen mich ausstand. Der Abschied fiel mir nicht wirklich schwer, schließlich wusste niemand, dass ich abgehauen war. Als sie es bemerkt hatten, klingelte mein Handy in Dauerschleife. Den einzigen Anruf den ich aber entgegennahm, war Wandas, welche mir versprechen musste, dass sie Ross nicht helfen würde, mich aufzuspüren.

Trotz allem war England nicht wirklich, was ich mir unter dem perfekten Wohnort vorstellte. Es war nicht außergewöhnlich warm hier und ich würde lügen, würde ich sagen, dass es hier nicht viel regnete. Doch all dies war mir egal, solange ich meine Ruhe hatte. Im Großen und Ganzen hatte ich mich hier gut eingelebt, sogar ein paar Freunde gefunden, die nicht ganz abgedreht waren. Naja, Ansichtssache.

Auch wenn es mir nicht immer unbedingt leichtfiel, alle meine Kräfte andauernd unter Kontrolle zu haben, schaffte ich es, sie in der Öffentlichkeit nicht zu benutzen. Zumindest benutzte ich sie solange nicht, bis mich jemand dumm ankam. Das waren die Momente in denen ich jegliche Selbstbeherrschung verlor. Von Anfang an hatte ich ein Problem damit meine Fähigkeiten zu bändigen und nun lief auch noch die Energie des Tesserakts durch meinen Organismus. Dies machte es mir nicht gerade leicht. Einmal in der Woche fuhr ich auf eine weite, offene Fläche, wo nie jemand war und ließ alles, das sich in mir aufgestaut hatte, raus.

Als die Kraft des Tesserakts zum ersten Mal von meinem Körper strömte, zeichnete sich ein einzelner Kreis auf meinem Rücken, welcher nicht verheilte. Es war fast so, als wäre er in meine Haut gebrannt worden. Ich verstand nicht wirklich, was es damit auf sich hatte, hinterfragte es aber auch nicht weiter, schließlich stoppten die Schmerzen nach nicht einmal zwei Minuten. Allerdings stellte ich weitere Nachforschungen zum Tesserakt selber an. Er wurde als sogenannter Raumstein bezeichnet und war einer von sechs Steinen. Den Infinity Steinen, welche noch aus dem Zeitstein, Machtstein, Realitäts-, Seelen- und Gedankenstein bestanden. Durch meine Recherchen war außerdem hervorgegangen, wo sich manche der Steine befanden, welche aber eigentlich nur reine Vermutungen waren. Loki musste einen in seinem Zepter haben, welches verschwunden war und einer war irgendwo hier, das spürte ich. Die anderen waren irgendwo im ganzen Universum verstreut. Was, wenn ich komplett ehrlich war, der eigentliche Grund war, weswegen ich mich hier in London befand. Ihr durftet mich nicht falsch verstehen, ich war nicht machtbesessen - zumindest nicht hundertprozentig - Ich wollte einfach verhindern, dass der Stein in die falschen Hände geriet. Seit ich mit dem Tesserakt in Berührung kam, plagten mich schreckliche Albträume, voller Tod und Zerstörung. Deswegen musste ich - welcher Stein auch immer in der Nähe war - in Sicherheit wissen. Ich hatte das Gefühl, wenn jemand der nicht dafür bestimmt war, an auch nur einen der Steine kam, würde das fatale Folgen haben.

Ich war seit ungefähr drei Monaten auf der Suche nach diesem Stein, hatte aber keinen Plan, welcher der Steine es war und ebenso wenig, ob er wirklich hier war. Jedoch vertraute ich weiterhin voll und ganz auf mein Bauchgefühl und jagte weiterhin durch England, suchend nach einem leuchtenden Stein. Jedes Detail davon hörte sich natürlich unglaublich realistisch und seriös an. Es wäre ein wahrer Segen, ihn bald zu finden, lange hielt ich es nämlich in dem schäbigen Motel, indem ich wohnte, nicht mehr lange aus. Strenggenommen bezahlte ich für meinen Aufenthalt dort nichts, aber die Zimmer waren trotzdem nicht der Knaller. Ich hatte mit schon vor Monaten einen Plan erstellt, wie ich ihn auf die beste Weise auffinden würde. Dafür hatte ich aber Hilfe gebraucht, der sich auf solch einem Gebiet bestens auskannte.

"Hey, Jane", grüßte ich, als ich in das kleine Diner trat und sie in einer Bude sitzen sah. Sie stand schnell auf und kam auf mich, ehe sie mich in die Arme schloss. Wenn sie so eine Begrüßung startete, bedrückte sie entweder etwas oder sie wollte irgendwas.

"Hey", lächelte sie mich an. Ihr Grinsen blieb die ganze Zeit, dauerhaft auf ihren Lippen liegen, als sie jede meiner Bewegungen verfolgte, während ich mich gegenüber von ihr nieder ließ. Nachdem sie allerdings nach mehreren Minuten immer noch nichts ansprach, nahm ich einen tiefen Atemzug und lehnte mich, mit den Ellbogen auf dem Tisch, weiter zu ihr.

"Ist da irgendetwas, das du mir sagen willst?" Fragte ich, weswegen sie glücklich aufatmete.

"Na endlich", sagte sie. "Ich dachte du fragst nie." Sie lachte leicht und kramte irgendwelche Gegenstände aus ihrer Tasche. "Also, ich hab von einer sicheren Quelle erfahren, dass in einer verlassenen Fabrik auf der anderen Seite des Landes komische Sachen vorgehen. Kommst du mit? Ich will wissen, was es damit auf sich hat. Bitte? Darcy hat mir die Tür vor der Nase zugeschlagen."

"Hätte ich gerade eine Tür zur Hand, würde ich dasselbe tun", murmelte ich und griff mir ihren Milchshake. "Warte", begann ich, als ich etwas realisierte. "Ich bin also nur die zweite Wahl."

"Darcys Wohnung lag auf dem Weg!" Verteidigte sie sich. "Ich dachte ich besuch' sie und schlag zwei Fliegen mit einer Klappe."

Um ehrlich zu sein, eventuell hatte ich Jane angelogen, war mich anging. Ich hatte aber nur ein kleines bisschen geflunkert. Nur, was meinen Namen, mein Alter, Herkunft, Vergangenheit, Arbeit und mein Vorhabe hier in London anging. Wenn irgendjemand Jane nach mir fragte, würde sie sagen, ich wäre Kate McAllister, zweiundzwanzig, Kanadierin, arbeitete früher in einem Physiklabor und war hier, auf der Suche nach einer besser bezahlten Arbeitsstelle.

Ich seufzte und verdrehte meine Augen. "Ich weiß, dass du es gleich mit deinem komischen, gruseligen Welpen-Blick versuchen wirst. Also, gebe ich gleich auf und gehe mit dir."

"Danke", grinste sie. "Aber du musst fahren. Ich hab meinen Führerschein verloren."

"Du meinst, als du mich angefahren hast?"

"Es war keine Absicht!"




𝐓𝐡𝐞 𝐑𝐞𝐚𝐥𝐢𝐭𝐲 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟐| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt