Kapitel 16

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*Sicht Eren*

Levi war weg ...

Die perfekte Möglichkeit um hier raus zu kommen!

Nachdem ich meinen Kakao ausgetrunken habe, versteht sich.

Ich kann nicht ausschließen, dass Levi mich finden würde. Schließlich hat er ein Auto und ist damit zehn Mal schneller als ich unterwegs.

Ich wollte auch nicht wissen, was er machen würde, würde er mich erneut in die Finger bekommen.

Nun, ich konnte nicht behaupten, dass er mich schlecht behandelte oder sonstiges.

Nein, sogar im Gegenteil.

Vorhin war er sogar echt nett für seine Verhältnisse.

Wenn das so weitergehen würde, könnte ich mir sogar vorstellen, dauerhaft hier zu wohnen.
Wäre da nicht dieses eine Gästezimmer...

Und meine Sucht nach Alkohol und den Klingen.

Trotzdem fühlte ich mich hier relativ wohl. Eine saubere und große Wohnung halt.

Und das beste, ich war nicht alleine. Zwar war ich die meißte Zeit von einem riesen Miesepeter umgeben, aber ich hatte das Gefühl, das dies noch recht lustig werden könnte.

Ich nahm einen Schluck von dem noch heißen Kakao und kuschelte mich in die Decke.

Den Film verfolgte ich nicht, da ich mit meinen eigenen Gedanken sehr beschäftigt war.

Lange grübelte ich und entschied, dass es das beste für mich wäre, würde ich jetzt einfach weglaufen und nie wieder kommen.

Levi könnte sein Leben wie gehabt weiterführen und musste sich nicht mit den Problemen eines 17 jährigen Depressiven rumschlagen und ich würde das machen, was ich schon all die Jahre vorhatte.

Ich weiß es äußerst zu schätzen, dass mich Levi aufnehmen wollte, aber ich hatte anderes vor.

Gerade lenkte sich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm des Fernsehers.

In dem Film ist wohl gerade eine der Hauptpersonen gestorben. Die andere sitzt daneben und weint sich die Seele aus dem Leib.

Irgendwie gefiel mir dieses Szenario. Ich konnte mich mit der noch lebenden Personen super identifizieren und mochte düstere und traurige Atmosphären schon immer gut leiden.

Gerade schmiss Levi den Staubsauger an. Der perfekte Zeitpunkt, um mich unbemerkt aus dem Haus zu schleichen.

Levi war wahrscheinlich ein Stockwerk über mir und vollkommen mit seiner, so wie es scheint, Leidenschaft, dem Putzen beschäftigt.

Ich machte es mir noch an den letzten Schluck Kakao zu schaffen, bevor ich die Decke abwarf und unbemerkt aus dem Fenster ins Freie stieg.

Ich musste noch nicht einmal runterspringen. Schade eigentlich.

Zu gern hätte ich mich vom Dach gestürzt. Aber das wird jetzt wohl erstmal nichts.

Ich gab mich mit der Tatsache zufrieden, das ich nun endlich tun und lassen konnte, was ich wollte.

Ohne jegliche Psychiater und ohne Levi.

Und so wanderte ich erneut in den Gassen der Stadt Magnolia herum und suchte nach einem geeigneten dunklen Plätzchen, was gut zu meinem kleinen psychopatischen Ich passen könnte.

*Sicht Levi*

Puh... Endlich fertig mit dem ganzen Scheiß.

Ich strich mir kurz durch die Haare, während ich meine Putzutensilien in diversen Schränken verstaute und nahm mir fest vor, nachdem ich nochmal nach Eren geschaut hatte, duschen zu gehen.

One Last TimeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt