17. Kapitel

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Was bisher geschah...

Theo hat sich ein eigenes Rudel aus toten Chimären gebastelt, während Leonie realisieren muss, dass sie Scott und die anderen braucht. Doch anstatt sich ihnen anzuschließen, zieht sie auf eigene Faust los. Nun steht sie im Wald einer dunklen Gestalt gegenüber.

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Da steht er und tut so, als wäre nichts passiert. Er kommt ein paar Schritte näher und ist nun nur noch drei Meter von mir entfernt.
,,Was willst du?", knurre ich meinen Gegenüber an.
,,Ich will mich entschuldigen."
Bei diesen Worten steigen in mir langsam die Tränen auf, aber ich schüttel kurz meinen Kopf, um sie zurückzuhalten.
,,Du willst dich entschuldigen?", wiederhole ich höhnisch.
,,Du hast mich zurück gelassen und mich keines einzigen Blickes gewürdigt! Du bist einfach gegangen, Theo!"
Die Chimäre steht nur da und hört mir aufmerksam zu.
,,Du bist gegangen, als ich dich am meisten gebraucht hab! Ich habe dich geliebt! Aber der Theo, den ich immernoch liebe, ist verschwunden. Du hast ihn in die hinterste Ecke deines Kopfes verfrachtet! Aber eins verspreche ich dir. Ich werde um dich kämpfen! Ich werde dich nicht aufgeben. Niemals!"
Ich drehe mich um und wende mich zum gehen.
,,Ich wollte nie, dass es so endet, Leonie.", sagt er traurig, weshalb ich mich nochmal zu ihm umdrehe und für einen Moment den alten Theo wiedererkenne.
,,Dann hättest du es nicht zulassen dürfen."
,,Wie wird es mit uns weitergehen?", fragt er.
,,Ganz ehrlich?", kontere ich und atme nochmal tief durch.
,,Ich weiß es nicht, Theo."
Ich ziehe ein Bild von uns beiden aus meiner Hosentasche. Ein Bild auf dem wir zusammen lächeln und uns vor einer Pferdekoppel küssen. Sydney hat es für mich gemacht. Zu dieser Zeit wusste ich schon über Theo's Geheimnis Bescheid, aber wusste nicht, dass er Scott töten wollte.
Ich gehe mit dem Bild in der Hand auf ihn zu. Vorsichtig greife ich nach seinem Handgelenk, um seine Hand aus seiner Jackentasche zu ziehen. Ich lege ihn das Bild in die Hand und sehe ihn danach wieder in seine wunderschönen blau-grünen Augen.
,,Wenn du wieder du selbst bist, weißt du wo du mich finden kannst."
,,Wieso klingt das nach einem Abschied?", flüstert er mit zittriger Stimme.
,,Weil es einer ist. Ich werde Beacon Hills wahrscheinlich verlassen."
,,Warum?"
,,Mich hält hier nichts mehr, Theo. Meine leiblichen Eltern hatten auf der 115 ihren Autounfall, wodurch sie ums Leben kamen, mein Pflegevater jagt mich, Scott wird mir nicht verzeihen können, was ich getan habe und du bist nicht mehr der, in den ich mich verliebt habe. Ich muss meinen Platz in dieser Welt finden. Ich muss herausfinden, welche Fähigkeiten ich dank Fenris habe und um das tun zu können, brauche ich Abstand. Auch von dir. Du bist mein Anker. Vielleicht machst du mich stark, aber gleichzeitig bist du auch mein Schwachpunkt. Wir werden uns wiedersehen. Versprochen."
Mit diesen Worten drehe ich mich erneut um und will loslaufen, doch diesmal sind es nicht Theo's Worte, durch die ich mich zu ihm drehe, sondern seine Hand. Sie liegt auf meinem Handgelenk mit einem kaum spürbaren Druck. Theo's Blick ist traurig, aber auch liebevoll.
,,Bitte geh' nicht."
,,Aber ich muss gehen."
,,Bleib hier. Bei mir."
Bevor ich irgendwas erwidern kann, drückt er mir seine warmen und weichen Lippen auf meine. Sein Kuss ist flehend und in mir steigen wieder die Tränen auf, weil ich ihn vermisse.
Meine Hände suchten sich ihren Weg in seine weichen Haare, während er seine kräftigen Arme nutzte, um mich näher an ihn ziehen. Er löst sich etwas von mir, um in meine Augen blicken zu können.
,,Ich liebe dich. Bitte geh' nicht.", flüstert er mir leise zu. Seine Augen sind glasig und aus seinem Rechten bahnt sich eine Träne langsam einen Weg über seine Wange.
Ich streiche seine Träne vorsichtig weg und lasse meine Hand auf seiner Wange ruhen. Er schließt seine Augen für einen Moment, um die Wärme meiner Hand zu genießen.
,,Theo. Ich liebe dich auch. Aber ich kann nicht bleiben. Ich verspreche dir, dass ich wiederkomme."
Ich lege noch ein letztes Mal meine Lippen auf seine, bevor ich mich von ihm abwende. Ich hab mich schon ein paar Schritte von ihm entfernt, als er nochmal meinen Namen ruft.
Als ich mich zu ihm drehe, wirft er mir einen Schlüssel zu, den ich fragend ansehe.
,,Theo. Das ist der Autoschlüssel für den Subaru-", fange ich an, doch werde von ihm unterbrochen.
,,Welcher jetzt dir gehört. Du hast kein Auto und du sollst schnell wieder da sein. Er wird dir ein guter Begleiter sein."
Ich lächle ihm zu und schicke ihm noch einen Luftkuss, bevor ich mich endgültig auf die Socken mache.

1 ~ DaydreamWhere stories live. Discover now