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Ardy

Es war Montag morgen und mein Wecker klingelte.
Mit einem müden Blick und lustloser Miene stand ich auf und begab mich ins Bad.
Die ganze Nach konnte ich nicht schlafen, weil mir ein Typ im Kofp herumgespuckt war.
Taddl.
Wer denn auch sonst.
Er hatte sich nicht mehr gemeldet.
Warum sollte er auch.
Er hatte ja Lea.
Wozu brauchte er dann mich?
Ich war nur eine Nummer für ihn gewesen.
Mal etwas anderes.
Ein Fan.
Der ihm hoffnungslos verfallen war.
Stöhnend war ich um Bad angekommen und sah in den Spiegel.
Ein trübes grünes Augenpaar sah mich an, unter keinen Augen hatten sich Ringe gebildet und ich sah generell abgemagert aus.
Ich hatte in letzter Zeit nicht sehr viel gegessen, denn es hatte wichtigere Dinge gegeben.
Ich duschte mich schnell, zog mich an, richtete meine Haare und packte meine Sachen.
Mit dem Schulranzen bewaffnet lief ich die Treppe hinunter und wollte gerade aus der Haustüre gehen, als meine Mutter mich aufhielt.
,,Ardy Schatz!",rief sie besorgt und kam auf mich zu.
Es roch fantastisch nach Baken und ich hörte meinen Magen knurren.
Bis jetzt war mir noch gar nicht aufgefallen wie gut es hier unten roch.
Meine Mutter sah mir immer noch besorgt in die Augen.
,,Du hast noch gar nichts gegessen, komm doch in die Küche",seufzend ließ ich meinen Schulranzen fallen.
Ich hatte immerhin noch genug Zeit und folgte ihr in die Küche.

***

Während dem Essen warf mir meine Mutter immer wieder fragende Seitenblicke zu.
Mein Vater war schon seit sechs Uhr weg.
Auf einmal erhob meine Gegenüberin die Stimme.
,,Ardy, ich weiß, du bist fast völljährig, aber wäst du bitte so lieb und würdest mir erzählen, was du das ganze Wochenende gemacht hast? Ich habe mir Sorgen gemacht und als ich dich dann völlig verheult gestern Abend dein Zimmer hochstampfen hören habe, hat es mich selbst ganz traurig gemacht"sie wurde am Ende immer leiser.
Ich hatte geheult?
Daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.
Wie erbärmlich war das denn bitte.
Sollte ich es ihr erzählen?
Ich hatte ja so gut wie keine Freunde und es fühlte sich bestimmt gut an, mit jemanden darüber zu reden.
Aber was würde meine Mutter von mir halten?
Sollte ich mich outen?
Ich war hin und her gerissen und blickte noch einmal in die liebevollen grünen Augen meiner Mutter.
Nein.
Sie würde mich keinesfalls verurteilen.
Sie war die Letzte, die so etwas tun würde.
Ich holte mich einmal tief Luft und begann dann zu sprechen.

Promis küsst man nicht (Tardy) (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now