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POV Ardy

,,Ich bin ein guter Freund von Taddl",schrie ich die beiden Bodyguards an, nachdem ich all meinen Mut zusammengenommen hatte und verdutzt zusah, wie die zwei Männer in Uniformen mich stirnrunzelnd betrachteten.
,,Ach, bringt ihn raus, wenn er nicht einchecken will. Das sagen sie doch alle", erwiderte die Sekretärin genervt und blickte, ihr Gesicht verziehend, auf ihre Armbanduhr.

Erschrocken sah ich sie an.
Das konnte doch nicht wirklich ihr Ernst sein.
Ich hatte solche Angst um Taddl.
Was, wenn ihn irgendetwas passiert war?
Dann war es nur ihre Schuld, wenn sie mich jetzt nicht in sein Hotelzimmer ließ.
Oder mir überhaupt die Zimmernummer verriet.
Auf einmal kam mir eine Idee.
Mit einer schnellen Handbewegung zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und entsperrte es.
Genau bevor mich die zwei großen Männer unsanft nach draußen schieben wollten, fuchtelte ich mit meinem Chatverlauf vor der Nase eines Bodyguards herum.
,,Hier. Seht ihr? Ich kenne Taddl",meinte ich nun etwas hecktischer und atmete tief aus, als einer der Männer mein Handy entgegennahm und es begutachtete.
,,Madam. Werfen sie doch mal einen Blick drüber",sagte er monoton.
Die Sekretärin blickte mich entnervt an und seufzte anschließend.
Sie nahm also das Smartphone entgegen, natürlich nicht, ohne mir noch einen missbilligen Blick zuzuwerfen und blickte darauf.
Ihre Augen weiteten sich und ich konnte selbst von der Ferne aus erkennen, dass sie den Chatverlauf entlang scrollte.
Ich schnaubte.
Schon mal etwas von Pirvatsphäre gehört?!
Doch als sie mich noch einmal ansah und danach ihren Blick wieder auf das Handy konzentrierte seufzte sie auf.
Ein Stein fiel mir vom Herzen.
Sie hatte es endlich eingesehen.
,,Na gut. Zimmer 221, hinfinden musst du selbst",meinte sie barsch, ehe die Bodyguards einen Schritt zur Seite traten und mir so den Weg zum Aufzug freigaben.
Wie freundlich die Leute von heute mal wieder waren.
Bei denen hätte ich nicht eingecheckt, auch wenn ich viel Geld hätte.
Leicht verärgert und immer noch mit den Gedanken bei T machte ich mich auf den Weg zum Aufzug.

Verziert und prunkvoll. Mehr konnte ich nicht sagen.
Ich konnte sowieso nicht viel sagen, da mir der Mund offen stehen geblieben war.
Wie geil war das denn bitte?
Alles war verziert mit kleinen Edelsteinen und ein großer Kronenleuchteter hing vom Aufzug herab.
Er war im Gesamten mit Spiegeln ausgefüllt und die Knöpfe waren vergoldet.
Wenn alleine schon der Aufzug so aussah, wie sah denn dann bitte das Zimmer aus?
Wahrscheinlich hatte der wehrte Herr Tjarks eine Sweet.
Ich drücke auf das zweite Stockwerk, denn dort stand daneben eingraviert:
Zimmer 200-299
Verträumt sah ich in den Spiegel als sich die Tür schloss.
Ich würde gerne mit Taddl in seiner Sweet sitzen und kuscheln und ihn küssen und vielleicht...
ARDY! Reiß dich zusammen.
Du bist hier gerade auf Rettungsaktion und nicht auf Teenieschwarmzeltlager.
Außerdem hat er ja jetzt eine Freundin.
Eifersucht machte sich in mir breit und ich blickte traurig auf, als sich die Türe öffnete.

***

Mit zitternden Fingern stand ich also nun vor der Zimmertüre 221.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Sollte ich?
Was, wenn Taddl mich nur verarscht hatte oder mich testen wollte?
Was, wenn er gerade Sex mit seiner ach so tollen Freundin hatte?
Da wollte ich ja nicht stören.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Das würde und könnte ich nicht ertragen.
Ihn so zu sehen. Wie er da mit seiner neuen tollen blonden Freundin kuschelte, die sowieso einen Liter Schminke im Gesicht hatte.
Ich schminkte mich nicht.
Ich war eben eine Naturschönheit.
Oder auch nicht.
Vielleicht sollte ich das mal machen, dann gefiel ich ihm vielleicht besser?
Wobei ich war ja nicht schwul.
Oder doch? Ja eigentlich ja schon...
MAN ARDY!!! Merkst du denn nicht, wie du nur noch an ihn denkst? Das ist doch nicht mehr normal.

Meine innere Stimme hatte Recht.
Außerdem stand ich gerade immer noch vor seiner Zimmertüre, welche ich seit gefühlten Minuten nur anstarrte.
Ich konnte manchmal schon etwas komisch sein.

Ich nahm erneut und das heute schon zum dritten Mal meinen ganzen Mut zusammen und klopfte.
Nichts rührte sich.
Ich konnte nur das Pochen meines Herzschlags hören.
Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und ein Mädchen mit blonden Haaren und einem arroganten Blick sah mir entgegen.
,,Hi",brachte ich leise hervor und blickte zu Boden.
Das hatte mir gerade noch gefehlt.
Dass ich DIESE dumme Bitch auch noch in Reallife kennenlernte.
Sie musterte mich abschätzend, ehe sie nur selbstsicher flötete: ,,Autogramme gibt's nicht privat, da musst du zu einem Meet and Greet kommen. Außerdem, wie hast du überhaupt herausgefunden, dass wir hier wohnen?"
Autsch.
Wir.
Das hatte gesessen.

Promis küsst man nicht (Tardy) (Abgeschlossen)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang