prologue

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Schlotternd sitze ich auf der nackten Holzbank, die Haare fransig über die Stirn verteilt, ein babyblaues Handtuch um meinen Körper geschlungen und mit dem strengen Blick eines fetten Polizisten auf mir. Hinter einer Glasfront sehe ich meine Mutter, die sich angeregt mit einem anderen Polizisten unterhält. Ihre Unterlippe bebt, so wie sie das immer tut, wenn sie wütend ist. Ich habe Scheisse gebaut, das weiss ich. Und das nur wegen dieser beknackten Wette mit Maik. Wie man wohl sehr deutlich sieht, hab ich verloren.

Und als Verlierer musste ich mit pinker Sprühfarbe ACAB auf ein Polizeiauto sprühen. Nur Maik konnte auf diese Idee kommen. Was für ein Arschloch. Nicht zu vergessen, dass ich während dieser Aktion völlig zugedröhnt war.

Maik verschwand, sobald er den Polizisten sah, ich aber konnte mit meinem torkligen Affengang nicht mehr abhauen. Nachdem sie mich entdeckten, bin ich erstmal in den nächsten Brunnen auf dem Dorfplatz gesprungen.

Meine Mutter stolziert nach einer Ewigkeit aus dem Zimmer, den Killerblick perfekt aufgesetzt. Statt einer tödlichen Bemerkung zwingt sie sich ein Lächeln ab und verabschiedet sich von dem Polizisten. Dann packt sie meinen Arm und zieht mich energisch mit nach draussen.

‚Zufrieden mit deinem Werk?' zischt sie und dreht mich in die Richtung des Polizeiautos. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

‚Lustig findest du es auch noch? Findest du das hier auch lustig?' Sie hält mir einen Zettel unter die Nase und verschränkt die Arme vor der Brust.

Sachbeschädigung steht ganz oben. Weiter unten sehe ich eine dreistellige Ziffer. Die Rechnung. Ach du heilige Scheisse.

Möchtest du mir jetzt auch mal erklären wie du das bezahlen wirst? Fragt sie und reisst mir den Zettel wieder aus der Hand.

‚Ich bin zutiefst enttäuscht von dir Joel.'

Damit schliesst sie ihren Wagen auf, dreht den Zündschlüssel um und braust davon. Ohne mich. Und ich steh hier wie ein begossener Pudel, kein Plan wie ich die 25km ohne Geld und Auto schaffen soll.

Am Ende hab ich ein Fahrrad gestohlen.


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-annie

matilda Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt