Kapitel 22: Gegen die Soldaten

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Kapitel 22: Gegen die Soldaten

 Erin stand auf dem Schlachtfeld und kämpfte um ihr Leben. Sie war erschöpft, nur noch instinktiv wehrte sie die Schläge ab. Ihre Arme zitterten und sie keuchte. Immer wieder stiegen Erinnerungsfetzen in ihr hoch. Sie hatte schon von diesem Kampf geträumt und damals war er nicht gut ausgegangen. Sie musste sich etwas anderes überlegen, denn sonst würde sie nicht mehr lange leben.

 Mit einem letzten verzweifelten Hieb erledigte sie ihren Gegner und dann schloss sie ihre Augen. Sie konzentrierte sich auf ihr inneres Licht und rief die Magie. Egal was Jiral gesagt hatte, es ging nicht mehr anders, sie hätte es schon längst tun sollen. Sie stand still da, hörte ihrem Atem zu und lauschte auf das scheppernde, schrille Kreischen wenn zwei Klingen aufeinandertrafen und sie Schreie der Gefallenen.

 Plötzlich hörte sie ganz nah vor sich zwei Schwerter die aufeinander trafen und eine Hand packte sie am Handgelenk. „Himmel, was machst du? Er hätte dich fast aufgespießt.“, brüllte sie jemand an. Langsam öffnete sie die Augen nur um in Rubens besorgtes Gesicht zu sehen. Verärgert sah sie ihn an. Jetzt brauchte er sich auch nicht um sie zu kümmern.

„Ich kann gut auf mich selbst aufpassen! Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.“, zischte sie kalt. Verletzt wandte er sich ab.

 Erin schloss wieder ihre Augen und rief ihre Magie, gleichzeitig sprach sie zum Wasser. Zwischen ihren Händen formte sich eine Kugel aus Wasser, etwa so groß wie ihr Kopf. Sie hob ihre Hände und ließ die Kugel los. Blitzschnell schoss die Kugel auf ihren nächsten Angreifer zu und haute ihn um, so dass er über seinen Kameraden fiel und beide zu Boden fielen. Immer schneller flüsterte sie und zog das Wasser aus der Luft, sie nutzte es als ihre Verteidigung und das Wasser gehorchte ihr willig. Nacheinander erledigte sie ihre Gegner, doch immer mehr strömten nach.

 Tikva erhob sich in die Luft um das Feld besser überblicken zu können. Es sah nicht gut aus für die Rebellen. Anscheinend hatte Ofrael mehr Soldaten mitgebracht als der Späher gesehen hatte, denn die Rebellen kämpften immer noch gegen eine viel zu starke Übermacht. Also beschloss sie den Wind zu rufen. Sie flog weiter höher, bis sie viele hundert Meter über dem Feld schwebte. Sie rief mit ihrer Magie nach der Luft und formte sie zu den kleinen Tornados und Wirbelstürmen, die sie hinunter schickte.

 Die Stürme rasten über das Feld und rammten die feindlichen Soldaten. Von oben herab lenkte Tikva die Stürme, so dass sie nur die Soldaten bekämpften und nicht die Rebellen. Der Wind nahm den Soldaten die Orientierung, denn er wirbelte den Staub auf und Tornados drehten sich spiralförmig und nahmen die Schwerter.

 Saya und Aila bemerkten schnell, dass Erin und Tikva ihre Kräfte benutzten, denn ein Knistern lag in der Luft. Wie auf ein geheimes Signal hin, riefen auch sie ihr Element um den Freundinnen beizustehen. Auf Sayas Handflächen erschienen lodernder Feuerbälle, die sie auf die Soldaten losjagte. Ailas Methode war subtiler. Sie kniete sich auf den Boden und presste ihre Hände auf die Erde. Mit einem Mal vibrierte der Boden und die ersten Soldaten schwankten. Das Vibrieren weitete sich zu einem ausgewachsenen Beben aus und die Soldaten fielen auf den Boden, was sie zu leichten Opfern für die Syloner machte.

 „Los, wir laufen zu den anderen.“, brüllte Tikva als sie neben Erin landete, die immer noch Kugeln auf die Soldaten jagte. Geschwind liefen sie über das Feld, wichen ihren Gegnern aus indem sie die Elemente auf sie jagten und erreichten die anderen beiden.

Zeitgleich mit ihnen traf auch Jiral ein. Er keuchte und Blut lief über sein verschwitztes Gesicht. „Es sind zu viele. Warum auch immer, es kommen immer wieder neue nach.“

„Der Großteil der Soldaten hat sich versteckt und ist erst später herausgekommen. Es war alles eine Falle.“, antwortete Tikva, denn sie hatte es von der Luft aus gesehen.

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