Kapitel 41: Feuer

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Kapitel 41: Feuer  

 Eine dunkle, unförmige Masse auf dem Boden unter ihr, erweckte Erins Aufmerksamkeit. Saya flog zu hoch als sie dass sie etwas Genaueres erkennen konnte und so winkte sie Tikva herbei. „Siehst du was sich da unten am Boden bewegt?“, fragte sie Tikva als die Ingelus an Sayas Seite geflogen kam. „Ich befürchte, dass sind die Soldaten, aber ich kann es nicht genau erkennen.“

Tikvas hellblaue Augen verengten sich als sie sich anstrengte den Boden zu erkennen. „Von hier aus kann ich es auch nicht erkennen. Aber ich schaue nach.“

„Pass auf dich auf“, rief Erin ihr noch hinterher. Eigentlich konnten es nur die Soldaten von Veara sein, was anderes war gar nicht möglich, schließlich hatte sie das in ihrer Vision gesehen. Aber irgendwo war immer noch die irrsinnige Hoffnung, dass die Soldaten nicht so schnell waren. Schließlich hatten sie auch Vearas Kutsche noch nicht wieder gesehen.

Ein paar Minuten später kam Tikva wieder zurück, ihr Blick ernst. „Es sind die Soldaten. So wie deine Vision es dir gezeigt hat. Wir müssten aber schneller als sie bei den Rebellen sein. Es dürfte nämlich nicht mehr lange dauern bis wir da sind, zumindest wenn ich mich recht erinnere.“

„Kannst du schneller fliegen?“, brüllte Erin zu Saya hinüber.

Der große Drachenkopf schien zu nicken und Saya nahm noch etwas an Geschwindigkeit auf. Erin hatte die leise Vermutung, dass sie Saya gerade ziemlich an ihre Grenzen brachten, aber Saya würde es wahrscheinlich auch nicht anders wollen. Nicht viel später landete Saya auch schon, Erin erkannte ein paar Meter entfernt die Wasserstelle und daneben die Rebellen.  Ein gewaltiger Ruck durchlief ihren Körper als sie auf den Boden aufsetzte und Erin und Aila wurden ganz schön durchgeschüttelt. So schnell es gingen sprangen sie hinab, dann verwandelte sich Saya wieder. Tikva landete neben ihnen.

„Bei Saiga“, keuchte Saya und strich sich eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das war vielleicht mal ein Erlebnis.“ Sie nahm dankbar eine Flasche Wasser von Aila an. „Ich glaube, dass mache ich so schnell nicht wieder.“

„Würde uns aber bestimmt einen super Überraschungsmoment geben wenn du so angeflogen kämst“, sagte Tikva. „Wir sollten –"

Sie wurde unterbrochen als Rak angallopiert kam, dicht gefolgt von Jiral und Leu. „Endlich seid ihr da“, rief Jiral ihnen schon entgegen.

„Warst du wirklich der Drache?“, folgte sofort Leus neugierige Frage an Saya.

Saya grinste und nickte. „Ich kann es selbst kaum glauben, aber ja.“

Rak stellte sich neben Erin. „Deine Prophezeiung erfüllt sich langsam. Das Feuer, die Königin, der Prinz, die Rückkehr eines Drachens.“

„Leider“, erwiderte Erin. „Wenn ich besser aufgepasst hätte, wäre sie uns vielleicht eine Warnung gewesen. Aber so- Sie zuckte mit den Schultern. „Können wir nicht viel damit machen.“

„Eine bittere Lehre“, sagte Rak. „Aber nun gut, ihr seid jetzt hier und könnt helfen. Wir brauchen vor allem dich und Saya.“

„Wir haben auf dem Weg hierhin die Soldaten gesehen“, berichtete Tikva gerade Jiral und Leu. „Es dürfte nicht mehr lange dauern bis sie endgültig hier ankommen und dann sind wir auf vier Seiten eingeschlossen.“

„Könnt ihr sofort los?“, fragte Jiral Saya und Erin.

Saya und Erin tauschten einen Blick und nickten dann. „Tikva sollte auch mitkommen“, sagte Erin. „Im Notfall kann sie das Feuer irgendwie umleiten.“

„Natürlich komme ich mit“, stimmte Tikva zu.

„Ich gehe solange zu den Heilern und mache mich dort nützlich“, meldete sich Aila zu Wort.

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