Ich würde gerne leben!

Kapitel 3

Das nächste an das ich mich erinnern kann ist ein zupfen an meinem Handgelenk. Ich brumme leise und drehe dann meinen Kopf. Erst durch mehrmaliges blinzeln sehe ich scharf. Ich zucke zurück als ich sehe wer da an meinem Arm rumtut. "Scheiße!" röchle ich und falle rücklings aus einem Bett! Ein lachen ertönt und ich halte mir einen angeschlagenen Hinterkopf. Zu den Kopfschmerzen wird sich wohl noch ne Beule gesellen... Dann erstarre ich. Verwirrt sehe ich auf meinen linken Arm. "Sollte ich nicht tot sein? Ausser die Hölle sieht plötzlich aus wie n kleines Krankenzimmer!" Jemand hat mir einen Verband umgelegt und die wunde, die ich mir selbst zugefügt habe, ist anscheinend geschlossen, denn es blutet nicht mehr. Da kommt plötzlich eine Gestalt um das Bett und sieht mich durch die schwarzen Löcher seiner blauen Maske an. "Bist ja wieder fit!" ich kann ein grinsen heraushören. Ich robbe noch ein wenig nach hinten, bis ich an die Wand gerutscht bin. Eine leiche Panick steigt wieder auf, als ich die Maske anstarre. "Eyeless... Jack..." meine aufgerissen und mich an die wand drückend starre ich ihn an. "Keine sorge! Slendy hat dich bis auf weiteres unter seinen Schutz gestellt!" ich runzle die stirn. Er hat mich unter seinen schutz gestellt? Wieso? Wieso hat er mich nicht getötet? Und vor allem... "Warum zur hölle lebe ich noch??" spreche ich meinen wichtigsten gedanken laut aus und sehe auf meinen Arm. Eyeless Jack hält mir seine Hand hin. Ich schüttle meinen Kopf und stehe dann zitternd auf. Oder ich versuche es zumindest! Ich scheine einiges an Blut verloren zu haben -Was ja auch IRGENDWIE beabsichtigt war!!- und meine Beine geben nach. Ich falle wieder zurück auf den Boden. "Fuck!" fluche ich und robbe, Eyeless Jack nicht aus den Augen lassend, zum Bett. Meinen linken Arm lege ich auf die Matratze. Mit der rechten Hand kralle ich mich darin ein und versuche, mich JETZT hoch zu stemmen. Zitternd knie ich zumindest schonmal und spüre dann zwei Hände, die mich an der Hüfte greifen und auf das Bett heben. Ich drehe mich zu der person um. Sofort werde ich wütend als ich einen weißen blutverschmierten Hoody sehe! "DU MISTKERL!" schreie ich ihn an und er schreckt zurück. "Kriege ich kein danke?" Ich kneiffe meine Augen zusammen und verschränke meine Arme. "Ich soll jemanden danken der mich töten wollte, es nicht geschafft hat und mich dann nichtmal in ruhe sterben lässt als ich es selber machen musste??" Stille. Dann die stimme von Eyeless Jack. "Sie hat sich das selbst angetan?" er klingt verblüfft und überrascht! Ich sage nichts, sondern starre Jeff immer noch wütend an. "Tch! Ich bin raus!" sagt er schließlich und verschwindet aus der Tür. Der blau maskierte kommt zu mir. "Jetz zeig mir deinen Arm. Ich wollte gerade den verwand wechseln und mir die wunde ansehen als du aufgewacht bist!" Groß was übrigbleiben wird mir nicht! Oder ich hab bald keine Nierchen mehr! Ich weiss zwar dass man mit einer noch ganz gut leben kann aber ohne beide wird das ein biiiiiiiiisschen schwer! Ich strecke ihm meinen Arm hin und er macht sich an die Arbeit. Ich starre vor mich hin. "Kannst du kein Blut sehen?" Meinen kopf schüttelnd sehe ich ihn an. "Ich mache eine Ausbildung für's krankenhauslabor. Blut oder so sind überhaupt kein Problem!" Ich sehe wieder gerade aus. "Ich überlege nur grad wie es weitergeht. Soweit ich weiss lasst ihr mich nicht mehr lebend hier raus nachdem ich weiss dass ihr existiert." Seine finger erstarren. "Woher weisst du das?" Ich sage nichts. Will länger leben und sehe daher eine chance. Solange ich nichts sage müssen sie mich am leben lassen! Zumindest wenn sie wissen wollen woher! Ich verkneife mir ein triumphierendes Grinsen! "So! Fertig! Du wirst ne Narbe zurückbehalten aber sie verheilt gut! In den nächsten Tagen kann ich die Fäden ziehen!" Ich nicke. "Trotzdem danke dass du mich zusammengeflickt hast. Wie lange war ich weg?" Eyeless Jack sieht mich an. "Das waren nur ein paar stunden!" Überrascht sehe ich ihn an. "Wie geht dass? Ich hab viel Blut verloren! U-Und so große wunden verheilen nicht so schnell als dass man die Fäden in den nächsten Tagen ziehen kann!" meinen Arm drücke ich dabei an mich. Er lacht und zuckt dann mit den schultern. "Scheinst ja ne verdammt gute wundheilung zu haben!" Dann sieht er auf meinen Bauch. "Wenn das so ist... Kann ich dann-" "Eine meiner Nieren klauen? VERGISS ES!" Zum nachdruck hau ich ihm auf die finger. Sera... Du bist bescheuert! Du bist in einer Villa voller Mörder und schlägst einem auf die Finger?? Aaaahhh! Das ist sie ja wieder... Die stimme der vernunft die ausgesprochen lange gebraucht hat um sich wieder zu melden! Beleidigt zieht er seine Hand zurück. "Is ja schon gut..." murrt er und steht dann auf. "Ich bringe dir was zu essen und zu trinken." Ich ziehe eine augenbraue hoch. "Zimmerservice? Wie angenehm!" sage ich sarkastisch. Oh gott! Du bist aber auch n dummer esel! Bald hast du hier alle gegen dich verschworen!! Okay. Die stimme geht mir ja JETZT schon auf'n Keks! "Danke..." füge ich leise hinzu, um die stimmung eeeeetwas zu entschärfen. Wortlos nickend verschwindet er aus dem Zimmer. Ich sehe an mir hinunter. Ich trage zum glück immer noch die gleiche kleidung. Mein shirt ist starr von meinem Getrockneten Blut. Ich seufze auf. "Na toll... Das krieg ich doch nie wieder raus wenn ich das hier überlebe!" grummele ich und lege mich mit dem rücken zurück auf das bett. Meinen rechten arm unter meinen Kopf und den linken mit dem frischen Verband auf meinem Bauch. "Wieso wurde ich hier her gebracht? Er hätte mich auch einfach verbluten lassen können. Hätte ihnen einiges an Ärger und mir an Panick erspart!" Ich merke gar nicht wie die Tür aufgeht und drei personen reinkommen. Mein blick ist starr an die Decke gerichtet. "Ich hätte zwar meinen Eltern einiges eingebrockt... Aber das sieht jetz wohl nich besser aus. Die wohnung voller blut und keine Leiche. Wann mein verschwinden wohl auffällt?" ich hebe den Arm und sehe ihn mir genauer an. "Und jetz das... Was habe ich getan das Karma mich gerade so fickt?" "Die wortwahl solltest du nochmal überdenken!" Kommt eine stimme von der anderen seite des Zimmers. Ruckartig richte ich mich auf und starre mit weit aufgerissenen Augen die drei gestalten an.
_______________________________________