~Vierzehntes Kapitel~⏰

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P.o.V James

"Hast du einen Verdacht wieso jemanden etwas daran liegen könnte die Akte verschwinden zu lassen" murmelte William unsicher in die Stille hinein.
Einzig und allein das knistern des Feuers, welches in dem Kamin ihnen gegenüber brannte, durchbrach ihr Schweigen.
James und der jüngere hatten sich mit ihren Gläsern in das großzügige Wohnzimmer zurückgezogen.
Wobei James davon ausging das es für Will weitaus mehr war als bloß ein 'Zimmer', denn der jüngere hatte auch besagten Raum wieder mit geweiteten Augen inspiziert.
Hatte den älteren damit zum lächeln gebracht.
James riss seinen Blick von diesem los als dieser eben jenem plötzlich in die Augen sah.
Er hatte den Blick von seinem Glas gelöst und starrte nun in die lodernden Flammen, welche sich wahrlich einen Tanz zu liefern schienen.
"Nein" seufzte James tief, und ließ sein leeres Glas klirrend auf dem Tisch neben sich aufkommen.
"Ich würde beinahe meinen Vater verdächtigen, aber was sollte er für einen Grund hegen?" fragte James zu sich selbst, daraufhin zuckte William stark mit den Schultern "Ich weiß nicht, vielleicht hat er seinen Beruf als Jurist nicht allzu ernst genommen und hat jetzt Angst das er für irgendetwas belangt werden kann" brachte der kleinere zynisch hervor und leerte sein Glas in einem Schluck.
James hätte wahrscheinlich über die Tatsache geschmunzelt das Will offenbar, schon nach einem Glas Wein, angetrunken war, jedoch ließ ihn dessen Bemerkung in der Bewegung inne halten.

"Stefan mag zwar ein Egozent sein, aber seine Mandanten hat er nie in's Unglück gestoßen.
Du kannst meinen Vater ruhig hassen.
Das tu ich auch, aber nenne ihn keinen Verbrecher.
Er hält sich an das Gesetz und er steht für die Menschen ein die ihn brauchen" stieß James zischend hervor und funkelte William wütend entgegen.
Dieser krallte aufgrund der Worte seine zarten Finger in die Lehnen des Ledersessels, in welchen er sich niedergelassen hatte "Ja, und weil er sich so um mein Wohlergehen sorgt hat er mir auch ohne zu zögern seine Hilfe angeboten.
Das ich nicht lache!
Hörst du dir eigentlich selbst zu.
Im ersten Moment sprichst du von deinem Vater als wäre er ein widerliches Insekt, und im nächsten Augenblick brüstest du ihn als Held der-" Will's Wortschwall wurde von dem älteren unterbrochen, welcher sich mit einer immensen Wucht aus seinem eigenem Sessel gestoßen hatte.
Williams Worte blieben diesem im Hals hängen als James den jüngeren mit den Händen fest gegen die Rückenlehne des Stuhles drückte.

Das Gesicht des älteren war vor Wut verzerrt "Halt den Mund!.
Du hast keine Ahnung wovon du redest, nicht einmal ansatzweise.
Der letzte der meinen Vater für einen guten Menschen hält bin ich, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht so über ihn zu urteilen.
Wenn ich sage das er mit dem verschwinden der Akte nichts zu tun hat, dann ist das auch so.
Und du bist ja wohl der letzte der auch nur in irgendeiner Art und Weise über die Persönlichkeit von anderen Menschen urteilen sollte!"
murrte James zum Schluss gehässig.
Löste den festen Griff an Williams Schultern, und ließ seine geschickten Finger zu den Armlehnen gleiten.
Will hatte die Arme starr vor dem Körper verschränkt.
"Das habe ich auch nie behauptet, aber was deiner Meinung nach für mich zutrifft sollte dann auch für dich gelten.
Findest du nicht auch?!" brummte William wütend und funkelte James herausfordernd entgegen.
Dieser stieß daraufhin die angehaltene Luft aus und zog die Augenbrauen zusammen "Wovon sprichst du?" fragte er scheinheilig, und doch gleichzeitig verwirrt.
Der jüngere konnte sich ein ironisches schnaufen nicht verkneifen "Ich rede davon das nicht nur ich gottlose Gelüste hege Mr. Locksten" flüsterte Will grinsend und ließ einen seiner verschränkten Arme langsam auf James Arm zu wandern.
Jedoch unterbrachen sie nicht eine Sekunde den Blickkontakt.
James selbst musste einmal kurz, aber laut, schlucken.
Will selbst presste die Lippen befeuchtend aufeinander.

"Ich-" setzte der ältere an, brach jedoch ab als Will's Hand sich zaghaft in seine Haut krallte.
"Ich wollte das nie!" stieß er hervor, ließ den Kopf plötzlich stöhnen nach vorne fallen und sich gleichzeitig etwas gegen den anderen sinken.
William selbst atmete nun schwer gegen die Halsbeuge des älteren, und begann unsicher seine andere Hand zu heben.
Strich nur Sekunden später durch das dichte, aber leicht ergraute Haar.
James begann zu zittern.
Jenes verstärkte sich bei Williams Worten.
"Ich doch auch nicht, aber es wird nicht einfacher wenn du dich dem entgegen stellst. Du solltest Kämpfen, aber du solltest auch wissen wann ein Kampf nicht mehr von Nöten ist" hauchte dieser und hob James Kopf mit rasenden Herzen an.

Und auch wenn die Augen des älteren eigentlich so viel dunkler waren wie die des jüngeren, so strahlten sie beide heller als jeder Sonnenuntergang.

Sie verweilten in jener Position.

"Seltsam" stieß William plötzlich lächelnd aus, woraufhin James ihn fragend ansah "Was meinst du?".

"Ich meinte mein Herz für einen Augenblick schneller schlagen zu spüren".

Und in jenem Moment als James' und Williams Lippen sanft und zaghaft aufeinander trafen, bemerkte James das eben seines die ganze Zeit schneller geschlagen hatte.

Ihm schon beinahe aus der Brust gesprungen war.

Er hatte es nur nicht bemerkt.

"Du kannst es ihm nicht sagen Stefan!
Was glaubst du würdest du in Gang setzten, wenn du ihm die Wahrheit sagen würdest!" schrie die blonde Frau aufgebracht, während der ältere Mann sich gestresst durch die Haare fuhr.
"Du verstehst es einfach nicht Jekaterina!
Ich muss es ihm sagen.
Wenn er es nicht erfährt wird er sich in's Unglück stürzen, und das würde ihm das Herz brechen.
Und das habe ich schon zur Genüge" brüllte Stefan plötzlich mit immenser Wut.
Die Frau mit den kalten Zügen ließ sich Rückwärts gegen den Tresen des Spielwaren Ladens fallen
"Du kannst ihm nicht die Wahrheit sagen.
Er würde dich noch mehr hassen als er es ohnehin schon tut.
Und du würdest genau wie er Schande über deine Familie bringen.
Ich schäme mich schon mehr als genug dafür das mein Ehemann sich auf meinen abtrünnigen Sohn eingelassen hat.
Es interessiert mich also nicht einmal ansatzweise in welchem Raum sich deine Probleme bewegen" gab sie monoton von sich.

Stefans Züge entglitten aus dessen Gesicht "Wieso hasst du ihn so sehr Jekaterina?.
Was hat er dir getan, das du ihn so verabscheust?" hauchte Stefan heiser.
Die Frau ihm gegenüber zog nur arrogant eine ihrer Augenbrauen in die Höhe "Er hat mein Leben zerstört.
Meine Ehe, und er ist gerade im Begriff meine zweite zu zerreißen.
Er ist die Wurzel allen Übels.
Ich hasse ihn, und ich wünschte er wäre tot.
Ich wollte ihn schon damals nicht.
Nicht als er in mir heran wuchs, und auch nicht als ich ihn auf die Welt brachte.
Er hat mir eine Menge Schmerzen bereitet, und dafür gebe ich ihm allein die Schuld.
Und wenn du klug bist lässt du der Sache ihren Lauf.
Deinem Sohn wird nichts geschehen, dass verspreche ich dir" zischte Jekaterina kalt.

Stefan ließ die angespannten Schultern nach unten sacken
"Nun gut.
Ich vertraue auf dein Wort Katerina, und ich werde dir nicht im Weg stehen.
Aber bitte, lasse James aus dem ganze heraus" bettelte der ältere schon beinahe, woraufhin sein gegenüber steif nickte "Das werde ich.
Und nun sag mir.
Wo finde ich die Familie Pettersberry".

"Will" keuchte James gegen die Lippen des jüngeren während er sich zitternd an den beiden Stuhllehnen fest krallte.
William öffnete auf James Worte hin flatternd die Augen "Was ist los?" fragte er lächelnd.
Ließ seine Finger von James' Nacken an den Kragen seines Hemdes wandern, inspizierte mir roten Wangen die beiden geöffneten Knöpfe.
"Möchtest du vielleicht über Nacht bleiben?
Ich möchte nicht das du geht's" stieß James unsicher hervor, woraufhin Williams Blick zu dessen Augen schoss.
Ihr Atem prallte noch immer gegen einander.
Die Lippen des kleineren verzogen sich zu einem Lächeln, bevor er nickte, James wieder zu sich zog und ihre Lippen wieder vereinte.

Und ihre Herzen begannen im Einklang zu schlagen.

Hi 😄
Es ist lange her, aber ich habe mich heute rangehalten und dieses Kapitel zu stande gebracht.
Ich bin eigentlich sehr zufrieden 🙂
Heute gibt es leider kein langes Nachwort, da ich eigentlich schon längst in den Federn liegen sollte.
Habe Frühschicht 😴😴
Hoffe trotzdem auf positive Rückmeldung und vielleicht auch wieder auf ein paar Theorien 😏😏
Bis dahin
Gute Nacht 🌃
Victoria 😘

TURN BACK TIME {boyxman}⏰Where stories live. Discover now