TURN BACK TIME {boyxman}⏰

~Achtes Kapitel~⏰

P.o.V. James

Seufzend passierte James die Schulter hohen Aktenschränke in der Kanzlei, welche allesamt mit Ordnern von ehemaligen Mandanten sowie Mitarbeitern gefüllt waren.
James wusste nicht wieso er überhaupt auf den Hinweis beziehungsweise die Bedienung Williams eingegangen war, jedoch hatte er das Gefühl dies dem Jungen schuldig zu sein.
Schließlich hatte dieser ihm alles erzählt, und somit seinen Teil der Abmachung eingehalten.
Jetzt war James am Zug.

Am Ende des Gangs blieb er letztendlich vor der gesuchten Metallkonstruktion zum stehen auf welcher ein kleines Papier Schildchen mit der Beschriftung
"N-Q" angebracht wurden war.
Der Jurist ließ seinen Blick kurz erschöpft über das Regal schweifen bevor er die erste der fünf Schubladen mit einem knirschen aufzog, woraufhin ihm gefühlt tausend Akten entgegen flogen.
Sich erschöpft über die Stirn streichend stützte sich James, mit beiden Händen, auf der geöffneten Schublade ab.
Wieso tat er dies hier nochmal?
Weil er es dem Jungen schuldig war, oder vielleicht doch weil ihm der Vorfall zwischen ihnen beiden so unglaublich unangenehm war das er einfach nicht ablehnen konnte?
Vermutlich beides.
Vermutlich aber auch wegen letzteren.
Mürrisch begann James damit die einzelnen Akten zu durchforsten, wobei er jedoch schon nach kurzer Zeit an's Ende seiner Geduld gelang.
Es war schon seltsam.
Er selbst war Jurist, somit hatte ihm sein Studium einiges an Geduld und Disziplin gekostet doch in Momenten wie diesen war von diesen nichts mehr zu sehen.
James konnte ehrlich zugeben das er lieber für sich suchen ließ, als selber zu suchen.
Wahrscheinlich hatte sein Gesellschaftlicher Status doch etwas
an seiner Persönlichen Entwicklung mitgeholfen, auch wenn er dies immer bestritten hatte.
Er selbst fühlte sich zwischen den ganzen Ärzten, Politikern und Bankiers immer etwas unwohl.
Umso schwieriger war die Tatsache, dass eben jene Leute gute Freunde Stefans darstellten.
Freunde konnte man Sie jedoch nicht nennen.
Stefan hatte keine Freunde.
Hatte nie welche, außer Lucius.
Doch der war vor gut zwei Jahren an Windpocken verendet.
Nichts was James getroffen hatte.
Gemocht hatte er ihn nie.

"Mr. Locksten, kann ich ihnen irgendwie helfen?" durchbrach eine ihm bekannte Stimme plötzlich die Luft.
Ließ James aus seinen Gedanken schrecken.
Überrascht drehte er seinen Kopf nach rechts und erblickte sogleich Loreen, welche wie jeden Tag eine Freundliche Aura ausstrahlte.
Lachend stieß sich James von dem Regal ab, gegen welches er sich wohl unbewusst gelehnt haben musste,
"Ja, ja eigentlich schon" gab er lächelnd zu, woraufhin die dunkelhaarige mit einem strahlenden Lächeln auf ihn zu gelaufen kam.
"Wissen Sie es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass es unglaublich schwierig ist, eine Akte aus einem Alphabetisch geordnetem Register zu suchen" lachte Sie leise und ließ auch James grinsen "Ja, davon habe ich gelesen" lachte er.
"Nun Mr. Locksten, welchen Klienten suchen Sie?" fragte Loreen aufmerksam "Paul Thomas Pettersberry" antwortete James deutlich, woraufhin sich die Dame vor ihm direkt am Vorletzten Fach zu schaffen machte.
In Blitzgeschwindigkeit durchforstete Loreen die einzelnen Akten, griff schon nach weniger als 10 Sekunden nach einer von hunderten und streckte diese James entgegen.
Überrascht ergriff eben jener die Mappe und warf der jungen Frau vor sich einen ebenso überraschten Blick zu "Sie haben offensichtlich keine Probleme damit" schmunzelte James leise, daraufhin schob Loreen das, noch immer geöffnete Fach zu, und wand sich dem älteren zu "Ja, es zählt zu einem meiner Hobbys" lachte Sie hell und gleichzeitig rau.
James Lippen waren noch immer zu einem Lächeln verzogen als sich die dunkelhaarige plötzlich nach vorne, Richtung James lehnte, und ihre vollen roten Lippen auf seine drückte.
Erschrocken wich er zurück, starrte der jungen Frau ihm gegenüber eine kurze Zeit in die, vor schreck geweiteten, Augen bevor er ihr Gesicht mit seinen beiden Händen umfasste und seine Lippen wieder auf ihre drückte.

James konnte nicht abstreiten das ihm die junge Frau gefiel, jedoch musste er wohl oder übel zugeben das ihn Williams Aktion im Oberen Geschoss des Wirtshauses wesentlich mehr abverlangt hatte.