~Zehntes Kapitel~⏰

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P.o.V James

Der Sturm breitete sich wie ein Lauffeuer über den Wolkenkratzern von New York aus.
Frauen mit ihren eng zugeschnürten Mänteln eilten an der Seite ihrer Ehemänner, oder Freundinnen in die verschiedensten Geschäfte um dem Regen zu entkommen.
James trotzte diesem.
Umgriff seinen Aktenkoffer immer fester.
An einen Regenschirm hatte er nicht gedacht.
Sein Weg führte ihn geradewegs auf das hellgraue Bürogebäude zu, welches die Kanzlei Stefans beherbergte.
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus als er an sein Vorhaben dachte.
Er musste irgendwie dafür sorgen das Stefan mit einem Treffen einverstanden war.
Und wenn eines beinah unmöglich war, dann Stefan zu Dingen zu drängen die er nicht wollte.

Seufzend stieß er die schwere Tür auf und befand sich im nächsten Augenblick schon in der ihm bekannten Eingangshalle, welche von einer riesigen geschwungenen Mamor Treppe geziert wurde.

Die sich hoch empor streckenden Wände wurden von, der in Stein gemeißelten, Göttin der Gerechtigkeit, Justitia, gesäumt.

In der linken Hand hiel sie die Wage umfasst, und in der rechten ebenso das Richtschwert.

Mit schweren Schritten erklomm James diese, und passierte die beiden grauen Säulen welche die Eingangstür flankierten.

Hinter der Licht durchlässigen Tür herrschte stetiges Treiben, weshalb sich James erschöpft durch die ergrauten Haare strich.
Manchmal hatte er sein Leben satt.

Zielstrebig steuerte er das Büro Stefans an.
Ob dieser sich gerade in einem Gespräch befand war James zu jenem Zeitpunkt vollkommen egal.
Er hatte einfach nur Angst.
Und wirkliche Angst hatte er schon seid einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr verspürt.

Das letzte Mal als er seine Mutter krampfend in ihrem Bett vorgefunden hatte.
Von ihrem eigenem Schweiß bedeckt, die Haare wirr vom Kopf abstehend und schwer keuchend.
In jener Nacht war sie von ihnen gegangen.

Sein Herz raste noch immer.
Die Situation mit William hatte ihn komplett aus der Bahn geworfen.
Der Kuss hatte ihn erregt.
Er hatte mehr gewollt.
Obwohl er dies nicht sollte.
Nicht durfte.
Würde Stefan davon erfahren wäre dies sein Todesurteil.
Und er wusste nicht zu welchen Mitteln Will greifen würde.
Er wusste nicht einmal ob jener James aus reinen Zweckgründen überfallen hatte.
Zumindest hatte der jüngere nun etwas gegen ihn in der Hand, und dies ließ James vor Angst einen Schauer über den Rücken fahren.

Mit einem Ruck stieß er die schwere Tür auf ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken.

Stefan hielt sich nicht allein in seinem Büro auf, sondern in Begleitung seiner viel zu jungen Ehefrau Diana Johanna Kieaten, welche sich auf der Lehne seines Sessels niedergelassen hatte.
Der ältere Mann selbst saß eben auf jenem und hatte, lächelnd, einen Arm um die Hüften der jungen Frau gelegt.
Auf eine seltsame Art und Weise widerte Stefan dieser Anblick nicht nur an, sondern erfüllte ihn auch mit Wut.
Sein Herz brauste innerhalb weniger Sekunden auf wie das tosenden Meer, welches unerbittlich Wellen schlug.

"James, hast du nicht gelernt an zuklopfen, oder wieso stürmst du hier wie ein Raufbold herein?!" stieß Stefan wütend aus, erhob sich aus seinem Sessel und ging mürrisch auf seinen Sohn zu.
Doch jener ließ sich nicht beruhigen.
Sein Puls raste weiter.

"Entschuldige Stefan, ich war der Auffassung das du keinen Damenbesuch entgegen nimmst.
Dies war zumindest bis vor einigen Jahren noch so" zischte der jüngere der beiden, woraufhin er der neuen Ehefrau seines Vaters einen funkelnden Blick zuwarf.

Diese zuckte daraufhin erschrocken zusammen und senkte ihren Blick gen Boden.

"James, es reicht!" donnerte Stefan wütend, packte jenen fest am Arm und stieß ihn wieder zurück Richtung Tür.
Doch dieser ließ sich nicht so leicht loswerden.
"Nein, es reicht nicht.
Ich habe die Schnauze allmählich gestrichen voll.
Erst tauchst du mit dieser Frau auf, die nebenbei bemerkt meine Schwester sein könnte, und dann drängst du mir diesen verdammten Fall auf!" brüllte er mit Wut verzerrten Gesicht.
Doch der ältere ließ sich von dem Ausbruch seines Sohnes nicht verunsichern.

Stattdessen presste er dir Zähne zusammen als er den Arm seines Gegenübers los ließ, und ging einen Schritt zurück "Du wirst mir jetzt auf der Stelle sagen was los ist, und wieso du solche Probleme mit diesem Fall hast.
Oder ich nehme mich jenem selber an, James hast du das verstanden?" zischte Stefan mit allbekannter härte in der Stimme.

James Herz selbst fing an wie auf Hochtouren zu arbeiten.
Die Luft blieb ihm weg.
Panik stieg in ihm auf.
Er konnte seinem Vater nicht die Wahrheit sagen.
Er konnte ihm nicht sagen das er von dem Jungen erpresst wurde, weil er eben mit jenem mehr als ausgiebig in Kontakt gekommen war.

Eine andere Geschichte musste her.
Ein anderes Gesicht.
Ein Gesicht, welches mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur ihm großen Ärger bereiten würde.
Aber er hatte keine andere Wahl.

"Es ist kompliziert" stieß James hauchend aus, woraufhin Stefan seufzend die Arme vor der Brust verschränkte.

"In unserem Job sich Komplikationen vorprogrammiert, James.
Und diesen bist du sonst auch immer gewachsen, also nenn mir denn Grund deines ungestümten Verhaltens.
Und zwar jetzt" drängte Stefan, während er seinem Sohn starr in die Augen blickte.

James selbst schluckte noch einmal kräftig bevor er Stefan eiskalt ins Gesicht log.

"Er erpresst mich.
Der Junge hat Loreen und mich in einem Cafe erwischt.
Als... als wir uns küssten.
Und jetzt will er mit dir sprechen".

Stefan hatte sich wieder in seinem Sessel niedergelassen, nachdem James ihm diesen Satz entgegen geschleudert hatte.
Es hatte ihn mehr getroffen als er angenommen hatte, und es machte schon beinahe den Eindruck als würde der ältere sich sorgen.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie unfassbar surreal es sich anhört, James.
Ich habe dich vor dem Gelüste des Jungen gewarnt, und jetzt erpresst dich eben jener aufgrund deines Gelüstes.
Nicht der Kuss macht mich sauer, sondern die Frau die du dir ausgewählt hast.
Bist du von allen guten Geistern verlassen, oder wieso stürzt du dich in solch ein Unglück?!" zischte Stefan leise.

James selbst biss die Zähne fest aufeinander ohne auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen.

"Verdammt willst du unseren kompletten Namen in den Dreck ziehen?! "schob Stefan plötzlich rasend vor Wut hinzu, und schlug kurz darauf fest auf die Tischplatte auf.
James zuckte erschrocken zusammen, ging einen Schritt auf diesen zu und stützte sich auf dessen Schreibtisch ab "Wieso?! Weil Sie nicht so ist wie die anderen Frauen?!
Ich bin kein Rassist Stefan, und unsere sogenannte Familie ist mir im Moment vollkommen Egal.
Fakt ist das du mit dem Jungen reden wirst" bestimmte James fest, stieß sich von dem Schreibtisch ab und verließ mit festen Schritten das Büro seines Vaters.

Sah nicht mehr wie Stefan anerkennend nickte.

Sah nicht mehr wie er einmal kräftig durchatmete.

Und sah nicht mehr die kleine Träne die sich in seinem Augenwinkel gebildet hatte, aber niemals den Weg über seine Wange finden sollte.

Spürte sein rasendes Herz nicht eine Sekunde.

Hi:)
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Ich weiß es ist lange her, und es tut mir schrecklich Leid aber ich habe es einfach nicht geschafft.
:(
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Ich hoffe ihr seid noch immer so gespannt auf die Geschichte wie Anfangs.
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Und ich hoffe das ihr an der Geschichte festhalten werdet.
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Natürlich würde ich mich auch heute über eure Meinung freuen 🙂
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1.)Was haltet ihr von James Lüge?
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2.)Was sagt ihr zu Stefans Reaktion?
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Bis dahin.
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Lots of Love
Victoria 😘

TURN BACK TIME {boyxman}⏰Where stories live. Discover now