~Sechstes Kapitel~⏰

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P.o.V James

"Setzen Sie sich Mr. Locksten.
Kann ich ihnen einen Kaffee anbieten?" fragte Johanna Pettersberry sich nervös die Hände reibend, während sie ihrem Mann einen unsicheren Blick zuwarf.
James nickte daraufhin sachte
"Sehr gerne. Dankeschön" und ließ sich auf einen der, ihm schon bekannten, alten Stühle nieder.
Mrs. Pettersberry eilte aufgrund dessen schnell in die 'Küche' um das Koffeinhaltige Getränke zuzubereiten.
Mr. Pettersberry stützte sich erst etwas unsicher auf dem Tisch an, bevor er sich zu seiner Frau gesellte.
Und William stand wie schon eben an einen der drei Tür Rahmen gelehnt, wobei er James skeptisch musterte.
Die kleine Dose hielt er noch immer fest in seiner rechten Hand, jedoch warf er eben auf diese im nächsten Moment einen Blick und kam mit unentschlossenen Schritten auf James zu.
Seine Beine steckten in einer hellbraunen Stoffhose, welche er an den Knöcheln leicht nach oben gekrempelt hatte.
Dazu trug er Schwarze Lederstiefel die fest zugeschnürt waren.
Vor James angekommen hielt er die Dose in die Höhe "Das...ähm also wie wird die Salbe angewendet?" stotterte er leicht und ließ sich auf einem Stuhl gegenüber von James nieder.
Dieser griff daraufhin vorsichtig nach dem Medikament um die Dose aufzudrehen
"Trag sie auf die komplette Schwellung auf.
Sie ist schmerzlindernd"
erklärte er leise flüsternd.
Vorsicht legte er die Dose auf den Tisch ab und direkt daneben den dazu gehörenden Deckel
"Okay, und nochmal Danke" murmelte William, griff wieder nach der Dose und schraubte den Deckel wieder auf diese.
James zog verwirrt die Augenbrauen zusammen "Wieso trägst du sie nicht direkt auf?" fragte er ebenso, und deutete auf das blaue Auge des jüngeren.
Dieser lächelte darauffolgend leicht traurig, doch bevor er zu einer Antwort ansetzen konnte wurde er von seiner Mutter unterbrochen
"Der Spiegel ist uns vor einem Jahr herunter gefallen, und bis jetzt konnten wir uns noch keinen neue leisten.
Wie schon erwähnt befinden wir uns zurzeit in einer ziemlich prekären Lage, aber das geht vorüber" erklärte sie und stellte vier Tassen auf dem Tisch ab.
"Ich habe ihn zerbrochen!
Und seid jeher läuft alles schief, also nehm die Schuld nicht immer wieder auf dich!" zischte William plötzlich mit zusammen gebissenen Zähnen, und blickte wütend Richtung Tisch.
Die Dose hielt er fest umklammert.
Mrs. Pettersberry hielt aufgrund dessen erschrocken in ihrer Bewegung inne "Tut mir Leid Schätzchen" murmelte sie mit zusammen gepressten Lippen, wand sich ihrem Sohn zu und drückte diesem einen Kuss auf die dunkelblonden Haare.
William murmelte daraufhin ein leises "Tut mir Leid Mum" weshalb angesprochene ihm durch die Haare strich und direkt danach wieder Richtung Küche ging.
Der jüngere legte die Dose mit einem seufzen zurück auf den Tisch
"Ich bin eigentlich nicht abergläubisch, aber wenn innerhalb einen Tages alles den Bach runter geht dann fängt man doch zu zweifeln an" hauchte er plötzlich, und warf James einen Blick zu.
Schuld war in ihnen zu erkennen.
So als würde er tatsächlich glauben er wäre für alles Unglücklich verantwortlich, welches seiner Familie zurzeit widerfahre.
James lehnte sich in seinem Stuhl nach vorne, verursachte ein leichtes knarzen, weshalb Will erschrocken aufschaute
"Es ist nicht deine Schuld.
Solche Dinge passieren unendlich vielen Menschen auf dieser Welt.
Du wirst wahrscheinlich einfach einer der wenigen sein die sich wirklich Gedanken darüber machen" sagte er, und ließ zum Schluss sogar noch ein sanftes Lächeln verklingen.
Die Wangen des kleineren färbten sich auf James' Worte hin leicht Rosé "Ja, wahrscheinlich haben Sie recht" murmelte dieser unwohl.

"Der Kaffee ist fertig, aber für dich gibt es nur Kakao Will"
durchbrach Mrs. Pettersberry die ungewöhnliche Spannung zwischen den beiden, weshalb James erschrocken zusammenzuckte und mit den Augen blinzelte.
Was war gerade bloß los?!
Wieso verhielt er sich in Williams Anwesenheit immer so seltsam?

"Mum, bitte nur eine Tasse!" quengelte der jüngste und sah seine Mutter mit flehenden Blick an, doch diese schüttelte nur vehement den Kopf
"Ich werde nicht wieder mit dir über dieses Thema diskutieren, William!" donnerte Sie überraschend standhaft, weshalb der andere leicht zusammenzuckte.
Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und starrte sauer seine Tasse an.
Die Tasse in welche gerade heißer Kakao gegeben wurde.
James zog verwirrt die Augenbrauen zusammen "Darf ich nach dem Grund fragen?" hakte er nach, und deutete mit dem Zeigefinger auf Williams Tasse.
Mr. und Mrs. Pettersberry ließen sich ebenfalls auf ihre Stühle nieder
"Will leidet an einer Sekundären Hypertonie,  Bluthochdruck.
Er hat einen angeborenen Herzfehler, weil ich in der Schwangerschaft an Röteln erkrankte.
Und das Koffein treibt seinen Blutdruck in die Höhe, darum bekommt er keinen Kaffee"
erklärte Mrs. Pettersberry leise und griff nach der Kaffeekanne um die restlichen Tassen zu füllen.
James nickte verstehend.
Leicht geschockt.

Konnte der Junge noch mehr Pech haben?

Nachdem er sich für den Kaffee bedankt hatte holte er seine Aktentasche hervor, und entnahm dieser die Unterlagen der Familie Pettersberry.
William seufzte leicht
"Es ist nicht deine Schuld Mum.
Du hast ja recht" und griff nach seiner Tasse Kakao um einen Schluck von diesem zu nehmen.
James legte die Unterlagen auf dem Tisch ab "Also wie soll ich sagen" begann er, und erhielt somit die Aufmerksamkeit alles anwesenden
"Die Unterlagen geben nicht viel Preis, und dies wirft bei mir einige Fragen auf" gab er zu.
William neben ihm schluckte hörbar.
James wand sich diesem zu
"Ich weiß du vertraust mir nicht.
Aber ich möchte das du mir auf die Fragen antwortest auf welche du auch antworten willst.
Es geht um dich.
Und wenn es eine Möglichkeit gibt dir zu helfen, dann will ich dies auch tun.
Also sollen wir es versuchen?" versuchte James den Jungen zu überzeugen.
Einige Sekunden herrschte Stille in der Wohnstube, während sich die beiden tief in die Augen sahen.
William rang ganz offensichtlich mit sich selbst doch letztendlich stimmte er mit einem leichten nicken zu.
Seine Eltern atmeten daraufhin hörbar auf, doch ihre Erleichterung wurde jäh vernichtet
"Aber ich will allein mit ihnen reden.
Das ist meine einzige Bedingung"
setzte er hinzu.

Mr. und Mrs. Pettersberrys missfallen ignorierend nickte James einverstanden
"In Ordnung.
Du kannst mir vertrauen.
Das verspreche ich dir" sagte er fest, und legte dem dunkelblonden reflexartig die Hand auf die schmale Schulter.

Das dieser sich unter der Berührung des älteren deutlich entspannte konnte, oder wollte dieser nicht wahrnehmen.

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Hallo:)
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Heute leider ein etwas kürzeres Kapitel, aber der Cut hat meiner Ansicht nach gepasst.
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1.) Was haltet ihr von Will's Gesundheitszustand?
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2.) Warum glaubt ihr will er sich alleine mit James unterhalte ?
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Meinungen sind immer willkommen.
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Danke schon einmal im Vorraus ^-^
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Victoria♡

TURN BACK TIME {boyxman}⏰Where stories live. Discover now