Teil 85

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Teil 85

 „Süße aufwachen!  Wir sind gleich da“ flüsterte Marco und küsste meine Schulter, die frei war, da ich einen lockeren dünnen Pulli anhatte und dieser runtergerutscht war.   Ich war jedoch noch todmüde und brummte irgendwas unverständliches, von wegen ich wolle noch schlafen. 

„Dann fliegst du aber gleich wieder aus Brasilien weg“ schmunzelte Marco und langsam öffnete ich meine Augen.  Ich blinzelte ein paar mal und schaute dann Marco mit zusammengekniffenen Augen an.
„Ausgeschlafen?“ grinste er, doch ich schüttelte den Kopf.

„Kannst ja gleich auf dem anschließenden Flug weiterschlafen“ schlug er vor und ich nickte gähnend.  Gespannt schaute ich aus dem Fenster des Flugzeugs und sah den wundervollen Sonnenaufgang.  Der Himmel war in einem lila – rot getunkt und am Horizont sah man die Sonne aufgehen. 

„Guck mal wie schön“ staunte ich und deutete aus dem Fenster.

„Fast so schön wie du“ grinste Marco und küsste wieder meine Schulter.

„Schleimer“ kicherte ich und gab ihm einen gefühlvollen Kuss. 
Eine Viertelstunde später waren wir gelandet und konnten aussteigen.  Wir wurden zum nächsten Flugzeug begleitet und waren auch schon wenig später in diesem. 

Angekommen wurden wir von einem der DFB Kleinbusse abgeholt und dann ins Campo Bahia gefahren.  Wir konnten unsere Koffer auf unser Bungalow bringen und dann gab es auch schon Frühstück.  Unter der Bedingung, dass wir das Training nicht stören, wurde uns erlaubt im Campo Bahia alles mitzumachen, wie z.B. bei dem gemeinsamen Gucken des Eröffnungsspiels heute Abend. 
Wir würden uns gleich einfach in den Frühstückssaal setzen und die Jungs kommen dann halt ahnungslos rein.  Mal gucken wie sie reagieren.  :D

Langsam schlenderte ich neben Marco her, der mit seinen Krücken ja nicht so schnell voran kam, und schaute mich ein bisschen um. 

Im Frühstückssaal angekommen, war der Trainerstab, sowie das Betreuer Team, schon da.  Als sie Marco und mich erblickten, standen sie auf und begrüßten uns.  Marco unterhielt sich noch kurz mit Jogi, bis uns plötzlich ein Kellner darauf aufmerksam machte, dass die Mannschaft kommt.  Wir setzten uns an einen kleinen Extratisch und warteten ab, wie lange es dauert bis uns jemand erkennen würde. 

Aus dem Augenwinkel sah ich wie die Jungs den Raum betraten.  Jogi, der natürlich Bescheid wusste, lenkte sofort die Aufmerksamkeit auf sich, damit die Jungs keine Chance hatten sich genau im Raum umzusehen.  Ich musste mir echt das Lachen verkneifen und wenn man in Marco´s Gesicht schaute, konnte man genau die gleiche Reaktion sehen. 

„Ich hab Hunger“ flüsterte Marco, was mich noch mehr kichern ließ.

„Warum hast du dann im Flugzeug nix gegessen?“ flüsterte ich zurück.
„Glaubst du ich esse dieses Fliegerzeugs da?“ fragte er grinsend. 

Jogi hatte inzwischen seine Ansprache beendet und die Jungs hatten sich hingesetzt.   Manche standen direkt wieder auf um sich etwas zu essen zu holen.  Mario und Kevin waren, wie soll es auch anders sein, die Ersten, die zum Büffet gingen.  Dafür mussten sie genau an uns vorbeilaufen.  Das taten sie auch, waren jedoch so in ihr Gespräch vertieft, dass sie uns nicht bemerkten, was mich noch mehr zum lachen brachte.  Zum Glück konnte ich es noch zurückhalten.
Nachdem sie sich was zu Essen genommen hatten, liefen wie wieder an uns vorbei. 
Plötzlich meinte Kevin zu Mario: „Wetten Marco und Sophie haben grade richtig Spaß zuhause!“

Mario lachte und sagte: „Ich will gar nicht wissen, was die in meinem alten Zimmer alles anstellen.“

Ich prustete los. 

„Die Beiden machen da gar nix.  Sie sitzen gerade vor zwei Vollidioten und warten darauf erkannt zu werden“ lachte Marco und ich konnte mich nicht mehr halten. 

Geschockt drehten sich Kevin und Mario zu uns um und schauten uns mit großen Augen an.
„Marcinho, altes Haus!“ schrie Kevin und stellte seinen Teller auf unserem Tisch ab.  Damit hatte er dann auch die Aufmerksamkeit der anderen Jungs auf sich gezogen. 

Raus aus der Hölle...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt